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© pqsg 2008 |
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Standard
"Gedächtnistraining" |
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Gedächtnistraining für Senioren ist ein
kniffliger Balanceakt. Die Teilnehmer sollen gefordert, aber
nicht überfordert werden. Die Übungen sollen Merkfähigkeit und
Konzentration steigern - und gleichzeitig auch noch Spaß machen. |
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Standard
"Gedächtnistraining“ |
Definition: |
Gedächtnistraining ist ein
Sammelbegriff für Betreuungsmaßnahmen mit dem Ziel, auf
spielerische Weise kognitive Fähigkeiten zu erhalten und
zu fördern. Gleichzeitig kann Gedächtnistraining
dementiellen Krankheiten - besonders im Frühstadium -
vorbeugen. |
Grundsätze: |
- Der spielerische Faktor hat
Vorrang vor therapeutischen Zielen. Das
Gedächtnistraining soll unseren Bewohnern Spaß
machen und nicht zur Pflicht werden.
- Die Teilnahme am
Gedächtnistraining ist freiwillig.
- Bewohner sollen für gute
Leistungen gelobt werden.
- Wir legen Wert auf einen
freundschaftlichen Umgang unter den Senioren. Der
Trainingsleiter wird daher Bewohner, die schlechte
Leistungen beim Gedächtnistraining zeigen, vor Spott
der Mitbewohner in Schutz nehmen.
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Ziele: |
- dementielle Krankheiten
verzögern
- vorhandene
Gedächtnisfähigkeiten ausbauen und verlorene
Befähigungen wiedergewinnen, insbesondere:
1. Konzentrationsfähigkeit
2. Wahrnehmungsvermögen
3. Merkfähigkeit
4. Wortfindungsfähigkeit
5. Entscheidungsfähigkeit
6. assoziatives Denken
7. Denken in Zusammenhängen
- angenehme Erinnerungen
wachrufen
- Erhaltung des Wortschatzes
- Langeweile verhindern
- Vermittlung von
Erfolgserlebnissen
- Selbstwertgefühl der Bewohner
steigern
- Einbindung insbesondere neuer
Bewohner in das soziale Leben
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Vorbereitung: |
Organisation: |
- Als Übungsleiter setzen wir
erfahrene Pflegekräfte, Ergotherapeuten oder
Sozialpädagogen ein. Qualifikation:
1. Erfahrungen in Gruppenarbeit
2. Kommunikationsfähigkeit
3. Kenntnisse über Lehrmethoden in der
Erwachsenenbildung
4. Kenntnisse über gerontopsychiatrische
Krankheitsbilder
- Da das Gedächtnistraining
hohe Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert, ist
der Vormittag als Termin die beste Wahl. Jeder
Bewohner sollte zweimal in der Woche am einem
Gedächtnistraining teilnehmen können. Die Planung
wird mit dem Pflegeteam und der Hauswirtschaft
abgestimmt.
- Die genauen Termine für das
Gedächtnistraining werden regelmäßig am schwarzen
Brett und in der Heimzeitung bekannt gegeben.
Terminverschiebungen werden allen teilnehmenden
Bewohnern rechtzeitig mitgeteilt. Die Teilnehmer
werden aufgefordert, geeignete Kleidung, ihr
Hörgerät mit geladenen Batterien und ihre Brille
mitzubringen.
- Gemeinsam mit der
Bezugspflegekraft nimmt der Trainingsleiter Kontakt
zu neuen Bewohnern auf und lädt diese zum
Gedächtnistraining ein. Bezugspflegekräfte werden
gebeten, relevante Diagnosen rechtzeitig dem
Trainingsleiter mitzuteilen.
- Ideal ist eine Teilnehmerzahl
von 9 bis 12 Bewohnern. Wenn diese Größe deutlich
überschritten wird, teilen wir die Bewohner in zwei
Gruppen auf, um eine individuelle Betreuung
sicherzustellen.
- Eine Gruppenteilung ist
ebenfalls notwendig, wenn das Leistungsniveau
innerhalb der Gruppe stark variiert.
- Der Gruppenraum wird
reserviert.
- Ggf. kann ein Praktikant, ein
Zivildienstleistender oder ein Pflegeschüler bei der
Durchführung des Gedächtnistrainings mithelfen.
- Die Wohnbereiche der
teilnehmenden Senioren werden informiert. Bewohner,
die nicht selbstständig den Gruppenraum aufsuchen
können, werden von Pflegekräften stets dorthin
begleitet.
- Der Trainingsleiter wählt ein
passendes Thema für die Übungsstunde, sammelt Ideen
und listet das notwendige Material auf.
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Vorbereitung des Raumes: |
- Der Trainingsleiter lüftet
den Raum durch und stellt ggf. die Heizung an.
- Ausreichend Stühle werden im
Halbkreis aufgestellt. Ggf. werden in der Mitte
Tische positioniert.
- Der Raum wird mittels
Tischdekoration freundlich gestaltet.
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Material: |
- benötigtes Material abhängig
von der geplanten Übung
- geeignete Getränke, auch für
Diabetiker
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Durchführung: |
versammeln der Bewohner und
Vorbereitungen
treffen:
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- Jeder Bewohner wird von dem
Trainingsleiter begrüßt.
- Der Trainingsleiter legt eine
Teilnehmerliste an.
- Es wird sichergestellt, dass
alle Bewohner ihr Hörgerät angeschaltet haben.
- Das Telefon wird umgeleitet.
- Bewohner, die regelmäßig am
Gedächtnistraining teilnehmen, nehmen ihre
Stammplätze ein. Neu hinzugekommene, seh- und
hörgeschädigte Bewohner sollten in der Nähe des
Trainingsleiters sitzen.
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Verlauf des Gedächtnistrainings: |
- Wenn viele neue Bewohner
hinzugekommen sind, stellt sich jeder Teilnehmer
kurz vor.
- Buchstabenspiel: Anhand des
Alphabetes muss jeder Teilnehmer Automarken o.Ä.
benennen. Also A wie Audi©, B wir BMW©, C wie
Chrysler© usw.
- Die Übungsstunde wird mit
einer Übung bekommen, die bereits in der letzten
Stunde durchgeführt wurde und von allen Bewohnern
gut beherrscht wird.
- Neue und anspruchsvollere
Übungen werden in die Mitte der Stunde gelegt.
- Eine leichte Übung bildet den
Abschluss der Stunde.
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Abschluss der Übungsstunde: |
- Es wird gemeinsam ein Lied
gesungen. Alternativ dazu trägt der Trainingsleiter
ein Gedicht vor.
- Der Trainingsleiter lobt alle
Bewohner und dankt für die Teilnahme.
- Jeder Bewohner wird
persönlich verabschiedet.
- Bewohner, die körperlich oder
desorientiert nicht allein in ihr Zimmer finden
würden, werden in die Obhut der Pflegekraft
übergeben.
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Übungen: |
Wir nutzen verschiedene Übungen für
das Gedächtnistraining. Etwa:
- Der Trainingsleiter liest 30
Begriffe vor. Nach fünf Minuten müssen die
Teilnehmer möglichst viele dieser Begriffe nennen.
- Der Trainingsleiter
präsentiert Photos von Prominenten der 50er und
60er-Jahre. Die Bewohner müssen den Namen und den
Berufs des Prominenten nennen. Ggf. entwickelt sich
daraus ein Dialog.
- Schlagerraten: Der
Trainingsleiter spielt jeweils die ersten zehn
Sekunden eines Musiktitels der 50er oder 60er Jahre
an, dessen Name erraten werden muss.
- Die Pflegekraft singt oder
summt ein Lied, dessen Titel erraten werden muss.
Danach können alle Bewohner das Lied singen.
- Erraten und Vervollständigen
von Sprichwörtern.
- Suchen von Synonymen. Also
Haus, Anwesen, Bau, Bauwerk, Gebäude, Heim,
Unterkunft usw.
- Doppelbegriffe suchen, also
Worte deren erster Bestandteil gleich ist: Autobahn,
Autofahrer, Autobus usw.
- Pantomimenspiel. Ein Tier,
eine Tätigkeit usw. müssen erraten werden. Der
Trainingsleiter oder ein Bewohner versucht diesen
Begriff nur mit Gesten ohne Worte darzustellen.
- Wortkette. Jeder Teilnehmer
muss ein zweiteiliges Wort benennen, dessen erster
Teil mit dem letzten Teil eines zuvor genannten Wort
übereinstimmen muss, etwa: Tischplatte,
Plattenspieler, Spielertransfer, Transferabkommen
usw.
- Zuordnungsspiele. Der
Trainingsleiter nennt eine Farbe, die der Bewohner
mit einer Redewendung komplettieren sollen. Also:
Blau … wie der Himmel, Rot … wie das Feuer usw.
- Brettspiele:
Mensch-ärgere-dich-nicht©, 11er-raus©, Memory©,
Quartett, Schwarzer Peter©
- Kartenspiel: Skat,
Schafskopf, Rommé
- Bewohner lesen die
Tageszeitung und geben einzelne Artikel in Form
einer Inhaltsangabe an die Mitbewohner weiter.
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weitere Maßnahmen: |
- Den Bewohnern wird regelmäßig
etwas zu Trinken angeboten.
- Der Trainingsleiter baut
immer wieder Bewegungsübungen in den Ablauf ein.
- Der Schwierigkeitsgrad wird
so gewählt, dass die Bewohner weder unter- noch
überfordert werden.
- Der Trainingsleiter hält
Blickkontakt zu allen Bewohnern.
- Der Trainingsleiter macht
immer wieder darauf aufmerksam, dass nicht die
perfekte Umsetzung entscheidend ist, sondern das
Maß, mit dem sich jeder Bewohner einbringt.
- Es werden regelmäßig Pausen
gemacht.
- "Schüchterne" Bewohner werden
gezielt angesprochen und vorsichtig aus der
Zurückgezogenheit herausgeholt. Übereifrige Bewohner
werden sanft gebremst.
- Leistungsschwächere Bewohner
werden bei der Lösung der Übungen unterstützt. Der
Trainingsleiter unterbindet jeden Versuchen von
Mitbewohnern, Druck auf leistungsschwächere Bewohner
auszuüben.
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Nachbereitung: |
- Der Raum wird gelüftet und
aufgeräumt.
- Relevante Beobachtungen
werden an die Bezugspflegekräfte weitergegeben.
- Die Übungsstunde wird
protokolliert.
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Dokumente: |
- Pflegedokumentationsbogen für
Beschäftigungsangebote
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Gedächtnistraining;
Beschäftigung; Merkfähigkeit; Tagespflege; Konzentration |
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jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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