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Vers. 2.15h |
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Standard
"Bettenmachen bei immobilen Senioren" |
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Beim Bettenmachen zeigt sich, ob ein
Pflegeteam gut harmoniert: Rechte Seitenlage, linke Seitenlage,
zurück auf den Rücken - und schon ist die Wäsche gewechselt,
ohne dass der Bewohner das Bett verlassen hat. Das Ganze
natürlich in Rekordzeit, ohne Faltenbildung und schmerzfrei. Für
eine solche Präzisionsarbeit braucht es Übung und ein paar
Tricks. Die verraten wir Ihnen. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert
und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Standard
"Bettenmachen bei immobilen Senioren" |
Definition: |
-
Dieser Standard beschreibt das Bettenmachen bei Senioren, die nicht mehr in der Lage sind,
sich aufzurichten oder das Bett zu verlassen. Wir drehen dabei den
Bewohner jeweils einmal auf die rechte und linke Seite und bewegen die
verbrauchte und die neue Wäsche unter ihm hindurch.
- Wir nutzen diese Maßnahme auch, um
den Bewohner zu beobachten und etwaige Gesundheitsveränderungen
rechtzeitig zu erfassen. Gleichzeitig bietet es sich an, mit dem
Senioren den Dialog zu suchen, z.B. im Rahmen der Biografiearbeit.
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Grundsätze: |
- Die Maßnahme sollte routiniert und ohne
unnötige Verzögerungen ablaufen.
- Das Betten von immobilen Bewohnern ist eine
anspruchsvolle Aufgabe, die viel berufliche Erfahrung erfordert.
Daher werden Praktikanten, Zivildienstleistende oder Pflegeschüler
nur assistierend eingesetzt.
- Unverzichtbar ist, dass beide Pflegekräfte
zentrale Bewegungsabläufe durch gegenseitiges "Ansagen"
synchronisieren. Dieses etwa bei der Drehung des Bewohners auf die
Seite.
- Der Bewohner hat bei der Auswahl der
Bettwäsche ein Mitspracherecht.
- Die Häufigkeit, mit der die Bettwäsche
gewechselt und das Bettgestell desinfiziert werden, richtet sich
nach den jeweiligen hygienischen Bedürfnissen.
- Der Pflegebedürftige sollte sich im Rahmen
seiner Fähigkeiten an der Maßnahme beteiligen, also etwa die
seitliche Drehung aus eigener Kraft durchführen.
- Wir bevorzugen Spannbettlaken, da diese das
tägliche Betten deutlich erleichtern. Auf Wunsch verwenden wir aber
auch normale Bettlaken.
- Wann immer möglich verzichten wir auf den
Einsatz eines Stecklakens (Querlaken). Es bietet keinen
verlässlichen Schutz gegen Feuchtigkeit und erhöht durch Scherkräfte
die Dekubitusgefahr.
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Ziele: |
- Der Bewohner wird im Rahmen seiner
Fähigkeiten in die Maßnahme eingebunden und somit aktiviert.
- Die Sauberkeit des eigenen Bettes erhöht die
Lebenszufriedenheit des Bewohners.
- Die Bettwäsche, das Zubehör und alle
Hilfsmittel sind in einem sauberen und funktionsfähigen Zustand.
- Eine Krankheitsübertragung wird vermieden.
- Die Pflegekräfte beachten die Richtlinien des
rückenschonenden Arbeitens.
- Die personellen und materiellen Ressourcen
unserer Einrichtung werden maßvoll eingesetzt und unnötige Kosten
vermieden.
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Vorbereitung: |
notwendiges Personal |
- 2 Mitarbeiter, davon mindestens eine
Pflege(hilfs)kraft. Die zweite Kraft kann ein Praktikant,
Pflegeschüler usw. sein.
(Hinweis, falls dieser Standard für die ambulante
Pflege umgearbeitet werden soll: Es ist sinnvoll, Angehörige als
Assistenz in die Maßnahme zu integrieren. Dieses spart viel Zeit und
erhöht die Sicherheit.) |
notwendiges Material |
- 1 Bettlaken, falls vorhanden ein
Spannbetttuch
- falls notwendig ein Feuchtigkeit abweisender
Matratzenschonbezug oder eine Feuchtigkeit abweisende Unterlage
- 1 Stecklaken als Unterlage (falls notwendig)
- 1 Deckenbezug
- Kissenbezüge; Anzahl und Größe richten sich
nach den im Bett befindlichen Kissen
- Mehrzweckwagen mit frischer Wäsche und (ggf.
mehreren) Abwurfbehältern für gebrauchte Wäsche
- ggf. geeignetes Flächendesinfektionsmittel
für eine Scheuer-Wisch-Desinfektion des Bettes
- ggf. ein Nackenkissen
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weitere Maßnahmen |
- In der Pflegedokumentation werden die
regulären Daten des Wäschewechsels dokumentiert. Ansonsten
wird das Bett nur bei einer Verschmutzung neu bezogen. Wir vermeiden
damit ein unnötiges Beziehen der Betten und sparen Zeit und
Material.
- Falls in der Einrichtung infektiöse
Krankheiten im Umlauf sind (Noro-Virus, MRSA usw.), werden immer
zuerst die nicht betroffenen Bewohner versorgt und erst danach die
erkrankten Bewohner.
- Die Pflegekraft überprüft die Vollständigkeit
des Wäschewagens. Spätere zusätzliche Gänge, um vergessene
Materialien zu holen, sollten vermieden werden.
- Der Wäschewagen wird nur dann mit ins Zimmer
genommen, wenn der Abwurfbehälter für die verschmutzte Wäsche mit
einem Deckel verschlossen werden kann. Ansonsten verbleibt der Wagen
auf dem Flur.
- Der Heimbewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert (unabhängig von der Kommunikationsfähigkeit).
Seine Fragen werden umfassend beantwortet. Der Bewohner wird um
Zustimmung gebeten. Bei bewusstlosen Senioren
nutzen wir eine Initialberührung für die Kontaktaufnahme.
- Falls das Bett über eine separate
Ablagefläche für Bettwäsche verfügt, wird diese ausgeklappt.
Alternativ werden ein oder zwei Stühle vor das Fußende des Betts
gestellt.
- Die Pflegekraft schafft Platz, um ungehindert
arbeiten zu können. Es werden etwa der Bettbügel aufgehängt und der
Nachttisch weg geschoben.
- Die Türen und Fenster werden geschlossen.
- Die Bettliegefläche wird auf Arbeitshöhe
gefahren, um ein rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch. (Hinweis: Beim
Bettenmachen ist die Händedesinfektion an drei Punkten sinnvoll: 1. Vor
Beginn der
Maßnahme. 2. Nach dem Entfernen und Abwerfen der verschmutzten Wäsche
und vor der Entnahme der frische Wäsche aus dem Wäschewagen. 3. Nach
Abschluss der Maßnahme.)
- Falls es der Infektionsstatus des Bewohners
erfordert, trägt die Pflegekraft einen Schutzkittel,
Nasen-Mundschutz und Schutzbrille.
- Falls ein Kontakt mit Sekreten, Blut usw.
möglich ist, zieht die Pflegekraft Einmalhandschuhe an.
- Das Kopfende wird flachgestellt. Im weiteren
Verlauf der Maßnahme sollte auf Atemnot des Bewohners geachtet
werden. (Hinweis: Viele Senioren empfinden die
Flachlagerung als unangenehm oder gar beängstigend. Es es wichtig,
dass die Pflegekraft dann beruhigend auf den Bewohner einwirkt.)
- Alle Gegenstände werden aus dem Bett entfernt
und an geeigneter Stelle zwischengelagert. Dazu zählen etwa
Stofftiere, Lagerungshilfsmittel usw.
- Der Bewohner sollte seine Brille und
Hörhilfen ablegen. Bei der Seitenlage besteht Druckgefahr.
- Ab- und zuleitende Systeme (Katheter,
Sondenschläuche usw.) werden gesichert.
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Durchführung: |
- Die Pflegekraft schätzt ab, wo der Bewohner
nach der Drehung auf die Seite liegen wird. Wenn diese Position zu
nahe am Bettrand ist, sollte die Lage des Bewohners im Bett noch vor
dem Drehen entsprechend korrigiert werden.
- Der (noch auf dem Rücken liegende) Bewohner
wird aufgefordert, das linke Bein anzuwinkeln.
- Die Pflegekraft steht auf der rechten Seite
des Bettes. Eine Hand greift nach dem Knie
(oder der Hüfte), die andere nach dem
Schulterblatt. Nun zieht die Pflegekraft den Bewohner zu sich heran
und dreht ihn gleichzeitig auf die Seite. Die Pflegekraft muss sehr
aufmerksam sein; es besteht sonst die Gefahr, dass der Bewohner aus
dem Bett fällt.
- Der Kopf kann ggf. mit einem Nackenkissen
stabilisiert werden.
- Eine Pflegekraft hält den Bewohner sicher in
der Seitenlage. Falls ein Bettgitter vorhanden ist, kann dieses
hochgefahren werden. Der Bewohner kann sich dort festhalten.
- Eine Pflegekraft sollte mit dem Bewohner
sprechen und diesen beobachten. Wenn die Beschwerden zu stark
werden, wird die Maßnahme abgebrochen und ggf. der Arzt informiert.
- Das gebrauchte Bettlaken wird oben und unten
gelöst und danach zusammengerollt. Die Pflegekraft schiebt es so
weit wie möglich unter den Bewohner. (Hinweis: Das Material kann
gerafft oder gerollt werden.)
- Auf
der freien Seite des Bettes wird das frische Laken eingezogen. Die
Lakenhälfte, die noch nicht aufgelegt werden kann, wird ebenfalls nahe
zum Bewohner geschoben. Der Kontakt mit einem ggf. verschmutzten Laken
sollte vermieden werden., um Kontaminationen zu vermeiden. In der Mitte
des frischen Bettlakens sollte eine Falte sichtbar sein. Diese kommt
auf der Mitte der Matratze zum Liegen. Zusätzlich muss die Pflegekraft
darauf achten, dass das Bettlaken oben und unten noch eingeschlagen
werden muss. Ggf. wird die Lage des frischen Bettlakens korrigiert.
- Auf die gleiche Weise wird mit einem
Stecklaken oder einer Krankenunterlage verfahren, soweit diese
benutzt werden.
- Der Bewohner wird darüber informiert, dass
sich hinter seinem Rücken ein kleiner Wäscheberg befindet, über den
er sich hinweg drehen muss.
- Der Bewohner wird nun zurück auf den Rücken
gedreht. Er winkelt das linke Bein an und wird auf die andere Seite
gelegt.
- Das gebrauchte Bettlaken kann nun entfernt
und im Wäschesack abgeworfen werden. (Hinweis: Gebrauchte Wäsche sollte nicht auf dem Fußboden zwischengelagert
werden. Beim Aufheben vom Boden könnte die Pflegekraft ihre Hände
und Kleidung mit Keimen vom Fußboden kontaminieren. Die gebrauchte
Wäsche sollte körperfern zum Wäschesammler transportiert werden, möglichst ohne Staub
aufzuwirbeln.)
- Die Krankenunterlage und das Bettlaken können
nun vollständig entfaltet werden. Die Pflegekraft zieht die
Unterlagen straff, Falten können zu Hautschädigungen führen. (Hinweis: Wenn die Pflegekraft beim
Feststecken in die Hocke oder in die Schrittstellung geht, ist
dieses Rücken schonend.)
- Die Pflegekraft fasst mit der Hand unter den
Rücken und Po und fühlt nach weiteren Falten. Diese werden ebenfalls
sorgfältig glattgezogen.
- Wenn eine Superweich- oder
eine Wechseldruckmatratze eingesetzt werden soll, wird das Bettlaken nur
locker aufgelegt. Ansonsten ist die Wirksamkeit der Matratze
reduziert.
- Der Bewohner wird zurück auf den Rücken
gedreht.
Hinweis: Das Drehen des Bewohners ist für diesen
ggf. sehr belastend. Es ist daher unser Ziel, diese Transfers nicht
unnötig oft durchzuführen. Daraus ergibt sich, dass das Betten mit
weiteren Pflegemaßnahmen kombiniert werden sollte, etwa mit dem Waschen
des Rückens oder Hautpflegemaßnahmen in diesem Körperbereich. Auch Maßnahmen zur Inkontinenzversorgung,
Einreibungen oder Positionswechsel bieten sich an. Diese Maßnahmen
sollten bereits im Vorfeld eingeplant werden. Insbesondere ist es wichtig,
das notwendige Material bereitzulegen. |
Nachbereitung: |
- Die Lagerungshilfsmittel werden wieder im
Bett aufgebaut.
- Die ab- und zuleitenden Systeme werden
überprüft (etwa auf Knicke im Schlauch).
- Stofftiere und Puppen werden ggf. wieder in
das Bett gelegt.
- Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt.
- Das Bett wird wieder in die ursprüngliche
Höhe gestellt.
- Der Bewohner wird nach seinem Befinden
befragt.
- Falls notwendig, kann das Zimmer kurz
gelüftet werden.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Die Maßnahme wird im Grundpflegenachweis
dokumentiert.
- Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit
oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
- Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
- Schäden am Pflegebett werden an den
Medizinproduktebeauftragten gemeldet und dokumentiert (laut
Standard).
- Die verschmutzte Wäsche wird an den
Wäscheservice übergeben.
- Der Bestand an frischer Wäsche wird
überprüft. Ggf. wird zusätzliche frische Wäsche angefordert.
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Dokumente: |
- Leistungsnachweis
- Lagerungs- und Mobilitätsplan
- Berichtsblatt
- Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Bettbeziehen; Seitenlage;
Wäschewechsel |
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Genereller
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