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© pqsg 2008

Desinfektionsplan für die ambulante Pflege

 
Im Vergleich zur stationären Alten- und Krankenpflege ist das Infektionsrisiko bei ambulanten Diensten deutlich geringer. Die verbleibenden Ausbreitungswege können Sie mit einem soliden Desinfektionsplan wirksam absichern. Wir haben ein Muster erstellt.
 

Anmerkung: Dieses Muster muss auf die von Ihnen betreute Klientel angepasst werden. Ein Pflegedienst mit z.B. vielen HIV-Patienten kann verschiedene Vorgaben verschärfen. Idealerweise sollte sich Ihr Qualitätszirkel mit den notwendigen Modifikationen befassen.

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Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Desinfektionsplan für die ambulante Pflege

Maßnahme Häufigkeit und Zeitpunkt Durchführung Mittel, Konzentration, Einwirkzeit Verantwortlichkeit
Händehygiene, Desinfektion von Haut und Schleimhaut
Waschen der Hände
  • vor Beginn der Pflege sowie nach der Versorgung / unmittelbar vor dem Verlassen der Wohnung des Patienten
  • bei sichtbaren Verunreinigungen
  • nach der Beseitigung von Haushaltsabfällen
  • vor dem Zubereiten von Nahrung
  • vor dem Stellen von Medikamenten
  • vor der Durchführung von Maßnahmen zur Körperpflege
  • nach jedem Toilettengang
  • nach einem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • nach dem Anfassen verschmutzter Wäsche
    nach dem Kontakt mit Haustieren
  • Die Hände werden gründlich gewaschen.
  • Eine erbsengroße Menge an Waschlotion ist zumeist ausreichend.
  • Seifenreste werden mit reichlich Wasser abgespült.
  • Die Hände werden sorgfältig getrocknet, dafür sollte ein sauberes Handtuch oder Papierhandtücher genutzt werden. Dass Wasser sollte nicht wärmer als 40 Grad sein, um eine unnötige Entfettung zu vermeiden.
  • Flüssigseife aus einem Spender
  • alle Pflegekräfte
Desinfektion der Hände
  • grundsätzlich vor allen Maßnahmen, die Asepsis erfordern, auch dann, wenn Einmalhandschuhe getragen werden
  • vor jedem Verbandswechsel
  • vor dem Richten der Sondennahrung
  • vor jeder Katheterisierung
  • vor dem Kontakt mit infektionsgefährdeten Patienten
  • nach jedem Kontakt mit potentiell kontaminiertem Material, also insbesondere Körpersekreten
  • nach jedem Kontakt mit erkrankten Hautbereichen, etwa bei Mykosen
  • nach dem Kontakt mit infizierten oder kolonisierten Patienten (besonders MRSA)
  • nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen
    nach Dienstende
  • Rund 5 ml werden in die trockene Hand gegeben.
  • Das Mittel wird eine halbe Minute in den Händen verrieben.
  • Die gesamte Hand wird desinfiziert, also auch die Fingerzwischenräume, Fingernägel, Außenseiten der Daumen, Handrücken sowie Handgelenke.
    Bei Verunreinigungen mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten gilt folgende Reihenfolge: Ein Tuch wird mit Desinfektionsmittel getränkt. Damit werden grobe Verunreinigungen entfernt. Dann werden die Hände desinfiziert und danach gewaschen.
  • Wir nutzen alkoholische Händedesinfektionsmittel gemäß der Standardzulassung, § 36 Arzneimittelgesetz.
  • Das gewählte Präparat sollte auf der RKI-Liste verzeichnet sein.
  • Bei Desinfektionen, die von einer Behörde angeordnet wurden, werden Desinfektionsmittel aus der RKI-Liste verwendet.
  • Die Mittel werden nicht verdünnt.
  • alle Pflegekräfte
Handpflege
  • nach dem Waschen der Hände
  • nach dem Ende der Tour
    auch in der Freizeit
  • vor Maßnahmen mit längerem Wasserkontakt, z.B. Duschen eines Patienten
  • Das Mittel wird auf die Hand gegeben und mit kreisenden Bewegungen einmassiert, bis es vollständig eingezogen ist.
  • Die Handpflege sollte mehrfach täglich durchgeführt werden.
     
  • bei normaler Haut: Hautcreme auf Basis "Öl in Wasser"
  • bei trockener Haut: Hautcreme auf Basis "Wasser in Öl".
  • Wir nutzen Tuben oder Spender, keinesfalls Tiegel
     
  • alle Pflegekräfte
Hautdesinfektion
  • vor Injektionen, Blutentnahmen, Schutzimpfungen
  • Die Hautstelle wird mit Desinfektionsmittel eingesprüht. Nach Abwarten der Wirkzeit von 30 Sekunden können die Flüssigkeitsreste mit einem Tupfer abgewischt werden.
  • Hautdesinfektionsmittel, das auf der RKI-Liste verzeichnet ist.
  • Das Mittel wird unverdünnt angewendet.
     
  • alle Pflegekräfte
Desinfektion von Schleimhaut
  • vor transurethralen Katheterisierungen
  • Der Tupfer wird mit Reinigungsmittel getränkt.
  • Der Hautbereich wird von innen nach außen abgewischt.
  • Der Vorgang wird mehrfach wiederholt.
  • Die für das Produkt spezifische Einwirkzeit wird abgewartet.
     
  • PVP-Jod / geeignetes Schleimhautantiseptikum
  • Das Mittel wird unverdünnt angewendet.
     
  • alle Pflegekräfte
Hygiene der Umgebung
Flächendesinfektion
  • nach Verschmutzung mit potentiell infektiösem Material
  • Grobe Verschmutzungen werden mit reichlich Zellstoff oder Küchenrolle aufgenommen. Die Pflegekraft trägt dabei Schutzhandschuhe
  • Danach werden die Flächen eingesprüht.
  • Ggf. werden die Flächen zuvor frei geräumt und die entfernten Gegenstände danach ebenfalls desinfiziert.
  • Die Lösung und die Lappen werden entsorgt.
    Bei Kontamination mit Blut, Stuhl, Urin oder Sputum wird die verschmutzte Stelle gezielt behandelt. Wir nutzen dafür ein im Flächendesinfektionsmittel betränktes Einmaltuch, das danach mit dem Hausmüll entsorgt werden kann.
  • geeignetes Flächendesinfektionsmittel von der RKI-Liste
  • bevorzugt: aldehydisches Präparat mit 0,5 prozentiger Konzentration. Bei dieser Konzentration beträgt die Einwirkzeit 60 Minuten. Eine stärkere Konzentration verkürzt die Zeit, allerdings hat sich die einstündige Frist in der Praxis bewährt.
  • alle Pflegekräfte
Hygiene im weiteren Umfeld / Hygiene im Haushalt
Sanitärbereich
  • jeden Tag
  • nach Verschmutzungen
  • im Infektionsfall häufiger (abhängig vom Erreger)
  • Es werden Schutzhandschuhe getragen.
  • Eine feste Reihenfolge wird eingehalten: Waschbecken, Dusche oder Wanne, Wandflächen, Toilettenbrille dann Toilettendeckel.
  • Wir nutzen die Feucht-Wisch-Methode. Es wird nicht nachgetrocknet.
  • Ggf. wird eine Scheuermilch genutzt.
  • Das Waschbecken und die Dusche/Wanne werden nach einer Wartezeit ausgespült.
  • Die Wischlappen werden nach drei Tagen gewechselt.
  • Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt (Einwirkzeit: eine Stunde)
  • Der Duschvorhang wird zweimal im Jahr mit Waschmittel gereinigt (abhängig vom Material).
    Toilettenstühle werden mit einem Haushaltsreiniger gesäubert. Bei Infektionen ist ein Flächendesinfektionsmittel einzusetzen.
  • übliche Haushaltsreiniger
  • alle Pflegekräfte
Flächen nahe des Bewohners
  • täglich
  • bei Verschmutzung
    im Infektionsfall häufiger (abhängig vom Erreger)
  • Nachtschränkchen werden mit Allzweckreiniger abgewischt. Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt (Einwirkzeit: eine Stunde)
  • Es werden frische Wischtücher genutzt.
  • Es wird nicht nachgetrocknet, sondern ggf. lediglich abgeledert.
  • übliche Haushaltsreiniger
  • alle Pflegekräfte
Arbeitsflächen in der Küche
  • nach Verwendung
  • Die Flächen werden freigeräumt und reinigend abgewischt.
  • Die Wischlappen werden nach drei Tagen gewechselt.
  • übliche Haushaltsreiniger
  • alle Pflegekräfte
Küchengeräte
  • nach Verwendung
  • Falls notwendig wird das Gerät für die Reinigung demontiert.
  • Falls möglich wird für die Reinigung ein Geschirrspülautomat genutzt, anderenfalls erfolgt die Reinigung im Waschbecken mittels Spülmittel, Bürsten und Lappen.
  • Falls notwendig werden die Komponenten mit einem Geschirrtuch getrocknet und danach wieder zusammengebaut.
  • Lappen und Geschirrtücher werden nach drei Tagen gewechselt.
  • Geschirrspülmittel oder Tabs für den Geschirrspülautomaten
  • alle Pflegekräfte
Kühlschrank
  • alle sechs Monate
  • bei sichtbaren Verschmutzungen
  • falls verdorbene Lebensmittel in größeren Mengen im Kühlschrank gelagert wurden.
     
  • Der Kühlschrank wird ausgeräumt.
  • Der Kühlschrank wird abgetaut. Auftretendes Schmelzwasser wird aufgenommen und entsorgt.
  • Die Innenflächen des Kühlschranks werden mit einem frischen Lappen reinigend ausgewischt.
  • Der Kühlschrank trocknet ab und wird danach wieder eingeräumt.
  • Die Temperatureinstellung des Kühlschranks wird kontrolliert.
  • Die Reinigungslösung wird nach der

    +++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++



 
   
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Haut; Hautschutz; Handschuhe; Infektion; Hautschutzplan; Schuppung; Allergie; Kontaktekzem; Waschmittel; Desinfektion; Desinfektionsplan; Desinfektionsmittel; Pflegemittel; Hygieneplan
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