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© pqsg 2008 |
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Standard
"Angehörigenarbeit für die ambulante Pflege" |
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Im Vergleich zu stationären Einrichtungen
sind ambulante Pflegedienste weit stärker auf ein gutes
Verhältnis zu den Angehörigen angewiesen. Denn hier sind
Ehepartner und Kinder mehr als nur Besucher im Wohnbereich,
sondern oftmals aktiv in die Pflege eingebunden. Diese engen
sozialen Bindungen müssen bei der Angehörigenarbeit
berücksichtigt werden. |
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Standard
"Angehörigenarbeit für die ambulante Pflege" |
Definition: |
Ein offener und vertrauensvoller Kontakt zu den
Angehörigen unserer Patienten ist für uns von großer
Bedeutung. Wo immer möglich, werden Angehörige in die
Pflege und Betreuung einbezogen. Spannungen lassen sich
so bereits im Vorfeld vermeiden. |
Grundsätze: |
- Wir sehen die Gesamtheit der Verwandten und
Freunde unserer Patienten nicht als "die"
Angehörigen, sondern als eine Gruppe von Individuen
mit unterschiedlichen Wünschen und Erwartungen.
- Unsere Mitarbeiter sollen den Angehörigen
freundlich, respektvoll und verantwortungsbewusst
begegnen. Wir behandeln alle Angehörigen unabhängig
von ihrem sozialen Status mit der gleichen Sorgfalt.
Alle Angehörigen werden grundsätzlich mit "Sie" und
nicht mit "Du" angeredet.
- Die Bezugspflegekraft steht den Angehörigen als
primärer Ansprechpartner zur Verfügung.
- Der Datenschutz muss gewahrt bleiben. Soweit die
Befugnisse des Patienten nicht durch eine Betreuung
eingeschränkt wurden, entscheidet dieser allein über
die Art und den Umfang der Information an seine
Angehörigen.
- Angehörige werden stets umfassend und zeitnah
über gesundheitliche Veränderungen informiert.
(Sofern der Patient dem zugestimmt hat.)
- Alle Informationen über den Patienten, die von
Angehörigen an Pflegekräfte weitergegeben werden,
sind stets mit etwas Vorsicht zu berücksichtigen. Es
handelt sich dabei um Schilderungen eines Dritten,
die unvollständig oder subjektiv gefärbt sein
können.
- Wir beziehen Angehörige nur dann ein, wenn
dieses den Angehörigen nicht überfordert.
- Wir sind stets offen für Wünsche, Beschwerden
und Anregungen seitens der Angehörigen.
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Ziele: |
- Wir wollen die Angehörigen möglichst früh und
umfassend einbeziehen.
- Wir streben ein offenes und entspanntes
Verhältnis zu den Angehörigen an.
- Wir wollen die pflegerische Fachkompetenz und
das Selbstbewusstsein der Angehörigen stärken.
- Die Angehörigen sollen sich eine
pflegerische Routine schaffen und dieses Niveau
langfristig aufrechterhalten.
- Die Angehörigen sollen etwaige frühere
Konflikte mit den Patienten hinter sich lassen
und sich auf die Gegenwart konzentrieren.
- Um eine Überlastung ("Burn Out") zu
vermeiden, sollten sich Angehörige genug Zeit
für eigene Hobbys und Interessen nehmen.
- Soziale Isolation der pflegenden Angehörigen
sollte vermieden werden. Dafür ist der Bestand
des Freundeskreises entscheidend.
- Wir wollen die Kommunikation zwischen
Angehörigen und unseren Mitarbeitern fördern.
Wichtig ist dieses etwa, um relevante Informationen
über den Patienten zu sammeln, die für die optimale
Betreuung entscheidend sind.
- Wir wollen Möglichkeiten aber auch Grenzen
unserer Pflege transparent machen. Wir informieren
daher die Angehörigen stets genau über alle
wichtigen Entwicklungen in unserem Pflegedienst.
- Wir wollen das gegenseitige Verständnis zwischen
Pflegekräften und Angehörigen fördern. Beide Seiten
sollen für die jeweils anderen Erwartungen und
Bedürfnisse sensibilisiert werden. Wir halten es für
sinnvoll, die Rollen zu klären, indem die
gegenseitigen Erwartungen klar ausgesprochen werden
und die Möglichkeiten und Grenzen einer
Zusammenarbeit aufgezeigt werden. So lassen sich
Konflikte und Missverständnisse häufig bereits im
Vorfeld vermeiden.
- Wir versuchen, unsere Pflegeleistungen möglichst
reibungsfrei in das Familienleben unserer Patienten
einzuarbeiten.
- Jeder Angehörige soll seinen Ansprechpartner im
Pflegedienst, also die Bezugspflegekraft, kennen.
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Vorbereitung: |
- Alle Mitarbeiter werden regelmäßig im Umgang mit
Angehörigen geschult. So wird etwa der Umgang mit
Beschwerden per Rollenspiel geübt. Das Training
umfasst auch telefonische Kontakte.
- Wir erfragen den privaten Hintergrund sowie die
pflegerischen Vorkenntnisse der Angehörigen, um
abschätzen zu können, welches Maß an Einbindung
möglich und gewünscht ist. Wir versuchen also, die
Lebenssituation der Angehörigen korrekt und
ganzheitlich zu erfassen, etwa:
- Wie ist das Verhältnis des Angehörigen zum
Patienten?
- Wie hoch ist die Pflegekompetenz der
Angehörigen?
- Sind die Angehörigen berufstätig?
- Haben die Angehörigen (insbesondere Kinder
des Patienten) inzwischen eine eigene Familie?
- Wie gesund und belastbar sind die
Angehörigen?
- Wie sind die finanziellen Verhältnisse?
- Wie viel Zeit können und möchten die Angehörigen
für die Pflege aufwenden?
- Wir versuchen, die Beziehung des Angehörigen zum
Patienten zu erfassen. Etwa, ob es versteckte
Schuldgefühle, Ängste oder gar Abneigung gegen den
Patienten gibt.
- Wir bieten ein funktionierendes
Beschwerdemanagement an.
- Wir bieten feste Sprechzeiten an. Die
Angehörigen können diese persönlich vor Ort oder
telefonisch nutzen.
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Durchführung: |
- Im Rahmen der Einzelberatung von Angehörigen
bieten wir folgende Hilfen an:
- Beratung zu persönlichen Fragen, Ängsten
oder Schwierigkeiten
- Unterstützung bei der Bewältigung von
Alltagsproblemen
- Hilfe in aktuellen Krisensituationen
- Beratung zu finanziellen Fragen und
Informationen zu Ansprüchen auf öffentliche
Leistungen
- Hilfestellung beim Schriftverkehr mit
öffentlichen Stellen und beim Ausfüllen von
Anträgen
- Begleitung bei Behördengängen
- Weitervermittlung an geeignete
Fachberatungsstellen
- Angehörige werden am pflegerischen Erstgespräch
beteiligt, sofern sie dieses wünschen.
- Wir erfragen im Erstgespräch die Wünsche und
Erwartungen der Angehörigen an die Pflege. Wir
erklären, wo die Möglichkeiten aber auch die Grenzen
liegen. Unrealistische und nicht erfüllbare
Erwartungen werden im Dialog korrigiert.
- Angehörige werden darauf hingewiesen, dass ein
enger Kontakt für die Pflege wichtig ist und von uns
ausdrücklich gewünscht wird.
- Sollten die Angehörigen Schuldgefühle haben, so
werden diese vorsichtig bereits im Erstgespräch
thematisiert.
- Jeder Angehörige erhält eine Kurzversion unseres
Pflegekonzeptes.
- Bei der Erhebung der biographischen Daten
arbeiten unsere Pflegekräfte eng mit den Angehörigen
zusammen.
- Wenn die Angehörigen es wünschen, werden sie in
die Pflege und Betreuung eingebunden. Insbesondere
sollten nach Möglichkeit Angehörige an der
Pflegevisite teilnehmen.
- Falls die Pflegekompetenz der Angehörigen Lücken
aufweist, empfehlen wir die Teilnahme an einem Kurs
für häusliche Pflege. Diese können auch von uns
organisiert und durchgeführt werden. Themen sind
z.B. :
- Umgang mit Rollstühlen und anderen Gehhilfen
- Pflege und Betreuung von
hörbehinderten/sehbehinderten Patienten
- Pflege von inkontinenten Patienten
- Gedächtnistraining
- Validation©
- Betreuung von dementiell erkrankten
Patienten
- Unsere Pflegekräfte berücksichtigen Hinweise und
Anregungen der Angehörigen; insbesondere bei der
Erstellung der Pflegeplanung.
- Wir organisieren regelmäßig stattfindende
Angehörigengespräche und Angehörigenveranstaltungen.
Dazu zählen auch Informationsveranstaltungen zu
relevanten Themen wie etwa typischen
Krankheitsbilder im Pflegedienst.
- Wir beraten die Angehörigen bei der Umgestaltung
der Wohnung.
- Einmal im Jahr gibt es einen Tag der offenen
Tür.
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Nachbereitung: |
- Alle Angebote an die Angehörigen sowie ggf. die
Art und Weise der Zusammenarbeit werden schriftlich
dokumentiert.
- Sollte es im Kontakt mit Angehörigen zu
Spannungen kommen, wird die Pflegedienstleitung
darüber umgehend informiert.
- Wir überprüfen regelmäßig den Erfolg unserer
Angehörigenarbeit, etwa im Rahmen von
Qualitätszirkeln.
- Wir überprüfen regelmäßig die
Kundenzufriedenheit durch eine entsprechende
Befragung.
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Dokumente: |
- Fragebogen zur Ermittlung der
Kundenzufriedenheit
- Beschwerdeerfassungsbogen
- Pflegedokumentation
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Qualifikation / Verantwortlichkeit: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Angehöriger;
Beschwerdemanagement |
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Genereller
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diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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