Standardpflegeplan
"mittlere Demenz" |
Die senile Demenz ist
eine organisch bedingte Verminderung der intellektuellen Hirnleistung
mit negativen Auswirkungen auf die sozialen Funktionen. Im Laufe der
Zeit treten Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen sowie eine
Persönlichkeitsveränderung, Desorientierung und Sprachstörungen auf.
Das wichtigste Frühsymptom ist die verschlechterte Gedächtnisleistung.
Unterteilt werden die Demenzformen in primär degenerative Demenzen und
sekundäre Demenzen.
primär degenerative Demenzen:
- Alzheimer Demenz
- Parkinson Demenz
- Chorea Huntington
Ursachen der sekundären Demenzen:
- Stoffwechselerkrankungen, z.B. Schilddrüsen-
und Nebenschilddrüsenfunktionsstörungen
- Verletzungen des Gehirns, z.B. Subduralhämatom
- raumfordernde Prozesse im Gehirn wie etwa
Tumore,
- Infektionskrankheiten des Gehirns wie etwa
AIDS, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
- Vergiftungen wie etwa Schwermetalle, Drogen,
Medikamente, Alkohol
- kardiovaskuläre Erkrankungen, z.B.
Multiinfarktdemenz
die Primärsymptome - auch die "6 A" genannt sind:
- Amnesie (Gedächtnisstörung. Zuerst ist das
Kurzzeitgedächtnis gestört, später dann auch das Langzeitgedächtnis)
- Aphasie (Sprachstörung)
- Agnosie (Wahrnehmungsstörungen)
- Apraxie (Störung von motorischen
Handlungsabläufen)
- Abstraktionsfähigkeitsverlust
- Assessment-Störung (die Urteilskraft ist
gestört)
Sekundärsymptome:
- Angst
- Unruhe
- Depressionen
- Persönlichkeitsstörung
- Apathie
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
- Paranoia
- Abwehrverhalten
- zunehmende zeitliche, örtliche, situative
Desorientiertheit. Später auch Desorientierung zur eigenen Person
- gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
- Perseveration (Bewohner vergisst, was er gesagt
hat, und wiederholt es ständig, z.B. "Schwester, wie spät ist es?")
- Urin- und Stuhlinkontinenz
- Schluckstörungen
- verlangsamtes und umständliches Denken
Schweregrade:
- leichte Demenz: Bei der leichten Demenz ist ein
unabhängiges Leben mit persönlicher Hygiene und intaktem
Urteilsvermögen möglich. Die Berufstätigkeit und soziale Kontakte sind
aber deutlich beeinträchtigt. Angehörige berichten von
Persönlichkeitsveränderungen. Viele Senioren reagieren darauf mit
Niedergeschlagenheit, Rückzug, Scham und Wut. In dieser Phase
entwickeln sich häufig auch Schuldzuweisungen, z.B. wird dem
Betreffenden immer wieder etwas "gestohlen". Vermutlich handelt es sich
dabei um einen Selbstschutz. Der Betroffene macht sich damit Ereignisse
begreiflich, die er sich sonst nicht mehr erklären kann.
- mittelschwere Demenz: Bei der mittelschweren
Demenz ist ein selbstständiges Leben sehr schwierig, ein erhöhtes Maß
an Aufsicht ist notwendig. Bei alleinstehenden Personen können Gefahren
auftreten, wie eine vergessene Herdplatte oder unbewachte brennende
Kerzen. Kompliziertere Handlungen können nicht mehr durchgeführt
werden. Und neue werden nicht mehr erlernt. Der Betroffene reagiert
darauf oft mit Gereiztheit, Depressionen und Rückzug. In dieser Phase
tritt auch häufig eine motorische Unruhe auf. Die Betroffenen machen
sich auf die Suche nach etwas Bekanntem, z.B. nach der eigenen früheren
Wohnung oder nach einem Geschäft, in dem sie seinerzeit täglich
eingekauft haben.
- schwere Demenz: Bei der schweren Demenz liegt
ein Unvermögen vor, das Leben selbstständig führen zu können. Die
persönliche Hygiene kann nicht mehr durchgeführt werden. Es liegt u.a.
ein Mutismus (Stummheit bei intakten Sprechorganen und erhaltenem
Sprachvermögen) vor. Ständige Aufsicht und Anleitung sind erforderlich.
Die nächsten Angehörigen werden nicht mehr erkannt. Mit der Zeit
verlernen die Betroffenen das Gehen, das Sitzen und / oder das
Schlucken. Sie werden bettlägerig, und die Krankheit führt schließlich
zum Tod.
In der Altenpflege spielen die senile Demenz vom Alzheimer Typ und die
Multiinfarktdemenz die größte Rolle.
- Senile Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT): Die
Alzheimerkrankheit ist ein fortschreitender degenerativer Prozess im
Gehirn. Im Kortex (Hirnrinde) kommt es durch Eiweißablagerungen zum
Zelluntergang. So entwickelt sich ein Hirnschwund vorrangig im
Temporal- und im Parietallappen. Die Alzheimerkrankheit ist nicht
heilbar.
- Multiinfarktdemenz: Die Multiinfarktdemenz
tritt häufig nach wiederholten Schlaganfällen auf, die sich im Alltag
kaum bemerkbar gemacht haben. Häufig leiden die Betroffenen seit Jahren
unter Hypertonie und unter Diabetes mellitus. Oft sind sie Raucher. Die
Ursache der Multiinfarktdemenz ist eine Minderdurchblutung des Gehirns
infolge von arteriosklerotischen Veränderungen. Der Sauerstoffmangel
führt zum Absterben von Neuronen und somit zu neurologischen
Ausfallserscheinungen. Mit entsprechenden Medikamenten lässt sich die
Durchblutung des Gehirns fördern. Typisch für diese Demenz ist ein
schubförmiger Verlauf. Es kann zu einer plötzlich einsetzenden
Verschlechterung kommen. Bei etwa jedem sechsten Betroffenen kommen
epileptische Anfälle hinzu. Die Multiinfarktdemenz muss nicht
zwangsläufig voranschreiten im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz.
Anmerkung:
- Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für Demenz. Standardpflegepläne umfassen generelle
und potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
- Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
- Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und auf die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
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Pflegeproblem |
Pflegemaßnahmen |
Pflegeziel |
Kommunizieren |
- Der Bewohner verliert mehr und mehr die
Fähigkeit, sich verbal angemessen auszudrücken. Der Bewohner bezeichnet
z.B. Pflegekräfte als "Fräulein", "Mädele", "Süße" usw.
- Der Bewohner spricht kein Hochdeutsch mehr,
sondern die Sprache seiner Jugend oder Kindheit; also etwa Deutsch mit
starkem Dialekt, Polnisch, Türkisch oder Russisch.
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- Der Bewohner wird nicht mehr korrigiert.
- Ggf. führt die Pflegekraft begonnene Sätze zu
Ende, wenn dem Bewohner dieses nicht mehr möglich ist.
- Wenn die Pflegekraft die Worte des Bewohners
nicht deuten kann, dann sagt sie es ihm. Sie gibt nicht vor, ihn
verstanden zu haben.
- Seine Kommunikation wird validierend angenommen.
- Wir sprechen in einfachen kurzen Sätzen mit
möglichst nur einer Information. Die Sätze untermalen wir mit Mimik und
mit dazu passenden Bewegungen.
- Sprache und Handeln sollten übereinstimmen.
- Wir verwenden keine Kindersprache.
- Die Pflegekraft nutzt Tafeln mit Lautschrift,
um zumindest die wichtigsten Vokabeln zu lernen und anwenden zu können.
- Wir verwenden den Wortschatz des Bewohners.
Häufig reicht es, wenn das eine oder andere Fremdwort "eingebaut" wird.
Also etwa der Begriff für "waschen", "aufstehen", "anziehen" usw. Die
Pflegekraft kann einen "Spickzettel" nutzen. Es ist auch kein Problem,
wenn ein Kauderwelsch aus Deutsch und Fremdsprachen entsteht.
- Wir unterstützen die Sprache durch körperlichen
Kontakt.
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- Trotz Verlust des Hochdeutschen kann die
Pflegekraft mit dem Bewohner kommunizieren.
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- Der Bewohner konfabuliert.
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- Wir führen keine Streitgespräche, bei denen
sich der Bewohner aufgrund seiner Defizite unterlegen fühlen muss. Wir
nutzen stattdessen die validierende Kommunikation.
- Wir prüfen, ob wir den Bewohner mit einem
Beschäftigungsangebot vom Konfabulieren ablenken können.
- Dem Bewohner wird verdeutlicht, dass er sich
für seine Gedächtnislücken nicht schämen muss und dass es besser ist,
offen über die Defizite zu reden.
- Wenn der Bewohner im Gespräch abschweift, wird
er einfühlsam wieder zum Thema zurückgeführt.
- Wenn wir bemerken, dass den Bewohner ein
innerer Konflikt quält, bieten wir ihm an, offen über dieses Thema zu
sprechen.
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- Der Bewohner fühlt sich angenommen.
- Sein Selbstwertgefühl bleibt gewahrt.
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- Der Bewohner leidet unter
Wortfindungsstörungen. Seine Fähigkeit, sich auszudrücken und zu
argumentieren, ist beeinträchtigt.
- Im Sprachgebrauch des Bewohners ändert sich die
Bedeutung einzelner Worte.
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- Wir geben dem Bewohner ausreichend Zeit zum
Überlegen.
- Die Pflegekraft hilft dem Bewohner, wenn dieser
nach einer bestimmten Formulierung sucht. Sie bietet dann verschiedene
passende Wörter an.
- Der Bewohner wird einfühlsam auf falsch
eingesetzte Begriffe hingewiesen. Dieses aber nur, wenn sich der
Bewohner gerne berichtigen lässt. Ansonsten greift die Pflegekraft
nicht korrigierend ein.
- Wir sorgen für eine ruhige Umgebung und stellen
Störquellen ab, etwa einen laufenden Fernseher, das Radio usw. Ggf.
wird das Fenster zur Straße oder die Tür zum Flur des Wohnbereiches
geschlossen.
- Die Pflegekraft motiviert den Bewohner dazu,
sich weiterhin primär verbal auszudrücken und nicht in Gesten
auszuweichen. Sie spricht Themen an, über die der Bewohner gerne redet,
etwa Familie, Hobbys, früherer Beruf usw.
- Ggf. wird eine logopädische Therapie angeregt.
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- Die Fähigkeit zur verbalen Kommunikation bleibt
so lange wie möglich und so umfassend wie möglich erhalten.
- Ein Rückzug aus dem sozialen Leben und eine
Isolation des Bewohners werden vermieden.
- Der Bewohner fühlt sich ernst genommen.
- Der Bewohner erhält von der Pflegekraft alle
notwendigen Informationen. Und auch die Pflegekraft erfährt alles
Relevante vom Bewohner.
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- Die Kontrollmechanismen beim Sprachgebrauch
schwächen sich ab. Der Bewohner verwendet zunehmend Kraftausdrücke;
dieses auch, um die eigene Unsicherheit beim Sprechen zu überdecken.
- Der Bewohner reagiert sehr unwirsch auf
Verbesserungsvorschläge und Korrekturen, weil ihm dadurch die eigenen
Defizite bewusst werden.
- Der Bewohner nutzt zunehmend inhaltsarme
Redefloskeln, wenn er die Worte für eine sinnvolle Antwort nicht mehr
findet. ("Wer zuletzt lacht, lacht am besten", "Wer anderen eine Grube
gräbt, fällt selbst hinein" usw.)
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- Wir vermeiden Gesprächsthemen, die den Bewohner
emotional stressen. Wenn das Gespräch für den Bewohner zu anstrengend
oder zu aufwühlend wird, lenken wir das Thema auf einen anderen
Schwerpunkt.
- Der Bewohner wird gelobt, wenn er sich korrekt
ausdrückt. Wir tadeln ihn nicht für fehlerhafte Sprache.
- Wir sorgen für eine freundliche
Gesprächsatmosphäre. Wir halten Augenkontakt und achten auf eine
freundliche Mimik.
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- Die Fähigkeit zur verbalen Kommunikation bleibt
so lange wie möglich und so umfassend wie möglich erhalten.
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- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage,
komplexe gesprochene Sätze zu verstehen.
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- Die Pflegekraft sucht den Augenkontakt mit dem
Bewohner.
- Die Pflegekraft macht deutlich, wann das
Gespräch beginnt und wann es endet. Etwa durch eine feste Berührung an
der Schulter.
- Die Pflegekraft nutzt bei der Kommunikation mit
dem Bewohner kurze Sätze.
- Die Pflegekräfte vermeiden Pronomen (z.B. "es",
"sie", "wir", "ihr" oder "sie"). Stattdessen werden Personen oder
Gegenstände konkret mit dem Namen oder mit der Bezeichnung benannt.
- Wir stellen keine "W-Fragen", also "warum",
"weshalb" usw. Wir stellen bevorzugt Fragen, die sich mit "ja" oder mit
"nein" beantworten lassen. Dafür reicht es, wenn der Bewohner nickt
oder den Kopf schüttelt.
- Ggf. werden einzelne Sätze mehrfach wiederholt,
bis der Bewohner den Sinn verstanden hat. Falls notwendig werden die
Sätze weiter vereinfacht.
- Die Pflegekraft fragt nach, ob sie vom Bewohner
korrekt verstanden wurde. Sie achtet dabei auch auf seine Mimik und auf
die Gestik. Sie verlässt sich nicht allein auf die Bestätigung des
Bewohners, alles verstanden zu haben.
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- Die Kommunikation zwischen Pflegekraft und
Bewohner wird gestärkt. Der Bewohner erhält wichtige Informationen; er
kann sie verstehen und verarbeiten.
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- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage, Worten
eine Bedeutung zuzumessen. Wenn er gebeten wird, sich mit dem
Waschlappen unter den Achseln zu waschen, versteht er beide Begriffe
nicht mehr.
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- Die Pflegekraft unterlegt jeden Satz mit
Gestik. Beim Wort "Waschlappen" zeigt sie auf den Waschlappen. Beim
Wort "Achseln" zeigt sie auf die Achseln des Bewohners.
- Die Pflegekraft macht den Ablauf vor, während
sie den Bewohner verbal anleitet.
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- Es gelingt der Pflegekraft, den Bewohner
anzuleiten. Der Bewohner versteht, was er als Nächstes tun soll.
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Sich
bewegen |
- Der Bewohner läuft scheinbar ziellos im
Wohnbereich umher und verlässt häufig die Einrichtung.
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- Wir versuchen, den Bewohner durch Ablenkung von
seinem Plan abzubringen. Wir schlagen ihm insbesondere alternative
Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb des Hauses vor.
- Wir prüfen, ob es möglich ist, dass der
Bewohner von einem Praktikanten, von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter
oder von einer Betreuungskraft begleitet wird. (Ideal sind auch
Spaziergänge auf "Endloswegen" mit eingestreuten Sitzgelegenheiten, wie
sie inzwischen in sog. "Demenzgärten" zu finden sind.)
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- Der Bewohner bleibt im Gebäude bzw. im
umzäunten Gelände, ohne dass dafür Zwang ausgeübt werden muss.
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- Der Bewohner ist unruhig und kompensiert dieses
mit einem starken Bewegungsdrang. Er läuft bis zur Erschöpfung. Wenn
die Kräfte nachlassen, droht er zu stürzen.
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- Der Bewohner soll Hüftprotektoren tragen.
- Wenn eine Pflegekraft bemerkt, dass der
Bewohner erschöpft ist, ermuntert sie diesen, sich zu setzen und die
Kräfte zu regenerieren.
- Wir ermuntern den Bewohner, einen Gehwagen zu
nutzen. Wir erklären ihm insbesondere die Funktion der integrierten
Sitzfläche für kurze Pausen.
- Alternativ sollte der Bewohner Gehstöcke
verwenden.
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- Der Bewohner stürzt nicht.
- Falls der Bewohner stürzt, werden die
Sturzfolgen minimiert.
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- Das Gangbild verändert sich, der Körper neigt
sich etwas zu einer Seite.
- Das Reaktionsvermögen ist verlangsamt.
- Die Sturzgefahr ist erhöht.
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- Der Bewohner sollte weiterhin körperlich aktiv
bleiben, etwa spazieren gehen.
- Die Maßnahmen im Rahmen der Sturzprophylaxe
werden intensiviert.
- Die Pflegekraft animiert den Bewohner, sie bei
verschiedenen Aktivitäten zu begleiten, etwa beim Gang in das
Wäschelager, bei der Entsorgung des Hausmülls, beim Holen der Post,
beim Holen und beim Wegbringen des Speisewagens.
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- Der Bewohner bleibt körperlich mobil.
- Ein Sturz wird vermieden.
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- Die Sturzgefahr ist so weit erhöht, dass der
Bewohner Hüftprotektoren tragen sollte. Diese akzeptiert der Bewohner
aber nicht, da er den Sinn nicht versteht.
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- Die Hüftprotektoren werden dem Bewohner als
"Hüftgürtel zur Figurformung" angeboten. Diese Sprachregelung muss im
gesamten Pflegeteam einheitlich gehandhabt werden. (Ethisch umstrittene
Maßnahme.)
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- Der Bewohner akzeptiert das Tragen von
Hüftprotektoren und ist damit besser vor den Folgen eines Sturzes
geschützt.
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- Der Bewohner nimmt Medikamente ein, die die
Symptomatik der Demenz lindern sollen. Er zeigt eine deutliche
Gangunsicherheit und hat zunehmend Schwierigkeiten, das Gleichgewicht
zu halten, z.B. beim Aufstehen aus dem Stuhl. Die Sturzgefahr ist
erhöht.
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- Wir prüfen die verordneten Medikamente auf ihre
sturzfördernde Wirkung. Z.B. sind einige Benzodiazepine, Neuroleptika,
trizyklische Antidepressiva sturzfördernd. Gemeinsam mit dem
behandelnden Arzt prüfen wir alternative Einnahmezeitpunkte,
Dosierungen oder Präparate.
- Der Bewohner sollte auch im Wohnbereich festes
Schuhwerk tragen.
- Wir schätzen das individuelle Sturzrisiko ein.
Basierend auf den Ergebnissen leiten wir entsprechende Maßnahmen ein,
z.B. Versorgung mit einer Protektorhose oder die Durchführung des
Balancetrainings.
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- Der Bewohner stürzt nicht.
- Die gesundheitlichen Schäden nach einem Sturz
werden minimiert.
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- Der Bewohner kann ungewohnte, komplizierte oder
neue Bewegungsarten und -abläufe nur verzögert und langsam umsetzen.
Dieses zeigt sich etwa bei Bewegungsspielen, die dem Bewohner bislang
nicht vertraut sind. Der Bewohner reagiert auf Fehlschläge mit
Frustration und mit Aggression.
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- Wenn der Bewohner komplizierte Bewegungen
ausführt, soll er sich darauf konzentrieren. Er wird nicht
aufgefordert, dabei gleichzeitig zu singen oder Fragen zu beantworten.
- Sobald die Konzentration nachlässt, wird die
Maßnahme beendet.
- Der Bewohner wird für korrekt durchgeführte
Bewegungsabläufe gelobt.
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- Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten
an neue Bewegungsarten herangeführt.
- Die Motivation und das Selbstwertgefühl bleiben
erhalten.
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Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten |
- Der Bewohner ist bei Arztbesuchen überfordert.
Er vergisst, zentrale Probleme anzusprechen.
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- Der Bewohner wird von der Bezugspflegekraft zum
Arzt begleitet.
- Alternativ rufen wir vor und nach dem Besuch in
der Praxis an, um die zentralen Informationen auszutauschen.
- Wir bitten Angehörige, den Bewohner zum Arzt zu
begleiten.
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- Der Arzt erhält alle relevanten Informationen,
um die Behandlung erfolgreich durchzuführen.
- Wir erhalten alle Informationen, um die
Pflegemaßnahmen entsprechend anzupassen.
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- Der Bewohner vergisst sehr häufig, verordnete
Medikamente einzunehmen.
- Der Bewohner ist mit der korrekten Einnahme der
Medikamente überfordert.
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- Wir stellen und richten die Medikamente. Die
Pflegekraft achtet auf die regelmäßige Einnahme der Medikamente.
- Die Wirkungen und die Nebenwirkungen der
Medikamente werden beobachtet und dokumentiert. Bei relevanten
Veränderungen wird der Arzt informiert.
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- Der Bewohner erhält die Medikamente gemäß der
ärztlichen Verordnung.
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- Der Bewohner versteht die Notwendigkeit nicht
mehr, warum er Medikamente einnehmen soll.
- Der Bewohner will keine Medikamente einnehmen.
Er befürchtet, vergiftet zu werden.
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- In leicht verständlicher Sprache erklären wir
dem Bewohner, welchem Zweck das jeweilige Medikament dient.
- Wir bieten dem Bewohner an, dass er beim
Stellen der Medikamente mitarbeiten kann. Insbesondere kann er die
Tabletten aus der Verblisterung herausdrücken.
- Wir bitten den Hausarzt, dass er dem Bewohner
die Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme erläutert; vorausgesetzt,
der Bewohner erkennt den Arzt als Respektsperson an. Wir bitten auch
die Angehörigen, entsprechend auf den Bewohner einzuwirken.
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- Der Bewohner hat so viel Vertrauen, dass er die
Medikamente einnimmt.
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Sich
pflegen |
- Der Bewohner ist mit der Handhabung der Technik
im Badezimmer überfordert.
- Der Bewohner kann den Einhandmischer nicht
bedienen. Das Wasser wird ggf. viel zu heiß eingestellt. Es besteht die
Gefahr, dass sich der Bewohner verbrüht.
- Der Bewohner kann die elektrischen Geräte nicht
mehr sinnvoll nutzen. Es besteht die Gefahr, dass diese dem Bewohner in
Kombination mit dem Wasser einen elektrischen Schlag versetzen.
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- Der Bewohner wird bei der Körperpflege
überwacht.
- Wir prüfen die Temperatureinstellung des
Waschwassers.
- Der Bewohner sollte elektrische Geräte nicht
ohne Aufsicht anwenden.
- Die Steckdosen werden mit Kindersicherungen
ausgestattet. Nach der Nutzung von potenziell gefährlichen Geräten
werden diese durch das Ziehen des Steckers vom Stromnetz getrennt.
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- Die körperliche Sicherheit des Bewohners ist
gewährleistet.
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- Der Bewohner nutzt das Badezimmer gemeinsam mit
anderen Senioren. Er verwechselt Pflegemittel, Zahnbürste, Waschlappen
und Handtücher. Er nutzt fremde Gegenstände.
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- Die Gegenstände werden mit Namensschildern oder
farblich markiert.
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- Der Bewohner pflegt sich im Rahmen seiner
Fähigkeiten eigenständig.
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- Die Konzentration und die Motivation des
Bewohners lassen bei der Körperpflege schnell nach. Teile des Körpers
wäscht der Bewohner dann nicht mehr eigenständig.
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- Wir legen dem Bewohner die Utensilien in der
richtigen Reihenfolge in die Hand.
- Falls der Bewohner verbal nicht mehr angeleitet
werden kann, zeigen oder tippen wir auf die Körperzone, die als
Nächstes gewaschen werden soll.
- Die Reihenfolge bei der Körperwäsche wird ggf.
angepasst. Wir beginnen zunächst mit den Körperregionen, die der
Bewohner eigenständig erreichen und waschen kann. Der Bewohner wird
dafür gelobt.
- Sobald die Konzentration nachlässt, wird die
weitere Körperpflege von der Pflegekraft übernommen. Diese sollte dann
jene Bereiche säubern, die der Bewohner aufgrund körperlicher
Beschränkungen ggf. ohnehin nicht ohne Hilfe erreichen könnte.
(Hinweis: Wenn ein Aufmerksamkeitsdefizit nicht besteht, sollte die
Reihenfolge des Waschens nicht verändert werden. Dieses sichert die
Kontinuität.)
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- Der Bewohner wird im Rahmen seiner körperlichen
und mentalen Fähigkeiten an der Körperpflege beteiligt.
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- Der Bewohner lehnt die Körperpflege
(insbesondere die Intimpflege) durch die Pflegekraft ab. Er selbst ist
damit aber überfordert oder nicht ausreichend motiviert.
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- Wir leiten den Bewohner dazu an, die Reinigung
so weit wie möglich eigenständig durchzuführen. Dazu wird er ggf. in
eine andere Körperhaltung gebracht, etwa auf einen Stuhl gesetzt.
- Die Intimsphäre des Bewohners wird beachtet.
Insbesondere wird er während der Reinigung vor unerwünschten Blicken
Dritter geschützt.
- Der Bewohner wird immer nur teilweise
entkleidet. Bereits gereinigte Körperbereiche werden wieder bedeckt.
- Falls die Pflegekraft die Reinigung übernehmen
muss, werden die Unannehmlichkeiten auf ein Minimum reduziert:
- Wir achten auf die Versorgung durch eine
gleichgeschlechtliche Pflegekraft.
- Die Pflegekraft achtet auf nonverbale
Signale. Falls sich der Bewohner verweigert, wird die Wäsche
unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Die
Pflegekraft stellt sicher, dass der Bewohner nicht auskühlt.
- Oftmals kann der Bewohner auch durch
Ablenkung dazu bewegt werden, seinen Widerstand gegen das Waschen
aufzugeben.
- Wir geben dem Bewohner die Möglichkeit zu
berichten, wie sich die Körperpflege in seinem bisherigen Leben
gestaltete. Diese biografischen Bezüge werden ggf. in den Waschvorgang
eingearbeitet.
- Wir prüfen, ob wir durch die Nutzung von
biografisch verankerten Gegenständen mehr Erfolg haben. Beispiel:
Kernseife statt Waschlotion.
- Sobald der Bewohner die Wäsche akzeptiert, wird
diese Maßnahme "ritualisiert". Sie wird also zur gleichen Zeit, mit
stets dem gleichen Ablauf und möglichst von der gleichen Person
durchgeführt.
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- Der Körper und auch der Intimbereich werden
gesäubert.
- Das Schamgefühl des Bewohners wird beachtet.
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- Der Bewohner lehnt es ab, geduscht oder gebadet
zu werden. Er zeigt starkes Schamgefühl oder lehnt seinen alternden
Körper ab.
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- Sofern der Bewohner stuhlkontinent ist, reicht
die Wäsche am Waschbecken aus. Der Bewohner wird nur einmal in der
Woche geduscht oder (wenn er dieses weiterhin ablehnt) gebadet.
- Wir prüfen biografisch verankerte Vorlieben.
Dieses etwa, wenn es der Bewohner gewohnt war, zum Baden oder zum
Duschen ungewöhnlich warmes oder kaltes Wasser zu nutzen. Zu beachten
sind nach Möglichkeit auch zeitliche Vorlieben, also etwa das Baden
unmittelbar vor der Nachtruhe.
- Die Pflegekraft lässt den Bewohner beim Baden
oder beim Duschen nur dann aus den Augen, wenn dieser allein sein
möchte und das Risiko vertretbar ist.
- Bei der Wahl der Pflegemittel werden die
Wünsche des Bewohners beachtet, sofern keine zwingenden Gründe dagegen
sprechen (etwa Substanzen, die das Dekubitusrisiko erhöhen).
- Wir verbinden das Baden oder das Duschen mit
angenehmen Elementen, wie etwa dem Schminken, dem Lackieren der Nägel
oder einer aufwendigeren Haarpflege. Nach dem Abtrocknen wird der
Bewohner mit Hautpflegemittel eingecremt.
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- Die körperliche Sauberkeit des Bewohners ist
gewährleistet.
- Die Selbstbestimmung des Bewohners bleibt
gewahrt.
- Der Bewohner verbindet das Baden oder das
Duschen mit angenehmen Empfindungen und lässt diese Form der
Körperreinigung zukünftig zu.
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Essen
und trinken |
- Der Bewohner zeigt enthemmtes Essverhalten.
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- Der Bewohner wird ggf. beim Essen
beaufsichtigt. Bei Übergriffen auf die Teller anderer Bewohner greifen
wir umgehend ein.
- Wir prüfen, ob das Verhalten abhängig vom
jeweiligen Tischnachbarn ist. Ggf. wird die Sitzordnung angepasst.
- Ggf. kann es sinnvoll sein, zum Essen eine
homogene Gruppe von Demenzkranken zu bilden.
- Wir versuchen dem Bewohner zu verdeutlichen,
dass er ausreichend zu essen bekommen wird.
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- Der Bewohner bleibt bei der Nahrungsaufnahme
möglichst unabhängig.
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- Der Bewohner ist nicht in der Lage, über eine
ausreichend lange Zeit am Tisch sitzen zu bleiben. Er steht immer
wieder vom Tisch auf und unterbricht die Nahrungsaufnahme.
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- Wir prüfen, ob wir den Bewohner durch gutes
Zureden wieder dazu motivieren können, die Mahlzeit fortzusetzen.
- Wir prüfen, ob der Sitzpartner ein Faktor für
das Verhalten des Bewohners ist. Es kann hier Abneigungen geben, die
den Impuls zum Aufstehen verstärken. Oder aber der Bewohner ist
leichter am Tisch zu halten, weil ihm die Tischgemeinschaft sympathisch
ist.
- Wir prüfen, ob es biografisch verankerte
Gewohnheiten gibt, die der Bewohner im Pflegeheim nicht ausleben kann
und die ihn dazu bringen, den Tisch zu verlassen. Also etwa die
fehlende Zeitung auf dem Esstisch.
- Gelingt dieses nicht, lassen wir ihn gewähren.
Ggf. geben wir ihm etwas zu essen mit. Also etwa ein belegtes Brötchen,
das er während des Gehens essen kann.
- Die Mahlzeit wird ggf. in der Mikrowelle
aufgewärmt, wenn der Bewohner zu einem späteren Zeitpunkt weiteressen
möchte.
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- Der Bewohner nimmt ausreichend Nährstoffe zu
sich, um eine Mangelernährung zu vermeiden.
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- Das Sättigungsgefühl wird nicht mehr
wahrgenommen. Der Bewohner hat fast ununterbrochen Hunger. Der Bewohner
ist adipös.
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- Wir erstellen gemeinsam mit der Hauswirtschaft
einen Ernährungsplan. Die Kost des Bewohners wird umgestellt.
- Der BMI des Bewohners wird regelmäßig ermittelt.
- Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir, ob die
Gewichtszunahme ggf. auch andere Gründe hat, etwa eine hormonelle
Störung oder Depressionen.
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- Eine Überernährung des Bewohners wird vermieden.
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- Der Bewohner hat die Technik des Essens bzw.
den Umgang mit Besteck vergessen als Folge der Apraxie.
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- Wir prüfen, ob der Bewohner statt Messer und
Gabel einen Löffel nutzen kann. Die Speisen werden dann mundgerecht
angerichtet. Die Pflegekraft füllt den Löffel und legt diesen dem
Bewohner in die rechte (bzw. linke!) Hand. Die Pflegekraft hebt den
Unterarm leicht an. Der Bewohner führt den Löffel nun eigenständig zum
Mund.
- Wir bieten Fingerfood an, lassen also den
Bewohner mit den Fingern essen. Etwa: warme Würstchen, Kroketten,
Pommes frites, Hackfleischbällchen, frittierte Hähnchenfleischstücke,
Brokkoli, Sellerie, Blumenkohl, Obststücke, Beeren usw.
- Wir verteilen auf dem Wohnbereich kleine
Schüsseln gefüllt mit mundgerecht geschnittenem Obst.
- Ggf. wird das Essen dem Bewohner angereicht.
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- Eine ausreichende und ausgewogene Ernährung
wird sichergestellt.
- Der Bewohner soll gerne essen und trinken.
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- Der Bewohner akzeptiert verschiedene Speisen
nicht mehr.
- Beispiel: Der Bewohner bevorzugt gelbe, rosa
oder grüne Speisen. Dunkelbraune oder schwarze Speisen weist er zurück.
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- Wir prüfen, welche Kriterien für die Akzeptanz
der Speisen entscheidend sind.
- Zumeist werden süße Speisen gegenüber sauren
oder stark gewürzten Nahrungsmitteln bevorzugt.
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- Die Vorlieben des Bewohners werden beachtet.
- Der Bewohner wird ausreichend mit Nahrung
versorgt.
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- Der Bewohner läuft stundenlang umher. Dadurch
verbraucht er zu viele Kalorien und ist als Folge unterernährt.
- Durch herkömmliche Ernährung lässt sich der
Energiebedarf nicht decken.
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- Wir versorgen den Bewohner nach Absprache mit
dem behandelnden Arzt mit hochkalorischer Kost.
- Ggf. erhält der Bewohner Trinknahrung, die mit
Sahne, mit Zucker oder mit Eiweißpulver angereichert wurde.
- Wir sorgen für ausreichende Ruhepausen, z.B.
durch Sitzgelegenheiten und anbieten von anderen Tätigkeiten.
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- Eine ausreichende und ausgewogene Ernährung ist
sichergestellt.
- Der Bewohner soll einen angemessenen BMI haben.
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- Der Bewohner sammelt und hortet Nahrungsmittel.
- Er isst verdorbene Speisen aufgrund der
verminderten Urteilskraft. Er hat nach dem Krieg Hunger und Mangel
erlebt und konnte danach zeit seines Lebens keine Nahrungsmittel
wegwerfen.
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- Wir hinterlegen an beliebten "Kramplätzen"
haltbare und verschweißte Nahrung, z.B. in der Handtasche oder im
Nachttisch.
- Wenn der Bewohner beim Sammeln entdeckt wird,
greifen wir nicht vorwurfsvoll ein, sondern weisen ihn einfühlsam auf
ggf. verdorbene Nahrungsmittel hin. Wir nehmen die verdorbenen Speisen
an uns und bieten dafür Ersatz an.
- Der Bewohner wird bei den Mahlzeiten beobachtet
und angeleitet. Wenn der Bewohner Speisen in sein Zimmer mitnimmt,
versuchen wir im Dialog, dieses Verhalten zu korrigieren.
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- Die biografisch bedingten Verhaltensweisen
werden in sichere Bahnen gelenkt.
- Die Gesundheit des Bewohners wird nicht durch
verdorbene Speisen gefährdet.
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- Die demenziellen Störungen und das nachlassende
Durstgefühl sorgen dafür, dass der Bewohner nicht ausreichend trinkt.
Die verringerte Flüssigkeitsaufnahme führt zu akuten
Verwirrtheitszuständen und verstärkt andere Krankheitssymptome.
- Der Bewohner verweigert die
Flüssigkeitsaufnahme aufgrund der verminderten Urteilskraft.
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- Wir beobachten, welche Getränke der Bewohner
bevorzugt. Diese bieten wir ihm wiederholt an. Die Trinkgefäße sollten
dem Bewohner bekannt sein, etwa ein Lieblingsglas oder ein bevorzugter
Tonkrug.
- Wir nutzen Rituale, die in der Biografie des
Bewohners verankert sind. Etwa: Anstoßen der Gläser, die Tasse Tee beim
Zeitungslesen, Orangensaft beim Verfolgen der Fernsehnachrichten usw.
- Die Pflegekraft bleibt noch einige Minuten beim
Bewohner, um sicherzustellen, dass dieser zumindest einige Schlucke zu
sich nimmt.
- Ggf. wird ein Trinkprotokoll geführt.
- Wir führen gemeinsame Trinkpausen ein. Der
Bewohner soll sehen, dass auch andere Menschen trinken und es ihnen
gleichtun.
- Alkoholische Getränke werden nur nach
vorheriger ärztlicher Rücksprache gereicht, da der Konsum insbesondere
in Kombination mit Arzneimitteln zu Wechselwirkungen führen kann.
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- Der Bewohner nimmt ausreichend Flüssigkeit zu
sich.
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- Das Hungergefühl des Bewohners ist
beeinträchtigt. Es droht eine Mangelernährung.
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- Der BMI des Bewohners wird regelmäßig
ermittelt. Unter Einbeziehung des Hausarztes werden körperliche
Auslöser ausgeschlossen.
- Gemeinsam mit der Hauswirtschaft erstellen wir
einen täglichen Ernährungsplan. Wir bieten ggf. hochkalorische
Süßspeisen sowie Trinknahrung an.
- Falls möglich sollte der Bewohner im Rahmen der
Beschäftigungstherapie an der Herstellung der Speisen beteiligt werden.
- Statt drei großer Mahlzeiten bieten wir dem
Bewohner sechs kleinere Mahlzeiten an. Er erhält insbesondere einen
Spätimbiss.
- Wir beachten Rituale, Gewohnheiten und
Vorlieben beim Essen. Etwa: eine Kerze oder Musik beim Essen, essen in
Gesellschaft oder allein, lesen einer Zeitung ermöglichen usw.
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- Eine Mangelernährung wird vermieden.
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- Der Bewohner verweigert die Nahrung.
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- Im persönlichen Dialog mit dem Bewohner
versuchen die Pflegekräfte und insbesondere die Bezugspflegekraft, ein
Vertrauensverhältnis aufzubauen.
- Wir prüfen, ob der Bewohner Speisen zu sich
nimmt, wenn er an der Zubereitung beteiligt ist. Beispiel: Der Bewohner
schmiert sich seine Brötchen selbst.
- Wir machen dem Bewohner klar, welche
körperlichen und seelischen Folgen eine anhaltende Nahrungsverweigerung
auslösen kann.
- Wir geben dem Bewohner jederzeit die
Möglichkeit, seine Entscheidung zu revidieren. Wir bieten ihm
regelmäßig über den Tag verteilt Nahrungsmittel und Getränke an. Dieses
ständige Anbieten führen wir in jedem Fall fort, auch wenn der Bewohner
jedes Mal aufs Neue ablehnt.
- Um dieses permanente Angebot zu ermöglichen,
halten wir rund um die Uhr frisches Obst, Gebäck, Tee, Milchgetränke,
Fruchtsäfte und Wasser bereit. Auch der Nachtdienst ist stets über die
Problematik informiert.
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- Der Bewohner ist wieder motiviert, Nahrung zu
sich zu nehmen.
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- Der Bewohner ist zeitlich nicht vollständig
orientiert. Er vergisst die Essenszeiten.
- Der Biorhythmus des Bewohners hat sich an die
Essenszeiten nicht gewöhnt. Der Bewohner hat keinen Appetit, wenn die
Speisen fertig sind.
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- Wir sorgen dafür, dass Essensgerüche in den
Wohnbereich vordringen können. Auch im Zimmer des Bewohners sollte man
das Mittagessen bereits eine halbe Stunde vor der Mahlzeit riechen
können.
- Der Bewohner sollte immer zu gleichen
Tageszeiten von den Pflegekräften zum Essen abgeholt werden.
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- Die Mahlzeiten werden als strukturierende
Eckpunkte im Tagesablauf des Bewohners verankert.
- Der Bewohner nimmt ausreichend Nahrung zu sich.
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Ausscheiden |
- Der Bewohner findet die Toilette nicht, obwohl
diese mit einem Symbolbild gekennzeichnet ist. Er sucht sich
stattdessen einen anderen Ort für die Ausscheidung, etwa einen Eimer.
- Aus Scham lässt der Bewohner den Inhalt des
Eimers unter dem Bett, auf dem Balkon und an anderen Orten
"verschwinden".
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- Wir prüfen, ob die Toilette anders
gekennzeichnet werden kann, etwa mit einem Foto.
- Ggf. probieren wir ein Schild in altdeutscher
Schrift.
- Gemeinsam mit dem Bewohner wird der Weg zur
Toilette mehrmals täglich geübt.
- Wir vermitteln dem Bewohner, dass er den Eimer
im Notfall nutzen kann. Dieser wird ggf. in den Nachtstuhl integriert.
- Wenn der Eimer in der Nacht benutzt wurde,
entleert ihn die Pflegekraft ohne Vorwürfe in die Toilette.
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- Der Bewohner nutzt die Toilette.
- Er versteckt keine Ausscheidungen.
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- Der Bewohner schmiert mit Kot.
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- Vorwürfe gegen den Bewohner sind nutzlos. Er
versteht sie nicht.
- Der Bewohner wird gewaschen, geduscht oder
gebadet. Vor allem die Finger und Fingernägel müssen sorgfältig
gesäubert werden.
- Die Kleidung und die Bettwäsche werden
gewechselt.
- Das Bett und die Umgebung des Bewohners werden
gereinigt und die Oberflächen desinfiziert.
- Wenn durch das Kotschmieren die Gesundheit des
Bewohners gefährdet ist, prüfen wir die Notwendigkeit von
Fixierungsmaßnahmen.
- Wir prüfen, inwieweit ein Kot schmierender
Bewohner am Gemeinschaftsleben teilnehmen kann. Die Ekelgefühle von
Mitbewohnern werden bei der Abwägung ebenso berücksichtigt wie die
Belange des Bewohners.
- Empfehlenswert ist es, ein Ersatzobjekt für den
Stuhl (= weich, warm und formbar) anzubieten. Es eignet sich z.B. ein
Plastikhandschuh, der mit Therapieknete gefüllt wurde. Oder ein
Gelkissen in einem stabilen Plastikbeutel. Auch Kirschkernkissen sind
ein Angebot, mit denen sich der Betroffene taktil auseinandersetzen
kann. Achtung: Angebote erst immer unter Beobachtung in die Hände geben.
- Des Weiteren eignen sich nach Rücksprache mit
dem Hausarzt und den Betreuern geschlossene Schlafanzüge mit
Reißverschluss oder Druckknöpfen. Auch diese sollten zunächst unter
Beobachtung angezogen werden. Das Verhalten des Bewohners wird
beobachtet. (Achtung: Fixierungsproblematik!)
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- Die Gefahren für den Bewohner und seine Umwelt
werden begrenzt.
- Der Bewohner bleibt im sozialen Leben der
Einrichtung integriert.
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- Der Bewohner ist mit dem eigenständigen
Toilettengang überfordert.
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- Wir stellen sicher, dass sich die Kleidung des
Bewohners leicht und schnell öffnen lässt.
- Wir nutzen eine Toilettensitzerhöhung und
Haltegriffe.
- Ggf. halten wir einen Toilettenstuhl bereit.
- Der Bewohner wird nicht mit der
heruntergezogenen Kleidung allein auf der Toilette gelassen. Dieses
würde die Sturzgefahr erhöhen. Wenn der Bewohner auf seiner Intimsphäre
besteht, kann die Pflegekraft hinter der Tür warten.
- Wenn sich das Wasserlassen verzögert, kann die
Pflegekraft den Wasserhahn aufdrehen oder die Hand des Bewohners in
eine Schüssel mit lauwarmem Wasser tauchen. Die Blasenentleerung setzt
dann zumeist schnell ein.
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- Der Bewohner kann die Toilette nutzen.
- Eine Inkontinenz wird vermieden.
- Die Intimsphäre des Bewohners bleibt möglichst
umfassend gewahrt.
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- Der Bewohner ist harninkontinent, leugnet
dieses aber. Die verschmutzte Wäsche wird versteckt oder notdürftig
gewaschen und über die Heizung gelegt.
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- Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir, ob
Medikamente mitursächlich für die Inkontinenz sind. Verschiedene
Arzneien gegen die Symptomatik von Demenz können eine Inkontinenz
begünstigen, insbesondere Schlafmittel oder Neuroleptika. Ggf. regen
wir eine alternative Medikamentierung an.
- Die verschmutzte Kleidung wird ohne jeden
Vorwurf eingesammelt und gereinigt.
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- Die Folgen der Inkontinenz werden minimiert.
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- Der Bewohner vernachlässigt die Intim- und die
Händehygiene nach der Ausscheidung.
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- Die Pflegekraft animiert den Bewohner zu einer
ausreichenden Sauberkeit.
- Der Bewohner wird für sorgfältiges Händewaschen
gelobt.
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- Keimübertragungen werden vermieden.
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- Der Bewohner spürt den Harndrang nicht, wenn er
durch äußere Einflüsse abgelenkt wird. Es kommt zum gelegentlichen
Einnässen.
- In der Nacht ist der Bewohner desorientiert und
findet die Toilette nicht. Er nässt dann im Zimmer ein, was ihm sehr
peinlich ist.
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- Wir führen den Bewohner in regelmäßigen
Zeitabständen auf die Toilette (sog. "Toilettentraining").
- Die Toilette wird als solche kenntlich gemacht
(Toiletten-Symbol oder Beschriftung "Toilette").
- Ggf. halten wir einen Toilettenstuhl bereit.
- Wir achten auf non-verbale Signale, etwa den
Griff zwischen die eigenen Beine, Hin- und Herrutschen auf einem Stuhl
usw.)
- Das Zimmer des Bewohners wird durch ein
Nachtlicht erhellt.
- Wenn der Bewohner einnässt, wird die
Verschmutzung ruhig und ohne Vorwürfe beseitigt.
- Wir legen dem Bewohner die Verwendung von
Einlagen nahe.
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- Der Bewohner kann ohne fremde Hilfe die
Toilette aufsuchen.
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- Der Bewohner hängt durchfeuchtete Vorlagen zum
Trocknen auf die Heizung.
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- Wir erläutern dem Bewohner, dass die Einlagen
nach Benutzung zu entsorgen sind.
- Wir nutzen unterschiedliche Abwurfbehälter und
prüfen, welche der Bewohner akzeptiert.
- Wir legen einen großen Vorrat an Vorlagen gut
sichtbar im Raum des Bewohners ab. Er soll sehen, dass die Vorlagen
nicht knapp sind.
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- Der Bewohner entsorgt die Vorlagen nach jeder
Nutzung.
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Sich
kleiden |
- Der Bewohner verlässt häufig unbemerkt die
Einrichtung und irrt dann durch die Umgebung. Dieses auch im Winter mit
unzureichender Kleidung
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- Wir stellen sicher, dass der Bewohner helle
Kleidung trägt. Jacken werden nach Möglichkeit mit Reflektoren
ausgestattet.
- In der Kleidung und in der Handtasche werden
der Name und die Adresse der Einrichtung vermerkt.
- Die Kleidung des Bewohners wird mit kleinen
Sendern ausgestattet, die in Kombination mit einem Sensorensystem an
den Eingängen ein Entweichen rechtzeitig melden.
- Wir achten darauf, dass der Bewohner auch
innerhalb der Einrichtung stabiles Schuhwerk trägt. Dieses sollte so
gewählt werden, dass sich der Bewohner nach einem Entweichen aus der
Einrichtung auch im Freien sicher fortbewegen kann. Er soll nicht mit
Sandalen unterwegs sein.
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- Wenn der Bewohner aus der Einrichtung
entweicht, ist er zumindest angemessen bekleidet.
- Der Bewohner kann identifiziert werden, wenn er
außerhalb der Einrichtung aufgefunden wird.
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- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage, sich
eigenständig anzuziehen.
- Er ist nicht in der Lage, die Reihenfolge der
Bekleidung korrekt zu wählen. Er vergisst insbesondere, Unterwäsche
anzuziehen.
- Der Bewohner wird unruhig und ärgerlich, wenn
er den Fehler bemerkt oder von Pflegekräften darauf hingewiesen wird.
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- Die Pflegekraft sorgt für eine ruhige Umgebung.
Störungsquellen (Fernseher, Radio usw.) werden nach Möglichkeit
ausgeschaltet.
- Der Bewohner zieht sich (soweit möglich)
eigenständig an, die Pflegekraft bleibt aber in der Nähe und leistet
unaufdringlich Hilfe beim Anziehen.
- Die Pflegekraft gibt dem Bewohner das nächste
anzuziehende Kleidungsstück in die Hand. Sie zeigt oder tippt auf das
Körperteil, das nun angezogen werden soll; etwa die Hand beim Anziehen
des Pullovers.
- Der Bewohner wird gelobt, wenn er sich korrekt
angezogen hat.
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- Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten
am An- und Ausziehen beteiligt.
- Das Selbstwertgefühl des Bewohners bleibt
gewahrt.
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- Das Wärme- und Kälteempfinden lässt nach.
- Der Bewohner kann nicht mehr verbal mitteilen,
wenn er friert oder wenn ihm zu warm ist.
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- Die Pflegekräfte achten stets auf eine
angemessene Bekleidung des Bewohners.
- Die Pflegekraft achtet auf nonverbale Signale
dafür, dass dem Bewohner zu kalt oder zu warm ist. Etwa: Körperhaltung,
schwitzen, zittern usw.
- Wir ziehen dem Bewohner ggf. eine Strickjacke
an.
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- Der Bewohner ist stets angemessen bekleidet.
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- Der Bewohner wählt Kleidung, die der Witterung
nicht angepasst ist.
- Der Bewohner erkennt Verschmutzungen nicht oder
sieht die Notwendigkeit eines Kleidungswechsels nicht ein.
- Der Bewohner äußert keine Kleidungswünsche und
ist diesbezüglich eher passiv und desinteressiert.
- Der Bewohner ist mit der richtigen Reihenfolge
beim Anziehen überfordert.
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- Die Pflegekraft macht morgens verschiedene
Kleidungsvorschläge. Sie zeigt dem Bewohner zwei verschiedene
Kleidungsstücke und lässt ihn dann wählen.
- Die Pflegekraft reicht dem Bewohner die
Kleidungsstücke in der richtigen Reihenfolge, fordert diesen freundlich
zum Anziehen auf und assistiert dem Bewohner ggf.
- Tendenziell sollte die Pflegekraft dem Bewohner
am Morgen mehr Eigeninitiative abverlangen als am Abend. Wenn am Abend
die körperlichen wie mentalen Kräfte nicht mehr reichen, so wird das
Aus- und Umziehen weitgehend von der Pflegekraft übernommen.
- Uneinsichtiges Verhalten sollte im Dialog mit
dem Bewohner korrigiert werden.
- Wenn der Bewohner Abwehrverhalten zeigt, wird
das An- und Ausziehen unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt
fortgesetzt.
- Ungewöhnliche Kleidungswünsche (z.B. eine
Kittelschürze) werden als Teil der Selbstbestimmung zugelassen.
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- Der Bewohner ist stets angemessen bekleidet.
- Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten
am An- und Ausziehen beteiligt.
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- Der Bewohner zieht Kleidung immer wieder aus.
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- Wir lassen dem Bewohner beim Anziehen die Wahl,
welche Kleidung er tragen möchte. Wir zeigen ihm dafür jeweils zwei
verschiedene Stücke. Wenn der Bewohner sich nicht mehr verbal äußern
kann, achten wir auf nonverbale Kommunikation.
- Wir lagern die Kleidung ggf. an einem
alternativen Platz, wenn der Bewohner Kleidung aus dem Schrank nicht
akzeptiert.
- Wir geben dem Bewohner die Möglichkeit,
Kleidung zu tragen, die berufsbiografisch verankert ist. Also etwa
einen "Blaumann" bei ehemaligen Mechanikern oder eine Kittelschürze bei
ehemaligen Haushaltskräften.
- Sofern keine Gefahr einer Unterkühlung besteht
und auch kein Sturz droht, wird das Verhalten des Bewohners toleriert.
Wenn er es wünscht, kann er sich im Unterhemd oder barfuß in seinem
Zimmer bewegen.
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- Der Bewohner fühlt sich in seiner Kleidung
wohl. Er akzeptiert diese und zieht sie nicht mehr aus.
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- Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage
mitzuteilen, wenn er andere Kleidung tragen möchte. Dieses etwa, wenn
die aktuelle Kleidung unbequem ist oder kratzt.
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- Wir achten auf nonverbale Signale. Dazu zählen
etwa ein permanentes Ziehen und Zupfen an der Kleidung. Alternativ
zeigt der Bewohner seine Ablehnung der Kleidung darin, dass er diese
auszieht.
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- Die Wünsche des Bewohners hinsichtlich der
Kleidungswahl werden berücksichtigt.
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Ruhen
und schlafen |
- Der Tag-Nacht-Rhythmus des Bewohners ist
gestört.
- Der Bewohner kann abends nicht einschlafen.
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- Wir achten auf regelmäßige Essenszeiten. Diese
geben dem Tag Struktur.
- Wir sorgen für ausreichende Aktivitäten und
insbesondere für Bewegung am Tag. Ideal ist ein Spaziergang an der
frischen Luft.
- Der Bewohner sollte keinen Mittagsschlaf im
Bett halten. Falls der Bewohner nach dem Essen ausruhen will, wird er
für eine halbe Stunde in einen bequemen Lehnstuhl mobilisiert. Er soll
dort aber nicht schlafen.
- Das Zimmer des Bewohners wird vor dem
Zubettgehen gelüftet und danach auf eine Temperatur von rund 18 Grad C°
gebracht. Wir sorgen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit.
- Die Bettdecken werden entsprechend der
Jahreszeit angepasst.
- Wir raten dem Bewohner, abends auf Genussmittel
wie Kaffee, Alkohol, Cola oder Zigaretten zu verzichten. Nur in kleinen
Mengen können Alkohol oder Nikotin schlaffördernd wirken.
- Wir prüfen, ob es biografisch verankerte
Einschlafrituale gibt. Diese setzen wir ggf. fort.
- Wir bieten dem Bewohner am Abend warme oder
kalte Fußbäder an. Wir prüfen, ob diese das Einschlafen erleichtern.
- Biografisch bedingte Verhaltensweisen werden
fortgesetzt. Wir prüfen also, wann und wie lange der Bewohner in
früheren Jahren schlief. Ggf. sollte er dann zu einem späteren
Zeitpunkt am Abend ins Bett gehen oder morgens etwas früher aufstehen.
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- Der Bewohner ist abends so müde, dass er
zeitnah einschläft.
- Der Bewohner ist am Tag ausgeruht.
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- Der Bewohner verlässt nachts sein Bett und
sucht sich einen anderen Schlafplatz
|
- Wenn sich der Bewohner in ein fremdes Bett
legt, wird er freundlich in sein eigenes Bett zurückbegleitet.
- Wir stellen alternative Schlafgelegenheiten
bereit, etwa ein Sofa auf dem Flur.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner an seinem
Schlafplatz alles hat, was er braucht; insbesondere ein Kissen, eine
Decke, Licht und im Idealfall einen mobilen Alarmknopf.
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- Der Bewohner hat eine erholsame Nachtruhe.
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- Der Bewohner ist nachts unruhig.
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- Nächtlichen Bewegungsdrang lassen wir zu. Wir
kanalisieren diesen in nächtlichen Angeboten, z.B. in einem Nachtcafe.
- Wir kontrollieren, ob die nächtliche Unruhe das
Ergebnis von überreichlichem abendlichem Essen oder von Alkoholkonsum
sein kann.
- Wir raten dem Bewohner, auf aufregende
abendliche Fernsehsendungen zu verzichten.
- Biografische Vorlieben werden weitergeführt.
Wenn der Bewohner also viele kleine Kissen zum Schlafen benötigt, kann
er diese auch in unserer Einrichtung weiterhin nutzen.
- Diuretika werden spätestens vier Stunden vor
dem Zubettgehen verabreicht.
- Wir stellen das Bett nach den Wünschen des
Bewohners ein. Falls der Bewohner Angst vor einem Herausfallen aus dem
Bett hat, stellen wir das Bettgitter hoch. Der Bewohner muss den Wunsch
gegenzeichnen.
- Nur als letztes Mittel der Wahl verabreichen
wir nach Absprache mit dem Arzt Schlaf- oder Beruhigungsmittel.
- Wir bedenken stets, dass eine plötzliche
erregte Verwirrtheit auch von einem stummen Herzinfarkt oder von einem
einsetzenden Schlaganfall ausgelöst werden können.
|
- Die Nachtruhe des Bewohners ist erholsam.
|
- Der Bewohner wacht nachts auf. Er nestelt an
der PEG-Sonde oder am DK-Schlauch. Er rüttelt am Seitenteil des Bettes.
|
- Sofern es die Arbeitsbelastung der Nachtwache
zulässt, bleibt diese einige Minuten am Bett des Bewohners.
- Wir legen dem Bewohner "interessante"
Gegenstände in die Hände. Geeignet sind etwa Körnerkissen,
Lagerungskissen mit Styroporfüllung, (feste) Ketten mit Holzkugeln usw.
|
- Die Unruhe wird in kontrollierte Bahnen gelenkt.
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- Der Bewohner friert in der Nacht. Die Nachtruhe
ist beeinträchtigt.
|
- Wenn der Bewohner am Abend im Bett liegt,
fragen wir ihn, ob ihm zu kalt ist.
- Der Bewohner soll eine warme Bettdecke nutzen.
Ggf. legen wir eine zusätzliche Wolldecke auf.
|
- Der Bewohner spürt während des Schlafes eine
angenehme Wärme. Er schläft gut und regeneriert seine Kräfte.
|
Sich
beschäftigen |
- Dem Bewohner ist häufig langweilig.
- Aufgrund des Verfalls der kognitiven Ressourcen
ist die Teilnahme am Beschäftigungsprogramm der Einrichtung nicht oder
nur noch eingeschränkt möglich.
|
- Wir erfragen, welche Tätigkeiten der Bewohner
in seinen Berufsjahren ausgeführt hat. Wir prüfen, ob wir ihm
Gegenstände geben können, die entsprechend biografisch verwurzelt sind.
Beispiel: Eine Schreibmaschine bei einem ehemaligen Büroangestellten,
Schraubenschlüssel bei einem Automechaniker usw.
- All dieses erfolgt eingebettet im Rahmen der
10-Minuten-Aktivierung
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- Der Bewohner ist beschäftigt und langweilt sich
nicht.
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- Der Bewohner kramt stundenlang und bis zur
Erschöpfung in Schränken und in Schubladen.
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- Wir stellen einen Stuhl vor bevorzugte
Schränke. Der Bewohner kann sich dann setzen und eine Pause machen.
- Wir begleiten den Bewohner zurück zu einem
Sessel. Wir geben ihm eine Beschäftigung, die ihn zumindest
vorübergehend im Sitzen hält. Ideal dafür sind "Kramschachteln".
- Wir spielen eine CD mit Musik, die ihn
erfahrungsgemäß beruhigt.
|
- Die körperlichen Kräfte des Bewohners werden
nicht überfordert.
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- Der Bewohner leidet unter
Konzentrationsschwierigkeiten. Er ist leicht ablenkbar und ermüdet
schnell. Komplexe Beschäftigungen überfordern ihn.
- Der Bewohner ist schnell demotiviert.
|
- Wir beschäftigen den Bewohner mit Tätigkeiten
des täglichen Lebens. Diese sollten biografisch verankert sein. Dazu
zählen Haushaltstätigkeiten, Gartenarbeiten usw. Wir üben mit dem
Bewohner nur solche Tätigkeiten, die noch vorhanden sind. Wir versuchen
nicht, verlorene Fähigkeiten wieder herzustellen.
- Viele komplexe Tätigkeiten lassen sich in
einfache Einzeltätigkeiten unterteilen, die dann nacheinander
abgearbeitet werden können. Die Pflegekraft gibt dann kurze
Anweisungen, die vom Bewohner verstanden werden.
- Die Pflegekraft bleibt anwesend und greift ggf.
korrigierend ein. Wenn der Bewohner eine Tätigkeit gut ausgeführt hat,
wird er von der Pflegekraft gelobt.
- Wir singen Lieder, die dem Bewohner aus
Kindheitstagen bekannt sind. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, den Text
des Liedes zu kopieren. Viele Betroffene können trotz Demenz vom Blatt
ablesen.
- Gemeinsam mit dem Bewohner blättern wir dessen
Fotoalben durch. Wir animieren den Bewohner, aus dessen Vergangenheit
zu berichten. Die gewonnenen Informationen nutzen wir im Rahmen der
Biografiearbeit. Ggf. beschriften wir die Rückseiten der Fotos mit
einer Beschreibung der abgebildeten Personen. Es fällt dann anderen
Pflegekräften leichter, die Fotos später erneut für die Biografiearbeit
zu nutzen. Zudem ist die Beschriftung eine Erinnerungshilfe, wenn die
Demenz weiter fortschreitet und der Bewohner die fotografierten
Personen nicht mehr erkennt.
- Wir prüfen stets, ob die Tätigkeit den Bewohner
überfordert. Falls dieses der Fall ist, sollte der Bewohner eine Pause
machen oder sich mit etwas anderem beschäftigen.
- Die Pflegekraft achtet bei der Beschäftigung
auf eine ruhige Umgebung, die den Bewohner nicht ablenkt.
|
- Der Bewohner setzt vorhandene Fähigkeiten zur
Bewältigung der Lebensaktivitäten ein.
- Der Bewohner bleibt motiviert.
|
- Der demente Bewohner ist antriebsarm, etwa als
Folge von Angst- und von Wahnstörungen, von Depressionen oder von
Medikamenten.
|
- Die Pflegekraft animiert den Bewohner,
zumindest kleine Tätigkeiten zu übernehmen. Der Bewohner sollte sich
aber nicht bedrängt fühlen. Gemeinsam mit dem Bewohner erstellt die
Pflegekraft eine Liste, auf der alle Tätigkeiten vermerkt sind, die der
Bewohner gerne durchführt.
- Die Pflegekraft bleibt während der
Beschäftigung in seiner Nähe und lobt ihn für den Fortschritt.
- Wenn der Bewohner keine Motivation zeigt, wird
er dafür nicht kritisiert. Wir vermitteln ihm, dass wir es morgen noch
einmal probieren.
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- Der Bewohner zeigt mehr Initiative und Energie.
|
- Der Bewohner ist zeitlich nicht orientiert. Er
kennt weder die aktuelle Uhrzeit noch das Datum.
|
- Wir bieten Orientierungshilfen an, etwa einen
großen Kalender oder eine große Uhr. Der Wohnbereich und das Zimmer des
Bewohners werden der Jahreszeit entsprechend geschmückt. Zeitlich nicht
mehr passender Zimmerschmuck wird konsequent weggestellt, auch wenn er
von Angehörigen stammt. (Sonst stehen die Weihnachtsmänner bis Ostern
im Zimmer des Bewohners.)
- Wir hängen einen Abreißkalender auf. Das
Abreißen des Zettels des Vortages wird ritualisiert. Beispiel: Der
Zettel wird immer nach dem ersten Toilettengang am Morgen abgerissen.
- Wir schreiben ihm kleine Zettel, wenn wichtige
Termine anstehen. Diese werden dort angebracht, wo sie der Bewohner
mehrmals täglich sieht. Also etwa am Badezimmerspiegel, am Schreibtisch
usw.
- Im Gespräch mit dem Bewohner wird immer wieder
die Uhrzeit genannt. Beispiel: "Es ist jetzt drei Uhr nachmittags. Wir
wollen jetzt wieder die Verbände wechseln.
- Täglich wiederkehrende Pflegemaßnahmen sollten
halbwegs pünktlich zur gleichen Tageszeit erfolgen, damit sie den Tag
des Bewohners strukturieren.
- Wir schaffen Tagesrituale, die immer zur
gleichen Zeit stattfinden. Beispiele: Kekse und Kakao um 15 Uhr.
Abendbier um 19 Uhr usw.
|
- Der Bewohner gewinnt die zeitliche Orientierung
zurück.
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Sich
als Mann
oder Frau fühlen und verhalten |
- Der Bewohner zeigt enthemmtes Verhalten. Er
onaniert im Wohnbereich.
- Er bezieht andere Mitbewohner gegen deren
Willen in die sexuellen Handlungen ein.
|
- Im persönlichen Dialog versuchen wir dem
Bewohner zu verdeutlichen, wie sein Verhalten auf andere wirkt.
- Wir versuchen, dem Bewohner individuelle
Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Wenn der Bewohner sich
öffentlich selbst befriedigt, führen wir ihn in das Badezimmer oder in
seinen Raum. Er wird dort in Ruhe gelassen.
- Wir geben dem Bewohner die benötigte Zuwendung,
achten aber gleichzeitig auf die richtige Distanz. Wenn der Bewohner in
der Lage ist, seinen Intimbereich selbst zu waschen, wird ihm diese
Aufgabe nicht abgenommen.
- Wenn der Intimbereich von einer Pflegekraft
gewaschen wird, erfolgt dieses in klaren und festen Bewegungen, die
möglichst wenig sexuellen Interpretationsspielraum lassen.
- In vielen Fällen kann eine sinnvolle
Beschäftigung von sexuellen Wünschen ablenken. Insbesondere kann der
Bewohner durch körperliche Aktivität ausgelastet werden.
- (Bei Männern:) Wir organisieren
wohnbereichsübergreifende Männerabende. Damit kompensieren wir, dass
sich Männer im Pflegeheim einer deutlichen Mehrheit von Frauen
gegenübersehen. Dieses sowohl bei der Bewohnerschaft als auch beim
Pflegepersonal.
|
- Das Recht des Bewohners auf Entfaltung seiner
Sexualität bleibt gewahrt.
- Das Schamgefühl der Mitbewohner wird nicht
unnötig belastet.
|
- Der Bewohner erkennt seinen Lebenspartner /
seine Lebenspartnerin nicht mehr. Entgegengebrachte Zärtlichkeiten
empfindet der demente Bewohner als Aufdringlichkeit.
- Das sexuelle Verlangen des dementen Bewohners
ist erloschen. Dieses belastet die Beziehung zum Lebenspartner / zur
Lebenspartnerin.
- Der demente Bewohner kann sein sexuelles
Verlangen nicht mehr kontrollieren. Er bedrängt seinen Lebenspartner /
seine Lebenspartnerin sexuell.
- Der Bewohner erkennt die Tochter / den Sohn
nicht mehr. Er verkennt sie als Ehemann / Ehefrau und bedrängt diese
sexuell.
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