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Version 2.15a - 2013 |
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Standard "Wundfotografie" |
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Im
Glauben, sich damit vor Schadensersatzansprüchen abzusichern, nutzen
viele Pflegeteams die digitale Wundfotografie. Vor Gericht jedoch
gelingt es Anwälten immer wieder, den Beweiswert dieser Fotos infrage
zu stellen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit minimalem Aufwand ihre
Dokumentation "wasserdicht" machen. |
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So übernehmen Sie
eine Textvorlage in Ihre Textverarbeitung
- Bewegen Sie den Mauszeiger an die
Oberseite der Textvorlage, die Sie übernehmen wollen. Er sollte in der
freien, weißen Fläche leicht oberhalb der Tabelle platziert werden.
- Drücken Sie die linke
Maustaste und halten Sie diese gedrückt!
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger nach
unten. Der Text färbt sich nun blau ein.
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger in
den weißen, freien Bereich etwas unterhalb des Tabellenendes.
- Lassen Sie die linke Maustaste los.
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger
irgendwo auf den blau markierten Textbereich.
- Drücken Sie die rechte
Maustaste.
- Es öffnet sich ein Menü. Wählen
Sie mit der linken Maustaste den Punkt "Kopieren". Das Fenster schließt
sich nun.
- Starten Sie Ihre Textverarbeitung.
- Die Textverarbeitung öffnet sich
mit einem leeren, weißen Dokument. Klicken Sie mit der rechten
Maustaste irgendwo in das leere Dokument. Es öffnet sich ein Menü.
Wählen Sie mit der linken Maustaste den Punkt "Einfügen".
- Die Textvorlage befindet sich nun
in Ihrer Textverarbeitung und kann hier weiter bearbeitet werden.
Für alle
Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte Seite
erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist
ganz einfach! Klicken Sie hier.
Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es
nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die
Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne
Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige
Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für
die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch
ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
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Standard "Wundfotografie" |
Definition:
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- Fotografien sind ein geeignetes Mittel, um den
Zustand einer Wunde und den Heilungsverlauf zu dokumentieren.
Schriftliche Wundbeschreibungen können fehlerhaft und unvollständig
sein. Sie bieten zudem Raum für Fehlinterpretationen.
- Ein Verbandswechsel muss zügig erfolgen, um die
Schmerzbelastung und das Infektionsrisiko zu reduzieren. Es fehlt dann
oft die Zeit, um die Wunde ausführlich zu inspizieren. Auf einem
scharfen und gut ausgeleuchteten Foto kann eine Pflegekraft oftmals
mehr erkennen.
- Es fällt mitunter schwer, von Verbandswechsel
zu Verbandswechsel eine Entwicklung festzustellen. Der Vergleich zweier
Fotos, deren Erstellung sechs oder acht Wochen auseinanderliegt,
liefert zumeist zuverlässigere Informationen.
- Wir nutzen Wundfotos auch, um einen Bewohner
für die Fortsetzung der oftmals schmerzhaften Therapie zu motivieren.
Dieser kann anhand mehrerer Fotos den Heilungsfortschritt sehen.
- Wir nutzen für die Dokumentation ausschließlich
Digitalkameras. Die Fotos sind schnell verfügbar, können als Datei
archiviert und in hoher Qualität ausgedruckt werden.
- Wir nutzen zwei Dateiformate parallel:
- JPEG-Bilder: Dabei handelt es sich um fertige
Fotos, die mit jedem PC angezeigt und ausgedruckt werden können.
- RAW-Dateien: Diese Dateien sind das
Gegenstück zum Negativstreifen der alten Schmalfilmkameras. Sie werden
von der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme erstellt. Sie lassen sich nur
mit großem Aufwand manipulieren und haben daher einen höheren
Beweiswert. RAW-Dateien können nur mit spezieller Software angezeigt
und in "normale" Bilder umgewandelt werden.
Hinweise:
- Die Bedienung der Kamera ist von Hersteller zu
Hersteller unterschiedlich. In unserem Beispiel beschreiben wir das
Vorgehen bei einem Modell des Produzenten Canon.
- Die in diesem Standard beschriebenen Maßnahmen
bieten ein besonders hohes Maß an rechtlicher Sicherheit. Dafür ist der
Arbeitsaufwand für die Beweissicherung höher. Das Pflegeteam sollte
über die richtige Balance entscheiden.
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Grundsätze:
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- Jeder Mensch hat ein Recht am eigenen Bild. In
unserer Einrichtung wird kein Bewohner ohne seine Zustimmung
fotografiert.
- Fotos ergänzen die Wunddokumentation. Sie
können die schriftlichen Aufzeichnungen aber nicht ersetzen. Wundfotos
ohne erklärende schriftliche Zusatzdokumentation sind wertlos.
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Ziele:
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- Der Wundheilungsverlauf ist nachvollziehbar und
kann sicher ausgewertet werden.
- Die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen
kann kontrolliert werden.
- Die Pflegekräfte und die Einrichtung sind im
Fall rechtlicher Auseinandersetzungen abgesichert.
- Die Motivation von Pflegekräften und Senioren
wird gesteigert, da die Fortschritte durch die "Vorher-Nachher-Bilder"
klar ersichtlich sind.
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Vorbereitung: |
rechtliche Aspekte
und Organisation
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- Der Bewohner oder seine gesetzlichen Vertreter
müssen der Fotodokumentation zustimmen. Die Genehmigung sollte
schriftlich erteilt werden. Das Dokument wird in der Bewohnerakte
hinterlegt.
- Der Bewohner kann die Zustimmung jederzeit
widerrufen.
- Die Kamera wird im Büro der Pflegedienstleitung
gelagert. Sie darf nur für dienstliche Zwecke genutzt werden.
- Die Anfertigung von Wundfotos ist Teil der
Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Die Einweisung erfolgt durch die
Wundbeauftragte. Die Durchführung wird auch per Pflegevisite begleitet.
- Eine Wunde wird alle zwei Wochen sowie nach
deutlichen Veränderungen fotografiert. Dieses ist Aufgabe der
Bezugspflegekraft.
- Das Foto muss 30 Jahre aufbewahrt werden.
- Die Fotos dürfen ohne Zustimmung des Bewohners
nicht veröffentlicht werden, etwa für Schulungsmaterial, im Internet
usw.
- Eine Speicherung von Fotos in der sog. "Cloud"
(Dropbox, Google Drive, iCloud) sollte vermieden werden, da der Zugriff
von Dritten nicht sicher ausgeschlossen werden kann.
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Kamera
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- Wir nutzen eine hochwertige Kamera. In Frage
kommt entweder eine hochwertige Kompaktkamera ("Bridge-System") oder
eine Spiegelreflexkamera ("DSLR"), jeweils ggf. mit externem
Blitzgerät. Bei der Beschaffung sind folgende Kriterien wichtig:
- gute Makrofähigkeit (um kleine Objekte scharf
ablichten zu können)
- Option, auch RAW-Dateien abzuspeichern
- Ideal zum Fotografieren ohne Schatten sind
Ringblitze (Kostenpunkt allerdings um die 500 Euro).
- Ein Smartphone kommt als Fotogerät nicht in
Betracht. (Hinweis: Über diesen Punkt sollte im Team diskutiert werden.
Die Bildqualität der Smartphones ist inzwischen mehr als ausreichend.
Es fehlt jedoch eine Zoomfunktion. Zudem wirkt das Prozedere mit einem
Smartphone nicht sehr professionell.)
- Wir schalten die Kamera auf "RAW+JPEG fine".
Sie speichert also JPEG-Bilder in bestmöglicher Qualität und
RAW-Dateien gleichzeitig. Das JPEG-Bild können wir sofort ansehen; die
RAW-Datei dient der Beweissicherung.
- Wir schalten auf die Programmautomatik ("P").
Wir nutzen nicht den Makro-Modus, da dieser die RAW-Speicherung
unterdrücken würde. (Bei Kompaktkameras, die ohnehin keine RAW-Dateien
abspeichern, ist der Makro-Modus hingegen durchaus sinnvoll.)
- Die ISO-Einstellung wird auf "100" reduziert.
- Bei manueller Einstellung sollte die
Blendenzahl der Kamera bei mindestens 5,6 liegen.
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Material
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- Zum Ausdrucken der Fotos nutzen wir ausschließlich Patronen des
Originalherstellers. (Hinweis: Originalpatronen sind zwar überteuert,
dafür aber sind die Fotos zumeist länger haltbar. Gemäß § 199 BGB muss
die Dokumentation 30 Jahre aufbewahrt werden.)
- Wir nutzen ausschließlich Markenfotopapier.
- Wir halten jederzeit einen Fotodrucker bereit.
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Durchführung:
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- Die Kamera darf nur mit gewaschenen und
desinfizierten Händen
genutzt werden. (Hinweis: Die Kunststoffoberflächen moderner Kameras
reagieren oftmals empfindlich auf Desinfektionsmittel. Ggf. sollten
daher sogar Einmalhandschuhe getragen werden.)
- Das Fotografieren sollte zügig erfolgen, um den
Wundbereich
möglichst kurz unbedeckt zu lassen. Daher sollte bereits vor dem
Verbandswechsel die Kamera vorbereitet werden.
- Die Wunde wird immer nach der Wundreinigung
fotografiert, nicht davor.
- Wir stellen sicher, dass die Größe der Wunde
korrekt eingeschätzt
werden kann. Wir nutzen Einmallineale aus Folie, die neben der Wunde im
Bild abgelegt werden. Auf dem Lineal kann der Name des Bewohners
notiert werden. Dieses erhöht den Beweiswert der Aufnahme.
- Bei den Aufnahmen sollten vergleichbare
Lichtverhältnisse
herrschen. Die Zimmerbeleuchtung wird angestellt, damit der Autofokus
funktioniert. Auf den fotografierten Körperbereich sollte keine direkte
Sonne fallen.
- Wir schalten ggf. den Blitz ein. (Hinweis: Ein
Blitz leuchtet die
Wunde i.d.R. gut und farbneutral aus. Allerdings kann der Wundbereich
glänzen.) Wichtig ist die Kontinuität. Wenn die Dokumentation mit
eingeschaltetem Blitz begonnen wurde, sollte dieses so fortgeführt
werden.
- Die Entstehung von Schatten im Wundbereich
sollte strikt
vermieden werden. Diese sehen auf den Fotos später aus wie Nekrosen
oder wie Wundtaschen. Ein sog. "Schlagschatten" ist unproblematisch;
also etwa der Schatten des Fußes auf dem Hintergrundmaterial.)
- Die Wunde sollte immer unter gleichen
Bedingungen fotografiert
werden. Die genauen Vorgaben werden bei der ersten Aufnahme festgelegt
und dokumentiert. Alle weiteren Fotos verwenden die gleichen Parameter.
- Die Kamera sollte stets senkrecht zur
Wundfläche stehen. Ansonsten wird die Wunde verzerrt dargestellt.
- Die Distanz vom Objektiv zum Motiv sollte
mindestens 50 cm betragen.
- Der Bewohner wird immer in der gleichen
Position gelagert.
Ansonsten kann es passieren, dass durch Verlagerungen von Muskel- und
Fettgewebe eine Wunde zusammengedrückt wird und sich scheinbar schließt.
- Die Brennweite (also die frei veränderbare
Einstellung zwischen
Weitwinkel- und Telebereich) wird stets gleich gewählt. Die Wunde
sollte mindestens ein Drittel der Bildfläche einnehmen.
- Falls wir die Pflege des Bewohners erst vor
kurzer Zeit
übernommen haben, prüfen wir, ob bereits eine Fotodokumentation
vorliegt. Also etwa erstellt vom Kranken
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Dekubitus; Dekubitusprophylaxe;
Wunddokumentation; Wunde; Wundfotografie |
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Genereller
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Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
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diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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