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Version 2.05a - 2017

Standard "Fußbad"

 
Vom Schweißfuß bis zur demenziellen Unruhe reicht das Einsatzspektrum eines Fußbads. Kein Wunder, dass dieser "Klassiker" schon seit Hunderten Jahren zu den bewährten Hausmitteln zählt. Wir zeigen Ihnen, wie sich Fußbäder in moderne Pflegestrategien und Prophylaxen einfügen lassen.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".


Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Standard "Fußbad"
Definition:
  • Ein Fußbad zählt zu den Pflegemaßnahmen aus dem Bereich der Hydrotherapie. Es handelt sich um ein Teilbad ausschließlich der Füße und der Unterschenkel.
  • Je nach Wassertemperatur können mit einem Fußbad verschiedene Symptome und Krankheitsbilder gelindert werden.

(Bild: Fußbad im Bett.)
Grundsätze:
  • Ein Fußbad ist keine ‘harmlose’ Pflegemaßnahme. Es gibt Wirkungen und Nebenwirkungen, Indikationen und Kontraindikationen. Bei falscher Anwendung können gravierende Gesundheitsschäden auftreten.
  • Jeder Mensch reagiert individuell unterschiedlich auf Fußbäder. Daher ist es unverzichtbar, den ausgelösten Effekt beim Klienten zu beobachten und ggf. einzugreifen.
  • Die Wärme und die Kälte des Wassers sind die primären Faktoren bei der Wirkungsweise eines Fußbads. Zusätze werden nur dann beigemischt, wenn diese notwendig sind. Wir nutzen niemals Duftstoffe.
  • Der Klient kann die Maßnahme jederzeit abbrechen, wenn diese für ihn unangenehm wird.
  • Beim Messen der Wassertemperatur vertrauen wir niemals allein auf ein Thermometer. Das primäre Messsystem jeder Pflegekraft ist stets die Temperaturprüfung mit der eigenen Hand.
Ziele:
  • Die jeweils gewünschten Effekte werden erreicht, also etwa die Durchblutungsanregung bei einem warmen Fußbad oder die Stärkung des Immunsystems bei Wechselfußbädern.
  • Der Klient fühlt sich wohl und hat keine Beschwerden.
  • Die Haut des Klienten wird vor Komplikationen geschützt, also etwa vor Verbrennungen durch zu warmes Wasser.
Vorbereitung: Material
  • Fußbadewanne (oder große Waschschüssel)
  • Spritzschutz für den Boden
  • Waschlappen und Handtuch
  • Schutzhandschuhe (etwa bei Pilzinfektionen des Fußes)
  • Hautpflegemittel
  • Frische Socken
  • geeignetes Thermometer
Indikationen / Kontraindikationen
Wir führen warme Fußbäder durch bei:
  • kalten Füßen oder allgemeinem Kältegefühl
  • Unruhe und Schlafstörungen
  • Erkältungskrankheiten
  • Harnwegsinfektionen
  • Kopfschmerzen
  • Chronische Lungenerkrankungen
  • Zerrungen der Gelenkbänder
  • im Rahmen der Ganzkörperwäsche
  • vor dem Schneiden der Zehennägel
Wir führen keine warmen Fußbäder durch bei:
  • Varizen
  • Venenentzündungen
  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit
  • Polyneuropathie
  • erhöhtem Risiko einer Thrombose
Wir führen ansteigende Fußbäder durch bei:
  • Reizblase
  • kalten Füßen
  • beginnenden Infekten
  • Kopfschmerzen oder beginnenden Migräneanfall
  • Einschlafstörungen
  • Rheumatischen Erkrankungen
Wir führen keine ansteigenden Fußbäder durch bei:
  • chronisch venöser Insuffizienz
  • erhöhtem Risiko einer Thrombose
  • Varizen
  • diabetischem Fußsyndrom
  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit
  • Hypertonie
Wir führen Wechselfußbäder durch bei:
  • leichte Varizen
  • Ödemneigung
  • Lymphödem
  • akutem Gichtanfall
  • Zerrungen der Gelenkbänder
  • Erkältungsprophylaxe
  • Chronisch kalten Füßen
  • Schlafstörungen
  • Hypotonie
Wir führen keine Wechselfußbäder durch bei:
  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit
  • starken Varizen
  • erhöhtem Risiko einer Thrombose
  • Neigung zu Gefäßspasmen
  • Hypertonie

Wir beachten ein erhöhtes Risiko von Fußbädern bei:
  • offenen Wunden
  • Verweilkanülen im potenziellen Spritzbereich des Wassers
Wir führen generell keine Fußbäder durch bei:
  • Schwindelgefühlen also instabilen Kreislaufverhältnissen
  • Übelkeit
  • Herzrasen, Schmerzen im Brustbereich
  • sehr unruhigen Klienten
  • Polyneuropathien, etwa als Folge von Diabetes mellitus
  • diabetischem Fuß
  • periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • erhöhtem Risiko einer Thrombose
Allgemeine Maßnahmen
  • Wir führen ggf. vorab eine Blutdruckmessung durch.
  • Wir bieten dem Klienten einen Toilettengang an.
  • Der Klient wird nach Möglichkeit aus dem Bett in einen Lehnstuhl mobilisiert.
  • Der Fußboden wird mit einem Spritzschutz vor Feuchtigkeit geschützt.
  • Ggf. werden die Kompressionsstrümpfe ausgezogen.
Durchführung: Variante "warmes Fußbad":
  • Die Pflegekraft füllt die Fußbadewanne mit rund 36 °C bis 38 °C warmem Wasser. Der Klient taucht seine Beine in das Wasser.
  • Der Wasserspiegel sollte bis knapp oberhalb der Waden reichen.
  • Nach rund fünf Minuten überprüft die Pflegekraft erneut die Wassertemperatur und füllt ggf. warmes Wasser nach. Das Fußbad sollte rund 10 bis 15 Minuten dauern.
Variante "ansteigendes Fußbad":
  • Für dieses Fußbad wird zunächst etwas kühleres Wasser gewählt, ideal sind rund 33 °C bis 35 °C.
  • In den

    +++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++


 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema

Schlüsselwörter für diese Seite Fußbad; Harnwegsinfektion; Durchblutungsstörung
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