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Version 2.14h - 2013 |
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Standard
"Duschen" |
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Fälle, in denen Senioren beim Duschen
stürzen oder von heißem Wasser verbrüht werden, beschäftigen
regelmäßig die Gerichte. Daher sollten die Abläufe und
Sicherheitsmaßnahmen genau dokumentiert werden. Wir haben ein
Muster für Sie erstellt. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert
und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Standard
"Duschen" |
Definition |
Für jüngere Generationen gehört die
Dusche zum Alltag. Viele unserer Bewohner
hingegen bevorzugen ein wöchentliches Vollbad und
ergänzend die
Wäsche am Waschbecken. Zahlreiche Faktoren sprechen
jedoch gegen das Vollbad und für die Dusche:
- Eine Dusche ist wegen der
kürzeren Einwirkzeit deutlich verträglicher für die
Haut.
- Fließendes Wasser ist
hygienischer.
- Der Kreislauf wird deutlich
weniger beansprucht.
- Der Ein- und Ausstieg aus der
Wanne ist anstrengender als die Nutzung einer
ebenerdigen Dusche.
- Ein Vollbad benötigt
wesentlich mehr Wasser und Energie und ist somit
unwirtschaftlicher.
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Grundsätze |
- Das Duschen eines Bewohners
ist ein tief greifender Eingriff in dessen
Intimsphäre. Daher muss diese Maßnahme mit dem
größtmöglichen Maß an Zurückhaltung, Verständnis und
Einfühlungsvermögen durchgeführt werden.
- Da das Duschen die Haut
deutlich weniger belastet, ziehen wir diese
Reinigungsmethode einem Vollbad vor. Ein Vollbad
wird nur dann gewählt, wenn der Bewohner entspannt
und beruhigt werden soll oder ausdrücklich ein Bad
wünscht.
- Soweit es der Bewohner nicht
anders wünscht, duschen wir ihn zweimal in der
Woche. Zusätzlich wird der Bewohner immer dann
geduscht, wenn es aus hygienischen Gründen notwendig
ist.
- Ein pflegebedürftiger
Bewohner darf beim Duschen niemals allein gelassen
werden, auch nicht für kurze Zeit.
- Bewohner mit großflächigen
Hautdefekten wie etwa Psoriasis (Schuppenflechte)
oder Neurodermitis sollten grundsätzlich nicht
gebadet, sondern geduscht werden. Wir wägen stets
sorgfältig zwischen der Belastung für die Haut und
dem notwendigen Reinigungseffekt ab.
- Grundsätzlich ist es
wünschenswert, wenn der Bewohner eigenständig
duscht. Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos achten
wir genau auf eventuelle Unsicherheiten und bieten
dann Unterstützung beim Duschen sowie
Pflegehilfsmittel an.
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Ziele |
- Der Körper des Bewohners wird
gereinigt.
- Der Kreislauf wird angeregt,
insbesondere durch Wechselduschen.
- Die Intimsphäre des Bewohners
bleibt gewahrt.
- Ein Sturz des Bewohners wird
vermieden.
- Der Bewohner kühlt nicht
durch kaltes Wasser aus. Er kommt auch nicht mit zu
warmem Wasser in Kontakt.
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Vorbereitung |
- Falls notwendig suchen wir
bei bestimmten Krankheitsbildern den Kontakt zum
behandelnden Hausarzt. Wir prüfen, ob es
medizinische Einwände gegen das Duschen gibt.
- Wenn Bewohner eigenständig
duschen möchten, machen wir sie auf wichtige
Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam. So darf das
Badezimmer nicht verschlossen werden. Der Alarmknopf
sollte stets in Reichweite gelegt werden. Zudem ist
eine vorherige Information an die Pflegekräfte
sinnvoll.
- Wir erklären Bewohnern nach
dem Einzug in unsere Einrichtung die Funktionsweise
der Dusche und der Armaturen.
- Wenn die Bewohner unter
frischen oder chronischen Wunden leiden, prüfen wir
den Einsatz von Duschpflastern.
Damit lässt sich die Wunde hautfreundlich abdecken
und vor Waschwasser und Reinigungsmitteln schützen.
- Der Bewohner wird rechtzeitig
über das Duschen informiert und der Zeitpunkt
gemeinsam verabredet.
- Wir legen folgende Hilfs- und
Verbrauchsmittel bereit:
- ggf. Duschstuhl,
2 rutschfeste Duschmatten, ggf. Lifter.
- Einmalschürze und 2-3 Paar
Einmalhandschuhe
- 2 Waschlappen
- Ein Badetuch, ein kleines
Handtuch
- Bademantel, frische
Unterwäsche, Hausschuhe
- Je nach Tageszeit
Schlafanzug, Nachthemd oder frische
Tagesbekleidung.
- Shampoo, ggf.
Duschmittel, Seife, Hautlotion, Haarbürste, Kamm
und Föhn.
(Hinweis: Es kann sinnvoll sein,
die Seife mit einer Kordel zu durchstechen. Dieses Seifenstück wird an die Mischbatterie gehängt. Der Bewohner
kann sich damit einfacher einseifen.)
- Das Badezimmer wird auf eine
angenehme Temperatur geheizt.
- Ggf. werden Handtücher auf
der Heizung vorgewärmt.
- Alle Materialien werden
griffbereit abgelegt.
- Die Pflegekraft erkundigt
sich nach dem Befinden des Bewohners. Ggf. werden
die Vitaldaten gemessen.
(Hinweis: Nach längerer
Immobilität kann das erste Duschen zu einer
Belastungsprobe für den Kreislauf werden. Die
Pflegekraft achtet daher sehr genau etwa auf eine
schwere Atmung oder Hautblässe. Sie fordert den Bewohner
zudem auf, sich bei Unwohlsein schnell bei der
Pflegekraft zu melden.)
- Auch für die kurze Strecke
zum Bad muss der Bewohner rutschfeste Schuhe tragen.
- Der Bewohner soll Schmuck und
Uhren ablegen. Wertgegenstände werden in dem
abschließbaren Fach verwahrt.
- Ggf. werden je eine rutschsichere
Matte vor und in die Dusche gelegt.
- Immobile Bewohner werden vom
Bett auf den Duschstuhl transferiert. Ggf. nutzt die
Pflegekraft die Hilfe eines Lifters.
- Die Pflegekraft stellt
sicher, dass frische oder chronische Wunden mit
Duschpflastern oder Badestrümpfen abgedeckt sind.
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Durchführung |
- Der Bewohner wird in das
Badezimmer begleitet. Nun kann eine andere
Pflegekraft damit beginnen, das Bett des Bewohners neu zu beziehen.
- Ggf. wird ein Toilettengang
durchgeführt.
(Hinweis: Fließendes Wasser wirkt
häufig harntreibend.)
- Die Tür wird
geschlossen. Ggf. wird ein Schild "Besetzt"
angebracht.
(Hinweis: Die Tür
zum Badezimmer sollte nicht verschlossen werden, egal ob
die Pflegekraft beim Bewohner ist oder nicht. Eine
verschlossene Tür verzögert Hilfe durch andere Kollegen,
wenn eine Pflegekraft mit einer Notfallsituation
überfordert ist.)
- Ggf. legt
die Pflegekraft die Einmalschürze an.
- Dem Bewohner werden ggf. die
Haltegriffe gezeigt, die er für die eigene
Stabilisierung nutzen kann.
- Soweit möglich zieht sich der
Bewohner eigenständig aus. Sollte dieses nicht
möglich sein, leistet die Pflegekraft Unterstützung.
(Hinweis: Ein Ausziehen wie auf
dem Bild gezeigt setzt voraus, dass der Bewohner einige
Minuten stehen kann. Ist dieses nicht möglich, wird der
Bewohner bereits im Pflegebett entkleidet und in einem Bademantel zur Dusche begleitet.)
- Die Pflegekraft führt eine
hygienische Händedesinfektion durch und zieht
Einmalhandschuhe an.
- Ggf. werden Verbände
entfernt.
- Weitere Hilfsmittel werden
abgelegt, bzw. duschfertig vorbereitet:
- Brille, Hörgerät und ggf.
Perücke werden abgelegt.
- Ggf. Arm- und
Beinprothesen werden entfernt.
- Ggf. wird der Stomabeutel
abgerollt und eine Reinigung der Stomaumgebung
durchgeführt.
- Kondomurinale werden
abgerollt. Der Urinkatheterbeutel wird geleert.
- Das PEG-System wird
abgeklemmt und verschlossen.
- Materialien zur
Inkontinenzversorgung werden entfernt. Ggf.
werden Verunreinigungen grob entfernt.
- ggf. führt die
Pflegekraft eine hygienische Händedesinfektion
durch und wechselt die Einmalhandschuhe
- Die Pflegekraft kontrolliert
den festen Sitz der Duschmatte und der
Badezimmermatten. Die Haltegriffe werden auf
Stabilität geprüft.
- Die Pflegekraft prüft die
Funktionsfähigkeit des Thermostats.
- Sollte die Kraft des
Bewohners zum Stehen nicht ausreichen, wird ein
Duschstuhl bereitgestellt.
- Die Pflegekraft ist dem
Bewohner beim Weg unter die Dusche behilflich. Falls
notwendig, setzt sie den Bewohner auf den Duschstuhl
und rollt diesen unter die Dusche.
- Die Handdusche wird vom
Bewohner weg gehalten, angestellt und auf eine
angenehme Temperatur eingestellt.
Üblich sind 35°C bis 37°C. Die Pflegekraft kann das
Wasser am eigenen Unterarm testen. Danach wird der
Duschkopf gegen die Beine gehalten und der Bewohner
nach dem Temperaturempfinden befragt.
- Je nach Pflegebedürftigkeit
duscht sich der Bewohner nun eigenständig, nimmt
dabei Hilfe an oder wird vollständig von der
Pflegekraft geduscht.
(Das Bild zeigt eine typische
Situation. Der Bewohner kann aus eigener Kraft nur
bestimmte Körperbereiche einseifen und abspülen. Andere
Regionen wie etwa der Rücken können nur von der
Pflegekraft erreicht werden.)
- Die Pflegekraft achtet
darauf, dass der Bewohner nicht auskühlt, etwa
dadurch, dass das Duschen zu lange dauert.
Ggf. werden Hautbereiche durch den Duschstrahl
warmgehalten.
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+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Waschen; Dusche; Körperpflege |
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Genereller
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