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Version 1.05

Standard "Pflege von Senioren mit Hyperlipoproteinämie"

 
Mit dem Frühstücksei allein ist es nicht getan. Bewohner, die mit dem Cholesterin kämpfen, müssen ihre Lebensweise komplett umstellen. Alkohol und Süßwaren sind tabu. Das Schnitzel samt Pommes Frites weicht dem Rohkostsalat. Klar, dass all dieses nicht eben die Kooperationsbereitschaft fördert.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".

 

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Standard "Pflege von Senioren mit Hyperlipoproteinämie"
Definition: Unter dem Begriff "Hyperlipoproteinämie" wird eine große Zahl von angeborenen oder erworbenen Fettstoffwechselerkrankungen zusammengefasst. Betroffene leiden unter einer krankhaft hohen Konzentration verschiedener Blutfette.

Es gibt zwei Formen der Hyperlipoproteinämie:
  • Bei der primären Form liegt eine genetische Schädigung vor.
  • Die sekundäre Hyperlipoproteinämie ist die Folge einer Grunderkrankung, etwa
    • Diabetes mellitus
    • Adipositas
    • biliäre Zirrhose (Form der Leberzirrhose)
    • Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
    • Cholestasesyndrom (Gallestauung)
    • Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse)
    • nephrotisches Syndrom (Form einer Nierenerkrankung)
    • Zieve-Syndrom
    • Alkoholkonsum
    • fettreiche Mahlzeiten
    • Nebenwirkungen verschiedener Medikamente
Hyperlipoproteinämie ist insbesondere in Kombination mit Alkohol- und Nikotinmissbrauch sowie Bewegungsmangel eine ernste Bedrohung für die Gesundheit. Betroffene erkranken sehr häufig an Arteriosklerose. Das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt steigt rapide.
Grundsätze:
  • Unverzichtbar für die Therapie ist eine fett- und cholesterinarme Ernährung.
  • Die zweite Säule jeder Therapie ist Bewegung, vor allen Ausdauersport.
  • Medikamente zur Fettsenkung sind kein Ersatz für Diät oder Sport.
Ziele:
  • Die Blutwerte des Bewohners normalisieren sich. Wir streben folgende Werte an:
    • Cholesterin unter 200 bis 240 mg pro dl
    • LDL unter 160 mg pro dl
    • HDL über 40 mg pro dl
    • Triglyceride unter 200 mg pro dl
  • Wenn ein hohes Risiko für Arteriosklerose besteht, sollten sogar noch niedrigere Blutwerte angestrebt werden.
Vorbereitung: Symptome
Aufgrund der Symptomarmut werden erhöhte Blutfettwerte zumeist nur zufällig im Rahmen einer Blutanalyse entdeckt. Sichtbare Folgen treten zumeist erst in sehr fortgeschrittenen Krankheitsstadien auf:
  • Xanthelasmen (hellgelbe Platten im Bereich der Augenlider durch Ablagerungen von Cholesterol)
  • Arcus lipoides (ringförmige, weißliche Eintrübung der Hornhautperipherie, sog. "Greisenbogen")
Durchführung: Zubereitung der Kost
Wir nutzen fettarme Zubereitungsformen, etwa Dünsten, Dämpfen, Grillen, Römertopf oder Garen in Folie.
cholesterinarme Diät:
  • Die Ernährung des Bewohners wird angepasst.
  • Wir streben eine Cholesterinzufuhr von 300 mg an. Das entspricht z.B. einem Ei, 100 g Butter, 125 g Leber oder 300 g vollfettem Käse.
Nahrungsmittel
sinnvoll
nicht sinnvoll
nicht sinnvoll
  • Mineralwasser
  • Tee
  • Alkohol
  • zuckerhaltige Getränke
Hinweis: Alkohol enthält viele Kohlenhydrate.
Geflügel und Fleisch
  • mageres Rindfleisch ohne sichtbares Fett
  • Kalbfleisch
  • Schweinefleisch in geringen Mengen
  • Hühnerfleisch
  • Putenfleisch, ausgenommen Haut
  • fettreiches Fleisch
  • Wild
  • Hirn
  • Innereien
  • tierische Schlachtfette
  • Gans
  • Ente
  • Krusten- und Schalentiere
Fisch
  • Seelachs
  • Scholle
  • Makrele
  • Schellfisch
  • Kabeljau
  • Rotbarsch
Hinweis: Fisch ist reich an ungesättigten Fettsäuren. Diese erhöhen nicht den Cholesterinspiegel und können daher uneingeschränkt verzehrt werden.
  • Aal
  • Bückling
  • Kaviar
  • ölhaltige Fischkonserven
  • Fischfertigprodukte wie Fischstäbchen oder Fischfrikadellen
  • geräucherter Fisch
Wurst
  • fettarmer Schinken, Corned Beef, Geflügelwurst
  • Fleischsülze
  • sämtliche üblichen Wurstsorten wie Mortadella, Mettwurst oder Salami
Gemüse und Obst
  • jedes Gemüse, sowohl frisch wie auch tiefgekühlt
  • jedes Obst
  • vor allem Haferkleie und Apfelpektin
  • (Hinweis: Ballaststoffreiche Lebensmittel senken den Cholesterinspiegel durch Absorption.)
  • Gemüse mit Mehlschwitze oder Sahnesauce
  • kalorienreiche Obstsorten wie etwa Trauben
  • Obstkonserven mit hoher Zuckerbeimengung
Teigwaren und Kartoffeln
  • Nudeln ohne Ei, Reis, Kartoffeln soweit die Zubereitung ohne Fett erfolgte.
  • Eiernudeln
  • Kartoffelchips
  • Reibekuchen
  • Bratkartoffeln
  • Kroketten
  • Pommes Frites
Salate
  • Rohkostsalat
  • Fleischsalate, sofern diese mit Magerjogurt und Gewürzen verfeinert wurden
  • Salate, die mit Olivenöl oder Rapsöl verfeinert wurden
  • Salate, die mit Majonäse verfeinert wurden
  • industriell hergestellte Salate aus dem Supermarkt
Brot und Backwaren
  • alle üblichen Brotsorten, vor allem Vollkornbrote
  • Gebäck mit einem hohen Fettanteil, etwa Croissants oder Schinkenhörnchen
  • Kuchen
Süßwaren und Kuchen
  • Teige mit geringem Fettanteil und ohne Eigelb, etwa Hefeteig oder Baiser
  • Teige mit hohem Fettanteil, etwa Biskuit, Blätterteige oder Backwaren mit Schokoladenfüllung oder -überzug
Käse, Quark
  • Magerquark, Käse bis maximal 30 Prozent Fett i. Tr.
  • alle sonstigen Sorten
Fette
  • Margarine mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren, linolsäurereiche Diätmargarine
  • (kaltgepresste) Öle aus Sonnenblumen, Soja, Oliven oder Distel. Maiskeimö
  • Butter
  • Schmalz
  • Speck
  • Kokos- oder Palmenkernfett
  • gehärtete Fette
  • konventionelle Margarine
  • Majonäse
Eier
  • Eiweiß
  • Eigelb
Hinweis: Ein einziges Eigelb enthält fast 300 mg Cholesterin.
Milch und Milchprodukte

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b

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r

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Schlüsselwörter für diese Seite Hyperlipoproteinämie; Diabetes mellitus; Adipositas; Cholesterins; Triglyceride; Lipoproteine
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