Standard "Transfer eines
immobilen Bewohners von Bett zu Bett mit drei Pflegekräften" |
Definition:
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- Verschiedene Maßnahmen erfordern es, dass
Bewohner vorübergehend aus dem Bett mobilisiert werden müssen. Dieses
etwa, wenn die Matratze ausgetauscht werden soll.
- Teilweise mobile Senioren werden für diese Zeit
kurzfristig in den Stand und dann in einen bereitstehenden Sessel
transferiert. Bei vollständig immobilen Senioren ist das nicht möglich.
Sie müssen von einem Bett in ein bereitstehendes anderes Bett
mobilisiert werden. In der Regel nutzen wir dafür einen Lifter. Dieser
kann auch von einer einzelnen Pflegekraft bedient werden. Ein solcher
Transport ist rücken- und kräfteschonend.
- In Einzelfällen muss ein solcher Transfer
jedoch ohne technische Hilfe durchgeführt werden. Es sind dann drei
Pflegekräfte erforderlich, die den Senioren gemeinsam aus seinem Bett
herausheben, ihn zu einem anderen Bett tragen und dort wieder ablegen.
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Grundsätze:
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- Da sich für diesen Transfer drei Pflegekräfte
synchron bewegen müssen, ist ein aufeinander eingespieltes Team
notwendig.
- Auch bei einem leichten Senioren sind immer
drei Pflegekräfte erforderlich. Ein solcher Transfer lässt sich mit nur
zwei Pflegekräften i.d.R. nicht sicher durchführen.
- Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die
viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten,
Zivildienstleistende oder Pflegeschüler nur assistierend eingesetzt.
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Ziele:
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- Der Bewohner wird sicher von einem Bett in ein
anderes Bett transferiert.
- Der Bewohner hat Vertrauen zu uns. Er erlebt
den Transfer ohne Angstgefühle.
- Der Kräfteaufwand für die Pflegekraft wird
minimiert. Die Prinzipien des rückenschonenden Arbeitens werden
beachtet.
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Vorbereitung: |
Indikation
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Der
hier beschriebene Transfer muss die Ausnahme bleiben. Er wird nur
durchgeführt, wenn die Nutzung eines Lifters nicht möglich ist. Also
etwa:
- Ein Transfer mittels Lifter bereitet dem
Bewohner große Schmerzen.
- Der Bewohner lehnt die Nutzung eines Lifters
vehement ab oder hat große Angst davor; dieses etwa aufgrund einer
dementiellen Erkrankung, Wahnvorstellungen usw.
- Es steht kein Lifter zur Verfügung, etwa weil
der Lifter defekt ist.
- Der Transfer muss schnell erfolgen. Es bleibt
keine Zeit zum An- und zum Ablegen der Gurte, die bei einem Transfer
per Lifter genutzt werden.
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weitere Maßnahmen
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- Dieser Transfer wird regelmäßig im Team geübt.
Es ist wichtig, dass die Bewegungen synchron erfolgen.
- Der Heimbewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert (unabhängig von der Kommunikationsfähigkeit).
- Die Pflegekräfte schaffen Platz, um ungehindert
arbeiten zu können. Es wird etwa der Bettbügel aufgehängt und der
Nachttisch weg geschoben.
- Die Bettliegefläche wird auf Arbeitshöhe
gefahren, um ein rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
- Die Pflegekräfte führen eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Sofern die Pflegekräfte den Bewohner noch nicht
genau kennen, informieren sie sich genau über dessen Zustand. Relevant
sind insbesondere Bewegungseinschränkungen sowie die zu erwartende
Schmerzbelastung bei Transfers.
- Alle Gegenstände werden aus dem Bett entfernt
und an geeigneter Stelle zwischengelagert. Dazu zählen etwa Stofftiere,
Lagerungshilfsmittel usw.
- Ab- und zuleitende Systeme (Katheter,
Sondenschläuche usw.) werden gesichert.
- Das zweite Bett wird in der Nähe des ersten
Bettes abgestellt. Ideal ist, wenn beide Betten im 90°-Winkel
zueinander stehen. Das Fußende des einen Bettes sollte am Kopfende des
anderen Bettes stehen. Beim folgenden Transfer müssen dann die
Pflegekräfte nur eine viertel Drehung durchführen, um von einem Bett
zum anderen Bett zu gelangen.
- Es wird sichergestellt, dass im Bereich vor den
Betten keine Gegenstände auf dem Boden liegen, über die die
Pflegekräfte später stolpern könnten.
- Die drei Pflegekräfte stellen sich an die
Bettseite des ersten Bettes, die dem zweiten Bett am nächsten steht.
Damit wird die Wegstrecke beim Transfer reduziert.
- Die körperlich stärkste Pflegekraft sollte in
der Mitte stehen und trägt später den Beckenbereich des Bewohners. Die
nächst stärkere steht am Kopfende des Bettes. Sie hebt später den
Oberkörper und stützt den Kopf. Die schwächste Pflegekraft steht am
Fußende des Bettes und trägt die Beine des Bewohners.
- Die Pflegekraft mit der größten Berufserfahrung
übernimmt die Führung. Sie gibt die Kommandos, damit alle Schritte
synchronisiert erfolgen
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Durchführung:
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- Die Arme des Bewohners werden auf seiner Brust
abgelegt und ggf. verschränkt.

- Die Pflegekräfte schieben ihre Arme unter den
Körper des Bewohners. Die Kontaktpunkte sind:
- Rücken und Schulterblätter (Bei bewusstlosen
und sehr geschwächten Senioren muss der Kopf mit einer Hand unterstützt
werden. Die zweite Hand lagert dann unter den Schulterblättern.)
- oberhalb und unterhalb des Gesäßes
- an den Oberschenkeln und an den Waden

- Die Pflegekräfte ziehen den Bewohner zunächst
zu sich heran in Richtung Bettkante. Der Körper des Bewohners gleitet
dabei "wie auf Schienen" auf den Armen der Pflegekräfte über die
Matratze. Ist er an der Bettkante angekommen, wird er gleichzeitig vom
Bett abgehoben. Das Anheben erfolgt rückenschonend "aus den Knien"
heraus.

- Die Pflegekräfte gehen zwei Schritte zurück.
Sie führen nun eine viertel Drehung durch und stehen in Richtung
zweites Bett.

- Die drei Pflegekräfte tragen den Bewohner nun
zum zweiten Bett und legen ihn vorsichtig auf der Matratze ab. Auch das
Absenken erfolgt wieder "aus den Knien".
- Der Bewohner wird in Richtung Bettmitte
geschoben. Die Pflegekräfte ziehen ihre Arme unter dem Körper des
Bewohners wieder heraus.
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Nachbereitung: |
- Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt. Der Bewohner wird gebeten, bei Schmerzen oder Schwindel
umgehend eine Pflegekraft zu rufen.
- Die Maßnahme wird im Lagerungs- und
Bewegungsplan dokumentiert.
- Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit
oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
- Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
- Die ggf. geplante Pflegemaßnahme schließt sich
nun an.
- Wir hinterfragen kritisch, welche Faktoren den
Einsatz eines Lifters verhinderten. Das Tragen eines Bewohners mit drei
Pflegekräften kann keine Dauerlösung sein.
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Dokumente: |
- Berichtsblatt
- ärztliches Verordnungsblatt
- Lagerungs- und Bewegungsplan
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit
/ Qualifikation: |
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