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Version 1.05 |
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Standard
"Pflege von Senioren mit Angststörungen" |
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Kriegserinnerungen, Demenz und dazu
ein bunter Mix von Medikamentennebenwirkungen: Angsterkrankungen sind
für Pflegekräfte jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung. Wir zeigen
Ihnen, wie eine zeitgemäße Pflege von Betroffenen organisiert wird. |
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So übernehmen Sie eine Textvorlage in Ihre
Textverarbeitung
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Oberseite der Textvorlage, die Sie übernehmen wollen. Er
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Für alle Computereinsteiger
haben wir eine umfangreich bebilderte Seite erstellt, auf der jeder
Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist ganz einfach!
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert
und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Standard "Pflege von Senioren mit Angststörungen" |
Definition:
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- Bei der Angststörung handelt es sich um eine
psychische Erkrankung, in deren Zentrum eine abnormal verstärkte Angst
steht. Der Bewohner zeigt Vermeidungsverhalten, Phobien oder
Zwangsstörungen. Körperliche Symptome werden als Vorzeichen schwerer
Krankheiten oder des nahendes Todes fehlinterpretiert.
- Bei einer generalisierten Angststörung hat der
Bewohner nicht vor einem bestimmten Objekt oder einer Situation Angst,
sondern das Bedrohungsgefühl ist permanent vorhanden. Zumeist sind die
Betroffenen gar nicht mehr in der Lage, den Angstauslöser zu benennen.
Betroffene projizieren häufig die Angst auf Herzsymptome, die sich
jedoch bei einer genaueren Prüfung (etwa per EKG) als nicht relevant
erweisen.
- Eine Panikattacke ist eine kurzfristig
auftretende übersteigerte Form plötzlicher Angst. Der Bewohner
befürchtet, binnen Augenblicken zu versterben. Eine Panikattacke hält
zumeist nur wenige Minuten an. Den Betroffenen ist oft der ursächliche
Zusammenhang zwischen den körperlichen Symptomen und ihrer Angst nicht
bewusst. Sie wissen nicht, dass ihre Angst die Symptome auslöst und
nicht andersherum.
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Grundsätze:
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- Angstkrankheit ist kein Tabuthema. Wir sprechen
dieses Leiden offen an und verheimlichen es nicht.
- Wir nehmen Angst immer ernst. Wir
bagatellisieren sie nicht.
- Es ist sinnlos, einem Betroffenen die Angst
auszureden.
- Ängste dürfen nicht verstärkt werden, etwa
indem wir aus Gleichgültigkeit den Betroffenen in seinem Denken
unterstützen.
- Wir vermeiden jede Form des Überbehütens von
Betroffenen, da sie dadurch nur noch unselbständiger werden würden.
- Unsere Möglichkeiten zur Bekämpfung der
Angstkrankheit sind begrenzt. Wenn unsere Mittel nicht reichen, prüfen
wir eine Überstellung des Bewohners an eine Fachklinik. Dieses ist
insbesondere dann der Fall, wenn der Kranke eine Gefahr für sich
selbst, andere Bewohner oder Mitarbeiter unserer Einrichtung darstellt.
- Wir arbeiten eng mit Hausärzten und
Selbsthilfegruppen zusammen.
- Wir halten es für notwendig, Angststörungen
ganzheitlich zu behandeln. Medikamente sind dabei nur eine Säule.
Ebenso wichtig sind therapeutische Gespräche, sozialpsychiatrische
Betreuung und Beschäftigungstherapie.
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Ziele:
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- Der Bewohner lebt sicher und möglichst
angstfrei.
- Der Bewohner verrät uns, was ihm Angst macht.
Wir versuchen gemeinsam, die angstauslösenden Faktoren zu meiden.
- Der Bewohner entwickelt Strategien, um mit der
Angst umzugehen.
- Der Bewohner nutzt Entspannungstechniken.
- Reale Gefahren und angstauslösende Faktoren
werden abgebaut und möglichst beseitigt.
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Vorbereitung: |
allgemeine
Vorbereitung
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- Der Umgang mit Angstkranken insbesondere bei
einer Panikattacke wird regelmäßig in Rollenspielen geübt.
- Unser Team wird regelmäßig zum Thema
Angststörungen fortgebildet.
- Wir halten stets aktuelle Fachliteratur zum
Thema Wahnkrankheit bereit.
- Angstkranke Bewohner erhalten eine geschulte
und erfahrene Bezugspflegekraft. Diese sollte nach Möglichkeit nicht
wechseln.
- Wenn ein Bewohner über zunehmende Ängste
berichtet, so wird stets geklärt, ob es sich um eine Angststörung oder
um eine berechtigte Angst handelt.
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Begleitsymptome
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Wir achten auf
Begleitsymptome, die für eine Angststörung sprechen. Etwa:
- Schüchternheit
- Rückzugsverhalten
- dauerhafte Hilflosigkeit
- Unentschlossenheit
- starke Unruhe
- Ermüdung
- Reizbarkeit
- aggressive Handlungen
- chronische Verspannung
- Schweißausbruch
- Zittern
- Hitzewallungen
- Sprachschwierigkeiten
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
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Durchführung:
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Klärung der
Angstauslöser
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Wir fragen den
Bewohner, wovor er Angst hat, etwa:
- vor der Dunkelheit
- vor dem Fremden oder Unbekannten
- vor dem eigenen Versagen
- vor Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder dem Tod
- vor schweren Krankheiten
Hinweis: Unverzichtbar ist insbesondere eine sorgfältige
Biographiearbeit. Hierbei sollten Angehörige und Freunde einbezogen
werden.
Wir prüfen, welche Faktoren die Angst auslösen oder fördern könnten.
Etwa:
- Schmerzen, vor allem chronische Schmerzen
- Hypertonie
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Atemnot, Sauerstoffmangel bei Asthma oder
Lungenembolie
- Folge einer Apoplexie
- Hirntumor
- Entzug von Alkohol oder Sedativa
- Unterzuckerung
- Kalziummangel
- Schilddrüsenüberfunktion
- Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas
- blutdrucksteigernde Medikamente
- Koffein
- Digitalis
- aktivierende Antidepressiva
- Neuroleptika
- Benzodiazepin-Entzug
- Verfolgungswahn
- Depressionen
Wir prüfen, ob es relevante medizinische Diagnosen gibt, etwa:
- Phobien, z.B. vor leeren Plätzen oder Höhenangst
- Waschzwang
- Putzzwang
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Erste Hilfe bei
einer Panikattacke
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Anzeichen einer
Panikattacke sind:
- Herzrasen
- Atemnot
- Thoraxschmerzen
- Schwindelgefühl
- Angst die Kontrolle zu verlieren
- Angst zu sterben
- Angst wahnsinnig zu werden
(Hinweis: Typisch ist ein Auftreten der Attacken zwei- bis viermal in
der Woche.)
Wir helfen dem Bewohner:
- Wir raten dem Bewohner sich zu entspannen und
tief mit dem Bauch zu atmen. Er soll das Ausatmen und die Atempausen
betonen.
- Der Bewohner soll sich körperlich bewegen, aber
nicht weglaufen.
- Wir raten dem Bewohner, sich an etwas Schönes
zu erinnern oder sich etwas Positives vorzustellen. Hierbei greifen wir
auf die Informationen aus der Biographiearbeit zurück.
- Wir helfen dem Bewohner, sich abzulenken oder
sich zu beschäftigen.
- Soweit angemessen suchen wir Körperkontakt,
nehmen den Bewohner also ggf. auch in den Arm. Sofern sinnvoll nutzen
wir bei dementen Bewohnern das Konzept der Intitialberührung. Hinweis:
Viele Angstkranke lehnen Körperkontakt ab.
- Soweit es sich um eine Symptomfehldeutung
handelt, machen wir den Bewohner auf seinen Irrtum aufmerksam.
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ärztliche und
medikamentöse Therapie
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Wenn die
Angststörung erstmals auftritt oder eine bestehende Erkrankung sich
ausweitet, veranlassen wir eine Untersuchung bei einem Psychologen.
Wenn wir mit der Betreuung von Betroffenen überfordert sind,
veranlassen wir eine Überweisung an ein Fachkrankenhaus.
Aussicht auf anhaltende Erfolge bietet nur eine Verhaltens- und
Psychotherapie.
Bei einer akuten Panikattacke kann im Rahmen der Bedarfsmedikation
Tavor-Expidet verabreicht werden. Weitere Wirkstoffe sind Citalopram
oder Sertralin.
Eine dauerhafte Behandlung mit Anxiolytika (Medikamente, die
Angstzustände lösen und dämpfend wirken) sollte vermieden werden. Es
besteht insbesondere bei Benzodiazepinderivaten ein großes
Suchtpotential. Mittelfristig sollten eher Antidepressiva genutzt
werden
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allgemeine
pflegerische Maßnahmen
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- Wir sprechen
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Angst; Panik; Furcht; Demenz |
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Genereller
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diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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