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Version 1.05 - 2013 |
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Pflegestandard "Wundversorgung mit Polyurethanschaumverbänden" |
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Vom
schnöden Haushaltsschwamm zur High-Tech-Wundauflage. Polyurethanschaum
bringt mitunter selbst kritische Druckgeschwüre wieder zur Abheilung. |
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So übernehmen Sie
eine Textvorlage in Ihre Textverarbeitung
- Bewegen Sie den Mauszeiger an die
Oberseite der Textvorlage, die Sie übernehmen wollen. Er sollte in der
freien, weißen Fläche leicht oberhalb der Tabelle platziert werden.
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den weißen, freien Bereich etwas unterhalb des Tabellenendes.
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irgendwo auf den blau markierten Textbereich.
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in Ihrer Textverarbeitung und kann hier weiter bearbeitet werden.
Für alle
Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte Seite
erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist
ganz einfach! Klicken Sie hier.
Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es
nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die
Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne
Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige
Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für
die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch
ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
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Pflegestandard "Wundversorgung mit Polyurethanschaumverbänden" |
Definition:
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Verschiedene Eigenschaften machen Polyurethane zu einem idealen Grundstoff für Wundauflagen.
- Das Material ist biologisch reizlos. Es übt
einen starken Granulationsreiz aus und dient in der Granulationsphase
als Matrix für die Gewebeneubildung.
- Polyurethane ermöglichen einen freien Gas- und
Wasserdampfaustausch und sorgen damit für ein ideal feuchtes Klima auf
der Wundoberfläche.
- Die Wunde wird durch die Auflage gut gepolstert. Sie ist geschützt gegen externe Kältereize und mechanische Einflüsse.
- Polyurethane lassen sich rückstandsfrei von der Wunde abheben. Der Verbandswechsel kann atraumatisch und schmerzarm erfolgen.
- Falls erforderlich können diese Wundauflagen gemeinsam mit Kompressionsverbänden eingesetzt werden.
Gleichzeitig gibt es mehrere Eigenschaften, die das Anwendungsgebiet der Polyurethane einschränken:
- Polyurethane geben selbst keine Feuchtigkeit ab. Wenn die Wunde kein Exsudat produziert, wird sie letztlich austrocknen.
- Wenn der Verband gesättigt ist, kommt es oftmals zu einer Mazeration der Wundumgebung.
- Die Poren der Auflagen können schnell
verstopfen. Viele besonders feinporige Produkte sind nicht in der Lage,
zähflüssiges Exsudat aufzusaugen.
- Durch das Aufquellen innerhalb einer Wundhöhle können Wundauflagen einen schädlichen Druck auf die Wundoberfläche ausüben.
weitere Informationen:
- Polyurethankompressen sind in der Lage, das 20-
bis 30fache ihres Eigengewichts an Exsudat aufzunehmen.
Polyurethan-Weichschaumkompressen behalten bei der Flüssigkeitsaufnahme
die Größe und Form bei. Hydropolymere hingegen dehnen sich aus, wenn
sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Sie expandieren dabei in
Richtung Wundoberfläche. Diese vertikale Flüssigkeitsaufnahme hält die
Wundränder trocken und beugt einer Mazeration vor.
- Hydropolymere sind eine modifizierte Variante
des Schaumstoffverbandes. Sie sind aus mehreren Schichten
unterschiedlicher Polyurethane aufgebaut und enthalten eingebettete
Superabsorber oder Hydrofasern. Sie lassen Wasserdampf entweichen,
weisen Nässe von außen jedoch ab. Daher können Bewohner mit einem
solchen Verband zumeist auch duschen. Zusätzlich führen diese Verbände
ggf. zur Okklusion, also einer reduzierten Sauerstoffzufuhr. In der
Folge sprießen Blutgefäße schneller, die Vermehrung von Fibroplasten
wird gesteigert und die Epithelisierung wird gefördert.
- Die zur Wunde weisende Seite der Auflage ist
sehr feinporig oder thermisch geglättet. Damit kann ein Verkleben mit
dem Wundgrund reduziert werden. Der Verbandswechsel gestaltet sich
damit schonender.
(Hinweis: Die Produkteigenschaften können je nach Anbieter deutlich
abweichen. Es ist daher erforderlich, diesen Standard an die von Ihnen
genutzten Wundauflagen anzupassen.)
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Grundsätze:
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- Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Arzt zusammen.
- Wir sind uns bewusst, dass Polyurethane die
Chancen auf eine Ausheilung deutlich steigern. Dennoch können diese
Wundtherapeutika nur eine Komponente einer komplexen
Behandlungsstrategie sein.
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Ziele:
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- Die Epithelisierung wird gefördert.
- Das Wundexsudat, Keime und Zelltrümmer werden aufgenommen.
- Es wird ein ideales Wundklima geschaffen, insbesondere wird die Wunde vor dem Austrocknen geschützt.
- Der Bewohner erleidet keine unnötigen Schmerzen, dieses auch beim Verbandswechsel.
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Vorbereitung: |
Indikationen / Kontraindikationen
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Wir nutzen Polyurethane bei folgenden Wundtypen:
- mäßig bis stark sezernierende Wunden, wie etwa Dekubiti oder diabetisches Fußsyndrom
- Wunden, deren Umgebungshaut sehr empfindlich oder bereits mazeriert ist
- tiefe Wunden (durch Austamponieren) mit einer maximalen Tiefe von rund einem Zentimeter
- schmierige Wunden mit Fibrinbelag
- leichte bis mäßige Verbrennungen
- infizierte Wunden in der Phase der Wundreinigung und der Granulation
- Wunden, über die eine Kompression angebracht wird, also etwa Ulcus cruris venosum
- als temporärer Hautersatz bei Décollement (Ablederungswunden).
- Wundkonditionierung vor Hauttransplantationen
- Hypergranulation
Wir nutzen keine Polyurethane bei folgenden Wundtypen:
- trockene, nekrotische Wunden, insbesondere bei Gewebezerstörungen im Subkutisbereich
- Wunden, deren Tiefe die Knochen, Knorpel oder Sehnen erreicht
- Verbrennung 3. und 4. Grades
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Durchführung:
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Anwendung
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- Schaumverbände können oftmals zugeschnitten werden. Sie sollten den Wundrand um zwei bis drei Zentimeter überlappen.
- Hydropolymerschaumverbände können zumeist nicht
geschnitten werden, da dieses die Saugstruktur beeinträchtigen würde.
Der Verband sollte den Wundrand um rund vier Zentimeter überlappen.
- Bei Anwendungen innerhalb von Wundhöhlen muss
berücksichtigt werden, dass viele Produkte beim Kontakt mit
Wundflüssigkeit aufquellen. Daher darf zumeist nur ein Drittel des
Wundhöhlenvolumens aufgefüllt werden.
- Bei Wundauflagen mit Klebeflächen werden
eventuell vorhandene Haare rasiert, damit es zu keiner Haarbalgreizung
kommt. Die Haut muss trocken und fettfrei sein. Eventuell vorhandene
Salbenreste werden entfernt. Der Verband wird nach dem Entfernen der
Schutzfolie vorsichtig angedrückt. Die Pflegekraft folgt dabei der Form
der Wunde. Die Wundauflage sollte flächig aufliegen.
- Die Wundauflage muss stets Kontakt mit dem
Wundgrund haben. Ggf. können zusätzlich Alginate genutzt werden, um den
Kontakt herzustellen.
- Die Wundauflage ist nur dann wasserdicht, wenn sie faltenfrei aufgebracht wird.
- Ein Verrutschen des Verbandes lässt sich
verhindern, indem die Ränder zusätzlich mit Klebevlies oder
Transparentfolie befestigt werden.
- Wenn die Umgebungshaut geschädigt oder
empfindlich ist, sollte ein Verband ohne Klebefläche genutzt werden.
Die Auflage wird dann locker aufgelegt und mit einer elastischen Binde
fixiert.
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Verbandswechsel
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- Ein Verbandswechsel ist erforderlich, wenn das Wundkissen völlig aufgequollen ist oder es zu Undichtigkeiten kommt.
- Hydropolymerschaumverbände können drei bis sieben Tage auf der Wunde verbleiben.
- Ein Schaumverband sollte nach zwei bis fünf Tagen gewechselt werden.
- Bei einer Anwendung in Wundhöhlen ist zumeist ein täglicher Wechsel erforderlich.
- Bei vergleichsweise großporigen Schaumverbänden
kann es zum Adhäsionseffekt kommen, die Wundauflage haftet also
ungewöhnlich stark auf der Wundoberfläche. Der Wechsel der Wundauflage
ist dann schmerzhaft und sollte besonders vorsichtig erfolgen.
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Nachbereitung: |
Komplikationen
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bei der Anwendung von Polyurethanen kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen.
- Allergien gegen den Verband oder seine Bestandteile
- Mazeration der Umgebungshaut
- Hypergranulation
- Gewebeschäden durch zu festes Tamponieren von Wundhöhlen.
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meine Maßnahmen
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Alle Maßnahmen und Beobachtungen werden lückenlos dokumentiert.
- Die Pflegeplanung wird ggf. aktualisiert.
- Krankhafte Veränderungen werden umgehend dem Arzt gemeldet.
- Der Zustand einer Wunde wird in kurzen
Intervallen sowie bei jeder Änderung sorgfältig dokumentiert. Der
entsprechende Standard ist sorgfältig umzusetzen.
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Dokumente: |
- Wunddokumentation
- Berichtsblatt
- ärztliches Verordnungsblatt
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit / Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Wunde; Dekubitus; Wundauflage; Schaumverband |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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