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Version 2.41

Standard "Erstgespräch für die ambulante Pflege"

 
Wenn ein Pflegedienst zum Erstgespräch gebeten wird, hat dieser sprichwörtlich den Fuß in der Tür des Patienten. Jetzt gilt es, den Senioren von der Qualität der Pflegeleistungen zu überzeugen und auch menschlich "auf einen Nenner" zu kommen. Unser Muster zeigt, wie ein Gespräch ablaufen sollte und welche MDK-Vorgaben zu erfüllen sind.
 

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Standard "Erstgespräch für die ambulante Pflege"

Definition:
  • Das Erstgespräch ist der erste Kontakt zu einem potentiellen neuen Patienten. Es dient dazu, den interessierten Senioren über das Leistungsangebot unseres ambulanten Pflegedienstes zu informieren.
  • Darüber hinaus ist es ein erster Austausch über die Erwartungen und Wünsche, die der Patient an uns stellt.
  • Wir machen uns zudem ein Bild über den Gesundheitszustand des Patienten und den daraus resultierenden Hilfebedarf.
  • Da wir uns über die individuelle Wohnsituation informieren möchten, findet das Gespräch bevorzugt in der Häuslichkeit des Patienten statt. Wenn sich der Patient jedoch in einem Krankenhaus befindet, suchen wir ihn natürlich auch dort gerne auf.
Grundsätze:
  • Das Erstgespräch ist ein elementarer Bestandteil unserer Strategie zur Gewinnung neuer Kunden.
  • Das Gespräch mit dem potentiell neuen Patienten und ggf. seinen Angehörigen / Bezugspersonen soll empathisch und in Ruhe geführt werden. Geäußerte Gefühle über die derzeitige Situation des Patienten sollen wahr- und ernst genommen und entsprechend berücksichtigt werden.
Ziele:
  • Der Patient lernt unser Angebot kennen. Wir vermitteln ihm die zentralen Inhalte unseres Pflegekonzeptes.
  • Der Patient gewinnt Vertrauen in unseren Pflegedienst. Unbegründete Ängste werden abgebaut. Er erkennt, dass er mit unserer Unterstützung trotz seines Hilfebedarfes ein weitgehend selbständiges Leben führen kann.
  • Der zukünftige Pflegebedarf wird möglichst genau abgeschätzt.
  • Der Patient gewinnt einen realistischen Eindruck davon, welchen Anteil der Pflegeleistungen seine Angehörigen sicherstellen können und welche Leistungen der Pflegedienst erbringen wird.
  • Wir erfassen alle notwendigen Daten.
  • Der Patient kennt die entstehenden Kosten. Wir vermitteln ihm, welche Anteile von der Pflegekasse, der Krankenkasse und dem Sozialhilfeträger geleistet werden. Er kann abschätzen, wie hoch sein Eigenanteil ist.
Vorbereitung: Organisation:
  • Zumeist findet die Kontaktaufnahme des interessierten neuen Patienten bzw. seinen Angehörigen / Bezugspersonen telefonisch statt. Die vorhandenen Daten, die schon vom Telefongespräch bekannt sind, werden auf das "Protokoll für Erstgespräche" übernommen.
  • Das Erstgespräch wird grundsätzlich von unserer Pflegedienstleitung bzw. der stellvertretenden Pflegedienstleitung durchgeführt.
Material: Wir stellen das notwendige Material bereit:
  • Pflegedokumentation
    • Checkliste "Erstanamnese"
    • Stammblatt, Aufnahmebogen, Anamnesebogen
    • Protokoll für Erstgespräche
    • Biografiebogen
    • Risikoerfassungsbogen (Dekubitus, Sturz usw.)
  • Vertragsunterlagen
    • Pflegevertrag inkl. Anlagen
    • Kostenvoranschlag
    • Liste der Leistungspakete (Module)
    • Verträge über Zusatzleistungen
    • Anträge
    • Antrag für BSHG
    • Antrag auf Erteilung einer Pflegestufe
  • Informationsmaterial des Pflegedienstes
    • Werbeflyer
    • Visitenkarte der Pflegedienstleitung
  • Informationsmaterial über dritte Dienstleister
    • Hausnotruf
    • Essen auf Rädern
    • medizinische Fußpflege
    • Pflegekurse für Angehörige
    • Tagespflegeeinrichtungen
    • Selbsthilfegruppen
    • kirchliche Seelsorge
  • Arbeitsmaterial
    • ggf. Notebook
    • Taschenrechner
    • Kugelschreiber, Papier
    • Stadtplan mit der Adresse des neuen Patienten
    • Pflegematerial
    • Blutdruckmessgerät
    • Blutzuckermessgerät
    • Verbandsmaterial (sterile Kompressen usw.)
    • Hygienematerial (Einmalhandschuhe)
Durchführung:
  • Noch vor der Haustür des Patienten stellt die Pflegedienstleitung ihr Mobiltelefon aus.
  • Als Gesprächseinstieg (um anfängliche Unsicherheiten auf beiden Seiten aufzufangen) bieten sich Themen mit aktuellem Bezug an, wie etwa das Wetter oder das Haustier, das die Pflegedienstleitung gerade "begrüßt" hat. Schon in dieser Phase kann das Umfeld beobachtet werden.
  • Die Pflegedienstleitung stellt sich und den ambulanten Pflegedienst vor und bezieht sich dabei ggf. auf das vorausgegangene Telefongespräch.
  • Wir beginnen mit allgemeinen und leichten Fragen. Komplexe Fragen stellen wir erst später, damit sich der Patient Schritt für Schritt öffnen kann.
  • Wir nutzen offene "W-Fragen" ("Welche Hilfe benötigen Sie?", "Was möchten Sie wissen?" usw.). Wir ermuntern den Patienten, uns mehr von sich selbst und den Wünschen an uns zu erzählen. Geschlossene Fragen ("ja/nein-Fragen") werden nicht in zu großer Zahl hintereinander gestellt, da sich der Patient ansonsten schnell ausgehört fühlt.
  • Wir prüfen das Krankheitsbild des Patienten und die ärztlichen Verordnungen. Wir stellen gemeinsam mit dem Patienten Ziele auf, die unsere Pflege erreichen soll. Daraus leiten wir die notwendigen Maßnahmen ab. Diese Angaben sind die Grundlage für die Erstellung der ersten Pflegeplanung.
  • Wir benötigen folgende Informationen:
    • der voraussichtliche Pflegebedarf
    • der Bedarf an Pflegehilfsmitteln
    • die individuellen Gewohnheiten des Pflegebedürftigen
  • Gemeinsam mit den Angehörigen treffen wir eindeutige Absprachen zur Aufteilung der Aufgaben. Wir machen deutlich, dass unsere Kostenkalkulation nur dann Bestand hat, wenn diese Vereinbarung von beiden Seiten eingehalten wird.
  • Wir stellen die Leistungspakete zusammen. Der Vertrag wird aufgesetzt. Dieser regelt die Art und den Umfang der Leistungen.
Nachbereitung:
  • Das Protokoll für Erstgespräche (ambulant / stationär) wird ausgefüllt. Aus diesem muss hervorgehen:
    • wer wann und wo das Erstgespräch geführt hat
    • welche Angehörigen, Freunde oder anderen Personen beim Gespräch anwesend waren
    • welche Unterlagen genutzt wurden
  • Die zuständige Bezugspflegekraft legt die komplette Pflegedokumentation für den Patienten an und erstellt die Pflegeplanung sowie den Biografiebogen.
  • Der Hausarzt wird kontaktiert. Wir bitten ihn, die notwendigen Verordnungen zu erstellen.
  • Die notwendigen Hilfsmittel werden bestellt oder beschafft.
  • Ggf. leiten wir Anträge an die zuständigen Stellen weiter.
  • Der Patient wird in die Tourenplanung aufgenommen. Wir nehmen die regelmäßigen Besuche beim Patienten auf.
Dokumente:
  • Protokoll für Erstgespräche
  • Pflegedokumentation
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • Pflegedienstleitung
  • stellvertretenden Pflegedienstleitung
 
  Als Checkliste "Erstanamnese" bietet es sich an, eine von uns bereits im Magazin stehende andere Checkliste etwas umzugestalten.
Unter dem Punkt "Pflegevisite" finden Sie die beiden Artikel: "Protokoll Pflegevisite AEDL" Teil 1 und Teil 2.

Sie können diese recht einfach umarbeiten:

  • Der Kopf "Basisinformationen" muss entsprechend umgearbeitet werden. Als Angaben müssen verzeichnet sein:
    • Name des Klienten
    • Name der Pflegefachkraft, die das Erstgespräch durchführt
    • Angabe, ob eine Pflegestufe bereits beantragt wurde oder schon vorliegt.
  • In den einzelnen AEDL kann der Satz: "Stimmen die Angaben mit der Pflegeplanung und der Pflegedokumentation überein?" ersetzt werden durch die Angabe der Häufigkeit und die konkreten Leistungskomplexe. Darüber hinaus kann eine Spalte eingefügt werden, in der etwaige Besonderheiten des Wohnumfeldes festgehalten werden.
  • Im Anschluss daran sollte sich eine eigene oder integrierte Biografieerhebung anschließen. Hierin sollten sich auch die individuellen Lebensgewohnheiten des Klienten widerspiegeln.
  • Pflegen Sie nicht nach dem Modell Krohwinkel©, müssen Sie die Checkliste auch entsprechend umarbeiten nach Ihrem gewählten Modell.
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Erstgespräch; Kundenberatung; Beratung; Angehöriger
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.