Standard "Hände
waschen" |
Definition: |
- Das Waschen der Hände ist ein wichtiger
Bestandteil der Händehygiene. Die Maßnahme dient der Entfernung von
grobem Schmutz.
- Durch das Händewaschen werden bis zu 99
Prozent aller Keime entfernt. Zum Vergleich: Bei einer hygienischen
Händedesinfektion werden bis zu 99,99 Prozent aller
Krankheitserreger abgetötet.
- Eine Händewaschung steigert die Effizienz
einer Händedesinfektion. Hautschuppen, überschüssiges Fett und
Schmutz werden entfernt. Das Desinfektionsmittel kann damit
ungehindert einwirken.
- Vermehrtes Waschen der Hände kann zu
Hautirritationen und Läsionen führen. Diese Gefahr lässt sich durch
die Wahl der richtigen Waschlotion deutlich reduzieren. Zusätzlich
zu alkalischen Präparaten werden auch Seifen mit neutralem oder
schwach saurem pH-Wert angeboten ("Syndet-Seifen").
- Bei jedem Waschen mit Waschlotion oder
Flüssigseifen wird rund ein Viertel des hauteigenen Fettschutzes
weggespült.
- (Hinweis: Zusätzlich gibt es Waschpräparate
für den Küchenbereich, die gleichzeitig reinigen und desinfizieren.
Diese antimikrobiellen Seifen sind in den USA und einigen
europäischen Ländern durchaus üblich. In diesem Standard sind sie
aber nicht berücksichtigt, da das Robert Koch-Institut diese
Präparate in seinen Empfehlungen nicht bewertet.)
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Grundsätze: |
- Aufgrund der unzureichenden Keimreduktion ist
das Händewaschen keine Alternative zur hygienischen
Händedesinfektion.
- Wir akzeptieren, dass das Händewaschen immer
auch dem subjektiven, persönlichen Sauberkeitsgefühl der Mitarbeiter
dienen kann.
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Ziele: |
- Die Hände werden von groben Verschmutzungen
befreit.
- Die Haut der Pflegekraft wird vor unnötigen
Belastungen geschützt.
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Vorbereitung: |
Indikation: |
Wir führen eine Händewaschung unter
verschiedenen Voraussetzungen durch:
- vor dem Arbeitsbeginn, nach der Mittagspause
und nach Dienstende
- vor der Zubereitung und vor dem Verteilen von
Speisen und Getränken
- nach der Toilettennutzung
- nach dem Naseputzen
- nach dem Kontakt mit Haustieren
- zur Säuberung von sichtbar verschmutzten
Händen
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Material: |
Wir stellen das notwendige Material
für das Händewaschen bereit:
- mit Waschlotion gefüllter Seifenspender, der
mit einem langen Einarmhebel bedient werden kann
- gefüllter Spender für Einmalhandtücher
- Abwurfbehälter, dessen Deckel sich mit einem
Pedal öffnen lässt
- Waschbecken ohne Verschluss ("Stopfen"). Der
Wasserstrahl sollte nicht direkt in das Abflussrohr fallen, da das
Aufspritzen zur Ausbreitung von Pseudomonaden führen kann. Die
Armatur sollte sich mit dem Ellenbogen bedienen lassen.
- Hautpflegemittel aus einem Spender oder aus
einer Tube
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Organisation |
- Alle Mitarbeiter werden regelmäßig zum Thema
Händewaschen und Händedesinfektion geschult.
- Die korrekte Durchführung wird von der
Pflegedienstleitung stichprobenartig kontrolliert.
- Wenn sich bei Pflegekräften die Hautdefekte
(etwa Entzündungen) häufen, wird der Mitarbeiter dem Betriebsarzt
vorgestellt. Dieser kann z.B. die häufigere Nutzung von Handschuhen
empfehlen. Alternativ wird das Tätigkeitsfeld der Pflegekraft
zeitweilig soweit umorganisiert, dass diese keine
medizinisch-pflegerischen Arbeiten durchführt.
- Die Pflegekraft darf keine Ringe oder
Armbanduhren tragen, da diese eine lückenlose Keimabtötung
verhindern. Ohnehin bilden insbesondere Ringe einen Schutzraum für
Keime.
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Durchführung: |
geringe / mittlere Verschmutzung |

- Die Pflegekraft entnimmt Waschlotion aus dem
Spender. Alle Bereiche der Hand müssen gleichmäßig mit dem Präparat
behandelt werden.

- Die Pflegekraft stellt das Wasser an. Dieses
sollte nicht wärmer als 40°C gewählt werden. Wärmeres Wasser führt
zu einer noch stärkeren Entfettung der Haut.

- Die Hände werden mindestens 15 bis 30
Sekunden eingeseift. Die Pflegekraft stellt sicher, dass die
Umgebung bzw. die Kleidung nicht kontaminiert werden. Sie vermeidet
insbesondere ein starkes Verspritzen.

- Auf der Haut verbleibende Seifenreste können
zu Reizungen führen. Die Pflegekraft stellt daher sicher, dass alle
Rückstände unter fließendem Wasser sorgfältig abgewaschen werden.

- Die Pflegekraft trocknet die Hände
vollständig ab. Starkes Reiben wird dabei vermieden.

- Die Pflegekraft stellt das Wasser (falls
möglich) mit dem Ellenbogen ab. Wenn der Waschplatz mit einem
Wasserhahn ausgestattet ist, wird dieser mit einem Einmalhandtuch
abgedreht. Ansonsten könnte es zu einer Rekontaminierung kommen.
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Abweichungen bei stark verschmutzten
Händen: |
- Stuhl
und Blut werden zunächst vorsichtig abgespült und dann gewaschen, wobei
darauf zu achten ist, dass die Umgebung und Kleidung nicht bespritzt
werden.
- Daran schließt sich die Desinfektion des Kontaminationsbereiches (Waschbecken) und ggf. ein Kittelwechsel an.
- Erst dann sind die Hände zu desinfizieren.
- Bei einer
punktuellen Verschmutzung kann auch mit einem Desinfektionsmittel
getränktem Zellstoff, die Verschmutzung beseitigt werden. Und
anschließend eine Händedesinfektion durchgeführt werden.
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Nachbereitung: |
- Nach Möglichkeit sollte sich an jede
Händewaschung eine Hautpflege anschließen.
- Falls die Spenderflasche mit der Waschlotion
mehrfach verwendet wird, muss vor der Wiederbefüllung eine Reinigung
und Desinfektion erfolgen.
- Die Verträglichkeit der Waschlotion wird
regelmäßig überprüft. Wenn Pflegekräfte über entsprechende Probleme
klagen, wird zukünftig ein alternatives Produkt genutzt.
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Dokumente: |
- Anwendungsinformationen des Herstellers der
Waschlotion
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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