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Version 2.09a - 2014

Standardpflegeplan "Hypertonie"

 
Hypertonie ist "die" Volkskrankheit überhaupt. Fast jeder Dritte leidet unter Bluthochdruck. Die Folgen der Dauerbelastung für Herz, Nieren und Gefäße summieren sich spätestens im Rentenalter zu handfesten Pflegeproblemen.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".


Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Standardpflegeplan "Hypertonie"
  • Eine Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft einen Wert von systolisch 140 mmHg und diastolisch 90 mmHg überschreitet.
  • Die Hypertonie wird in die primäre und die sekundäre Hypertonie eingeteilt.
  • Bei der primären Hypertonie lässt sich der Auslöser der Blutdruckregulationsstörung nicht klar bestimmen. Zumeist wird der Bluthochdruck durch verschiedene Faktoren ausgelöst, wie etwa Alkohol, Übergewicht, Nikotin oder Stress. Relevant ist auch eine familiäre Disposition. 90 Prozent aller Hypertonie-Fälle zählen zur primären Hypertonie.
  • Bei der sekundären Hypertonie wird die Blutdruckerkrankung von einer anderen Grunderkrankung ausgelöst, wie etwa eine Stenose der Nierenarterien oder eine Nierenerkrankung.
  • Als Grenzwerte hat die WHO definiert:
    • Optimal: systolischer Blutdruck (mmHg) < 120 und diastolischer Blutdruck (mmHg) < 80
    • Normal: systolischer Blutdruck (mmHg) < 130 und diastolischer Blutdruck (mmHg) < 85
    • Hochnormal: systolischer Blutdruck (mmHg) 130-139 und diastolischer Blutdruck (mmHg) 85-89
    • Hypertonie Grad 1: systolischer Blutdruck (mmHg) 140-159 und diastolischer Blutdruck (mmHg) 90-99
    • Hypertonie Grad 2: systolischer Blutdruck (mmHg) 160-179 und diastolischer Blutdruck (mmHg) 100-109
    • Hypertonie Grad 3: systolischer Blutdruck (mmHg) >180 und diastolischer Blutdruck (mmHg) >110
  • Im Alter ist die Hypertonie häufig die Folge der sinkenden Elastizität der Aorta und der peripheren Blutbahnen. Dieses führt dann zu einer leichten bis mittelgradigen Steigerung des systolischen Wertes. Der diastolische Wert bleibt normal. 60 bis 70 Prozent aller Senioren über 65 Jahre leiden an Hypertonie.
  • Eine hypertensive Krise ist ein starker, plötzlich auftretender Anstieg des systolischen und meist auch des diastolischen Blutdrucks (systolischer Blutdruck (mmHg) >220 und diastolischer Blutdruck (mmHg) >120). Dieses kann zu einem Herzinfarkt oder zu Hirnblutungen führen.

Anmerkung:

  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für Hypertonie. Standardpflegepläne umfassen generelle und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem Pflegemaßnahmen Pflegeziel
Sich bewegen
  • Der Bewohner ist körperlich inaktiv.
  • Wir raten dem Bewohner zu mehr körperlicher Aktivität. Das Ausmaß der Bewegung ist abhängig vom aktuellen körperlichen Zustand. Möglich sind: Jogging, Walking, Fahrradtrainer, Sitztanz / Gymnastik sowie ausgedehnte Spaziergänge.
  • Generell sollte sich der Bewohner körperlich bewegen, ohne sich zu verausgaben.
  • Nach Möglichkeit sollte der Bewohner dreimal wöchentlich je 30 Minuten trainieren.
  • Wann immer möglich, sollte sich der Bewohner im Freien aufhalten.
  • Der Bewohner intensiviert seine körperlichen Aktivitäten und senkt damit seinen Blutdruck.
  • Nach körperlicher Aktivität klagt der Bewohner über Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Atemnot.
  • Bei sportlicher Aktivität steigt der Blutdruck auf ein nicht mehr akzeptables Niveau an.
  • Wir besprechen mit dem behandelnden Arzt, welche Intensität an sportlicher Aktivität sinnvoll ist.
  • Wir führen regelmäßig Puls- und Blutdruckkontrollen durch. Wir weisen den Bewohner in die Messtechnik ein, damit er diese Vitalwerte eigenständig ermitteln kann.
  • Wir passen die Trainingsübungen an die körperlichen Fähigkeiten des Bewohners an. Über- und Unterforderung sollte vermieden werden.
  • Wenn dem Bewohner schwindelig wird, soll dieser die Übung abbrechen und pausieren. Bei der nächsten Trainingseinheit wird die Intensität entsprechend reduziert.
  • Der Bewohner soll bei Übungen eine Pressatmung vermeiden.
  • Der Bewohner ist im Rahmen seiner Fähigkeiten körperlich aktiv.
  • Als Folge der Einnahme von Antihypertonika steigt das Risiko von Schwindel. Das Sturzrisiko ist somit erhöht.
  • Bei Transfers erhält der Bewohner Unterstützung; also etwa beim Aufrichten aus dem Liegen oder aus dem Sitzen.
  • Wir intensivieren die Maßnahmen im Rahmen der Sturzprophylaxe. Wir prüfen insbesondere die Nutzung von Hüftprotektoren und von Gehhilfen wie etwa einem Rollwagen.
  • Der Bewohner stürzt nicht.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
  • Das Ausmaß der Hypertonie ist nicht bekannt.
  • Der Bewohner wird angeleitet, damit er die Messung eigenständig durchführen kann.
  • Der Blutdruck sollte dreimal täglich gemessen werden. Dieses immer zur gleichen Zeit und direkt vor der Einnahme der Antihypertonika.
  • Zusätzlich sollte der Bewohner bei auftretenden Beschwerden messen.
  • In jedem Fall sollte der Bewohner die Messergebnisse im Blutdruckpass dokumentieren. Es werden das Datum, die Uhrzeit und ggf. die subjektive Befindlichkeit festgehalten; z.B. "Kopfschmerz"). Wichtig sind auch die Begleitumstände der Messung; z.B. "30 Minuten nach dem Sport.".
  • Hinweis: Die selbstständige Messung sollte nur dann erfolgen, wenn der Bewohner weder besonders ängstlich noch hypochondrisch ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Bewohner durch ein hohes Messergebnis und daraus folgender Aufregung selber "hochschaukelt".
  • Das Ausmaß der Hypertonie wird korrekt erfasst.
  • Der Bewohner vergisst die selbstständige Messung immer wieder.
  • Der Bewohner ist mit der Handhabung des Messgerätes überfordert.
  • Das Messgerät des Bewohners ist zu alt oder arbeitet ungenau.
  • Der Bewohner wird regelmäßig daran erinnert, die Messung durchzuführen.
  • Wir legen dem Bewohner nahe, sich ein möglichst einfach zu bedienendes Blutdruckmessgerät zu kaufen. Wir empfehlen dem Bewohner, das eigene Messgerät regelmäßig in einem Fachgeschäft kontrollieren zu lassen, um die Genauigkeit sicherzustellen. Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Abständen Vergleichsmessungen mit einem firmeneigenen Messgerät durchgeführt werden.
  • Der Bewohner führt die Messung allein durch, wird aber von der Pflegekraft angeleitet und überwacht.
  • Nur wenn keine eigenständige Messung möglich ist, wird die Erfassung des Blutdrucks von der Pflegekraft durchgeführt.
  • Der Blutdruck wird regelmäßig erfasst.
  • Das Ausmaß der Unterstützung wird auf ein Minimum reduziert.
  • Der Bewohner leidet unter "Praxishypertonie" oder unter dem sog. "Weißkittelsyndrom": Normalerweise ist der Blutdruck nicht signifikant erhöht. Erst die aufregende Messsituation und die Anwesenheit eines Arztes oder einer Pflegekraft lösen die Hypertonie aus. (Hinweis: Dieses ist bei 15 Prozent aller Menschen der Fall.)
  • Wir weisen den Bewohner in die Bedienung des Blutdruckmessgerätes ein. Er soll die Werte eigenständig ermitteln und in ein Protokoll eintragen.
  • Wir prüfen, ob eine 24-Stunden-Blutdruckmessung mit einem entsprechenden Messgerät sinnvoll ist.
  • Fehlmessungen aufgrund der situationsbedingten Aufregung werden vermieden.
  • Der Bluthochdruck lässt sich durch eine Umstellung der Lebensweise und der Konsumgewohnheiten allein nicht senken.
  • Der Bewohner wird medikamentös behandelt.
  • Zunächst wird lediglich ein Präparat verabreicht. Dabei handelt es sich abhängig vom Krankheitsbild um einen Kalziumantagonisten, um einen ACE-Hemmer, um einen Betablocker oder um ein Diuretikum.
  • Die Wirkung des Präparates wird laufend überprüft. Sollte die gewünschte Blutdruckreduktion ausbleiben, können zwei und letztlich auch drei Wirkstoffe kombiniert werden.
  • Der Bewohner erhält eine wirksame medikamentöse Behandlung.
  • Die medikamentöse Behandlung wird angemessen überwacht.
  • Als Folge der Einnahme von ACE-Hemmern kann es bei Diabetikern zur Hypoglykämie kommen.
  • Der Bewohner ist Diabetiker und erhält gleichzeitig Betablocker. Betablocker verschleiern die Symptome einer Hyperglykämie.
  • Durch die Gabe von Betablockern und Diuretika kann ein bislang nicht offenkundiger Diabetes mellitus auftreten oder eine bereits bestehende Zuckerkrankheit intensiviert werden.
  • Wir leiten den Bewohner dazu an, den Blutzuckerspiegel regelmäßig und eigenständig zu messen. Er soll auffällige Werte umgehend der Pflegekraft melden.
  • Wenn der Bewohner mit der eigenverantwortlichen Messung überfordert ist, wird dieses von der Pflegekraft übernommen.
  • Eine diabetische Entgleisung wird rechtzeitig erkannt.
  • Der Bewohner verweigert sich trotz intensiver Aufklärung jeder Therapie.
  • Die Therapie wird zwar durchgeführt, bleibt aber erfolglos.
  • Wir stellen uns darauf ein, dass der Bewohner entsprechende Spätfolgen erleidet.
  • Aufgrund von Gefäßveränderungen im Gehirn kann der Bewohner Gehirnleistungsstörungen erleiden. Bei einer Ruptur der Adern ist das Leben des Bewohners durch die Blutungen bedroht.
  • Die Gefäßveränderungen können zudem zu Schäden auf der Netzhaut führen, etwa Blutungen oder eine Ablösung. Daher ist eine regelmäßige Untersuchung des Augenhintergrundes erforderlich.
  • Der Bewohner wird ggf. eine koronare Herzkrankheit erleiden. Diese löst Angina Pectoris, Linksherzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und einen akuten Herztod aus. Das Ausmaß der Schäden sollte durch Röntgenaufnahmen des Brustkorbes, EKG sowie durch Echokardiografie ermittelt werden.
  • Langfristig ist mit einem Leistungsabfall der Nieren zu rechnen. Dieses ist die Folge einer arteriosklerotischen Veränderung der Nierenarterien. Die Nierenfunktion kann mittels Blut- und Harnuntersuchung getestet werden.
  • Auftretende Spätschäden werden rechtzeitig erkannt. Deren Auswirkungen auf die Gesundheit des Bewohners werden auf ein Minimum eingegrenzt.
  • Der Bewohner leidet unter einer sekundären Hypertonie. Der Bluthochdruck ist also die Folge einer anderen Primärerkrankung.
  • Die primäre Erkrankung wird in enger Kooperation mit dem Haus-/Facharzt behandelt.
  • Die symptomatische Behandlung ähnelt der Therapie einer primären Hypertonie. Der Bewohner erhält etwa ACE-Hemmer oder Betablocker.
  • Der Blutdruck wird gesenkt.
  • Bei dem Bewohner liegt eine Gefäßveränderung vor.
  • Die Therapie sollte einschleichend begonnen werden. Erst wenn der Bewohner gut auf das Präparat reagiert, wird die Dosis Schritt für Schritt auf das letztlich gewünschte Maß erhöht.
  • Wenn die Therapie beendet oder abgebrochen werden soll, ist es sinnvoll, die Dosis im Verlauf mehrerer Tage auf null zu reduzieren. Ein abruptes Absetzen des Medikaments würde die Anpassungsfähigkeit der Blutgefäße überfordern.
  • Die Therapie kann trotz Gefäßveränderungen durchgeführt werden.
  • Der Bewohner nimmt Medikamente, die eine Hypertonie fördern, also etwa Östrogene, Glukokortikoide, nichtsteroidale Antiphlogistika oder Erythropoetin.
  • Wir diskutieren das Problem mit dem behandelnden Arzt. Wir wägen die Risiken gegeneinander ab. Ggf. wird die Medikamentierung geändert.
  • Letztlich entscheidet der Bewohner, ob er zugunsten eines geringeren Blutdrucks auf ein Medikament (und dessen Wirkung) verzichten möchte.
  • Der Blutdruck des Bewohners wird reduziert.
  • Es gelingt zwar, den Blutdruck zu senken. Dieses führt aber dazu, dass das Herz und das Gehirn des Bewohners nicht mehr ausreichend versorgt werden.
  • Wir streben zwar einen normalen bis grenzwertigen Blutdruckwert an. Wenn der Bewohner allerdings mentale Ausfallerscheinungen zeigt (etwa als Folge einer Minderdurchblutung im Hirn), bremsen wir die Absenkung des Wertes.
  • Wir beobachten und dokumentieren den Zustand des Bewohners. Wir wägen ab, in welchem Maße ein erhöhter Blutdruck hingenommen werden kann, um das Wohlbefinden des Bewohners zu erhalten.
  • Der Blutdruck wird nur bis zu einem Wert gesenkt, der ihm ein akzeptables Befinden ermöglicht.
  • Der Bewohner ist körperlich in schlechter Verfassung. Eine zu rasche Senkung des Blutdrucks würde das Risiko von Komplikationen (vor allem Schlaganfall) erhöhen.
  • Der Bewohner sollte möglichst eine Monotherapie (also nur ein Präparat) erhalten.
  • Die Dosis sollte so gering wie möglich gewählt werden.
  • Der Zustand des Bewohners wird vor allem im Anschluss an die Medikamentenverabreichung engmaschig überwacht. Dazu zählt insbesondere die Erhebung der Vitaldaten, also Puls, Blutdruck usw.
  • Trotz schlechter körperlicher Verfassung wird der Blutdruck medikamentös reduziert.
  • Der Bewohner ist mit der eigenständigen Einnahme der Medikamente überfordert. Er vergisst die Einnahme oder nimmt an einem Tag die doppelte Dosis.
  • Dem Bewohner ist die Bedeutung der richtigen Einnahme nicht bewusst.
  • Wenn eine vergessene Einnahme im Laufe des gleichen Tages erkannt wird, wird die Tablette "nachgenommen". Falls die unterlassene Einnahme erst am folgenden Tag bemerkt wird, wird die Dosis ausgelassen.
  • Der Bewohner wird von der Pflegekraft eingehend beraten. Anhang der (schwankenden) Messergebnisse verdeutlichen wir ihm, welche Folgen eine unregelmäßige Applikation hat.
  • Die Pflegekraft übernimmt ggf. das Stellen der Medikamente. Sie sorgt dafür, dass der Bewohner die Tabletten auch tatsächlich einnimmt.
  • Der Bewohner erhält die richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt.
  • Der Bluthochdruck des Bewohners wird medikamentös behandelt. Es treten dabei Nebenwirkungen auf. Der Bewohner klagt insbesondere über Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Reizhusten.
  • Wir achten auf die häufigsten Nebenwirkungen der üblichen Präparate. Die Informationen dazu entnehmen wir der Packungsbeilage.
  • Der Bewohner sollte die Medikamente niemals eigenmächtig absetzen. In den meisten Fällen vermindern sich die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen.
  • Wir erläutern dem Bewohner, dass ein plötzliches Absetzen der Medikamente zu einem überschießenden Blutdruckanstieg führen kann (sog. "Rebound-Effekt") sowie zu Herzrhythmusstörungen.
  • Im fortgeschrittenen Alter sind viele Betroffene multimorbide und nehmen entsprechend viele Medikamente. Es kann zu Wechselwirkungen kommen. Daher muss der Beipackzettel stets sorgfältig gelesen werden.
  • Die Wirkung der Medikamente wird genau erfasst. Wenn der Bewohner über Kopfschmerzen, über Benommenheit oder über Herzklopfen klagt, wird umgehend der Blutdruck gemessen. Bei zu hohen Werten wird dann zeitnah der Arzt informiert.
  • Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung werden rechtzeitig erkannt und ihre Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Bewohners minimiert.
  • Beim Bewohner treten hypertensive Krisen auf.
  • Wir bitten schon im Vorfeld um eine Bedarfsmedikation vom Arzt. Der Blutdruck-Grenzwert und die Dosierung müssen von diesem schriftlich fixiert werden.
  • Der Bewohner wird gebeten, sich in sein Bett zu legen.
  • Der Oberkörper wird hoch gelagert. Die Beine lagern wir tief; ggf. soll der Bewohner die Beine aus dem Bett hängen lassen.
  • Sofern eine entsprechende Bedarfsmedikation verschrieben wurde, verabreichen wir diese.
  • Wenn die Blutdruckwerte nicht innerhalb von 20 bis 30 Minuten auf den gewünschten Wert sinken, wird der Arzt / Notarzt gerufen.
  • Auch starke Schwankungsspitzen des Blutdrucks werden medikamentös kompensiert.
Essen und trinken
  • Der Bewohner ernährt sich zu kalorienreich. Er hat Übergewicht.
  • Wir stellen gemeinsam mit dem Bewohner einen Diätplan auf, um das Übergewicht abzubauen. Wir erläutern dem Bewohner, dass 10 Kilogramm Gewichtsreduktion i.d.R. 20mm Hg Blutdrucksenkung bewirken.
  • Ideal ist eine vollwertige Mischkost bzw. mediterrane Kost, also insbesondere auch frisches Gemüse, Salate und Obst.
  • Der Bewohner sollte den Fleischkonsum reduzieren. Dazu zählen insbesondere auch Wurstwaren. Zwei fleischfreie Tage pro Woche sind sinnvoll.
  • Der Verbrauch von Käse sollte begrenzt werden.
  • Der Bewohner sollte Fast-Food-Produkte meiden.
  • Der Bewohner wird von den Vorteilen eines normalen Körpergewichts überzeugt.
  • Einmal in der Woche wird der Bewohner gewogen. Er wird für Erfolge bei der Gewichtsreduktion gelobt.
  • Wir raten dem Bewohner, den Konsum von Süßwaren zu reduzieren. Wir verzichten aber auf zu strenge und einseitige Diätvorschriften, deren Befolgung die Lebensqualität zu sehr beeinträchtigen würde.
  • Parallel zum sinkenden Körpergewicht prüfen wir eine Reduktion der Medikamentierung.
  • Das Körpergewicht wird normalisiert.
  • Der Bewohner ernährt sich ausgewogen. Der Kalorienkonsum orientiert sich am Bedarf.
  • Der Bewohner nimmt über das Essen zu viel Salz auf. Dieses steigert den Blutdruck zusätzlich.
  • Der Bewohner sollte nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen.
  • Wir raten dem Bewohner dazu, bei Tisch die Speisen nicht nachzusalzen.
  • Wir erklären dem Bewohner, dass in Konserven, in Fertigsoßen, in Wurst und in Käse viel Salz enthalten ist. Dieses gilt auch für Salzgebäck, gesalzene Nüsse oder Salzhering.
  • Wir ersetzen Nahrungsmittel mit hohem Salzgehalt durch salzärmere Speisen. So sollte der Bewohner besser Kräuterquark statt Schnittkäse oder Pellkartoffeln statt Salzkartoffeln zu sich nehmen.
  • In vielen Fällen lassen sich salzarme Gerichte durch Kräuter und Gewürze so zubereiten, dass sie dennoch schmecken.
  • Garmethoden, die den Eigengeschmack erhalten, sollten bevorzugt werden. Also etwa Grillen, Dünsten oder Dämpfen.
  • Wenn der Bewohner gleichzeitig Diuretika nimmt, ist eine Reduzierung des Salzkonsums besonders sinnvoll. Die Wirksamkeit der Diuretika wird damit gesteigert.
  • Der Salzkonsum wird auf ein Minimum reduziert.
  • Der Bewohner nimmt zu wenig Kalium zu sich. Der Blutdruck senkende Effekt von Kalium kann nicht genutzt werden.
  • Wir raten dem Bewohner zu einer kaliumreichen Kost. Dazu zählt insbesondere der Konsum von Obst, Kartoffeln mit Schale und Reis.
  • Der Bewohner nimmt ausreichend Kalium zu sich.
  • Der Bewohner konsumiert viele Zigaretten.
  • Wir raten dem Bewohner dazu, das Rauchen völlig einzustellen. Ist ihm dieses nicht möglich, sollte der Nikotinkonsum zumindest deutlich reduziert werden.
  • Der Bewohner kennt die Gefahren, die vom Nikotinkonsum ausgehen.
  • Der Bewohner stellt das Rauchen ein.
  • Der Bewohner konsumiert große Mengen Alkohol.
  • Wir raten dem Bewohner, den Alkoholgenuss d

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