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Version 1.07

Standard "Bobath-Konzept: Transfer vom Sitzen in den Stand mit zwei Pflegekräften"

 
Der Luxus von zwei erfahrenen Pflegekräften bei einem Einsatz ist in der ambulanten Pflege nur selten  zu finden. Zumeist stehen lediglich Praktikanten oder Angehörige als Unterstützung zur Verfügung. Am Beispiel einer Transferbewegung zeigen wir Ihnen, wie die Integration von Laien dennoch gelingt. 
 
So übernehmen Sie eine Textvorlage in Ihre Textverarbeitung
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Für alle Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte Seite erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist ganz einfach! Klicken Sie hier.

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Standard "Bobath-Konzept: Transfer vom Sitzen in den Stand mit zwei Pflegekräften"
Definition:
  • Im Rahmen der täglichen Versorgung ist es häufig erforderlich, einen Senioren von einer Sitzgelegenheit auf eine andere zu transferieren. Dieses etwa, wenn der Klient in den Rollstuhl mobilisiert werden soll.
  • Wenn zwei Pflegekräfte zur Verfügung stehen, erfolgt der Transfer, indem der Klient von je einer Pflegekraft rechts und links getragen oder zumindest unterstützt wird. Eine solche Mobilisierung setzt aber voraus, dass beide Pflegekräfte körperlich soweit belastbar sind, dass kein Sturz droht.
  • In der ambulanten Versorgung stehen Pflegekräfte vor dem Problem, dass sie als Unterstützung oft nur auf Angehörige zurückgreifen können, bei denen weder die notwendige praktische Erfahrung noch ausreichende körperliche Kräfte erwartet werden können.
  • Der hier beschriebene Transfer hat den Vorzug, dass nur eine geübte Pflegekraft benötigt wird. Die Beteiligung der Angehörigen beschränkt sich auf einfache Handgriffe.
  • Diese Mobilisierung basiert auf dem Bobath-Konzept, dient also primär dem Umsetzen von Hemiplegie-Patienten. Sie kann aber auch bei vielen anderen Krankheitsbildern eingesetzt werden.
Grundsätze:
  • Der Klient erhält nur so viel Hilfe wie unbedingt notwendig.
  • Wir arbeiten eng mit Therapeuten und Ärzten zusammen.
  • Der Klient sollte am Tag immer wieder in den Stand mobilisiert werden.
  • Wir sind uns bewusst, dass jeder Transfer ein gewisses Sturz- und Verletzungsrisiko mit sich bringt. Wir arbeiten daher mit besonderer Umsicht.
Ziele:
  • Der Klient wird sicher in den Stand mobilisiert.
  • Der Klient hat keine übertriebene oder gar lähmende Angst vor einem Sturz.
  • Das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen des Klienten werden gestärkt.
  • Der Klient lernt, sich kontrolliert zu setzen. Er lässt sich nicht auf die Sitzfläche fallen.
  • Die Beweglichkeit des Klienten wird gefördert.
  • Wir schaffen die Voraussetzungen, um den Klienten später zum Gehen zu mobilisieren.
  • Die zahlreichen positiven Effekte des Stehens werden genutzt. Der Klient wird wacher. Die Gefahr von Kontrakturen wird gemindert; insbesondere die der Ausbildung eines Spitzfußes.
  • Die Eigenwahrnehmung des Klienten wird verbessert.
  • Die weniger betroffene Seite wird aktiviert. Die betroffene Seite bleibt eingebunden.
Vorbereitung: Indikation
Wir nutzen diesen Bewegungsablauf, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt sind:
  • Die Rücken- und die Beinmuskulatur des Klienten sind kräftig genug, um diesen aufzurichten.
  • Die Pflegekraft sollte auch selbst ausreichend Kraft haben, um den Klienten angemessen zu unterstützen. Adipöse Klienten sollten daher ggf. von stärkeren (männlichen) Pflegekräften bewegt werden.
Initialisierung
  • Der Klient sitzt auf dem Stuhl. Beide Füße sind auf dem Boden aufgestellt. Er trägt stabiles Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle.
Durchführung: Transfer


  • Der Klient sitzt auf dem Stuhl. Vor ihm steht die Pflegekraft. Hinter der Pflegekraft, direkt unter ihrem Gesäß, steht ein weiterer Stuhl.
  • Mit ihren Knien nimmt die Pflegekraft ein Knie des Klienten in die Mitte und sichert es.
  • Die Pflegekraft beugt sich vor in Richtung Klient. Sie legt eine Hand auf die weniger betroffene Seite des Rückens. Eine Hand fasst unter die mehr betroffene Gesäßseite.
  • Der Klient faltet die Hände und legt diese auf dem Rücken der Pflegekraft ab.
  • Die Pflegekraft verlagert ihr Körpergewicht nach hinten. Sie setzt sich auf den hinter ihr stehenden Stuhl.
  • Durch die Hebelwirkung wird der Klient in eine stehende Position gebracht.
  • Die zweite Pflegeperson kann nun den Stuhl gegen einen Rollstuhl, einen Toilettenstuhl usw. austauschen.
  • Die Pflegekraft hebt sich nun wieder vom Stuhl ab und beugt sich nach vorne vor. Gleichzeitig sinkt der Klient dadurch kontrolliert zurück in den Stuhl, Rollstuhl oder Toilettenstuhl.
Weiteres
  • Die Maßnahme wird durch eine gute Kommunikation zwischen Pflegekraft und Klienten erleichtert. Oftmals kann der Klient seine Muskulatur nur wenige Sekunden voll anspannen. Daher ist es hilfreich, wenn die Pflegekraft jede Bewegung vorher "ansagt".
  • Die Pflegekraft sollte darauf achten, dass das Becken ausreichend aufgerichtet wird. Ansonsten erreicht der Klient nicht die notwendige Höhe. Gelingt der Gewichtstransfer auf die Füße nicht vollständig, "hängt" sich der Klient oftmals an die Pflegekraft. Diese muss nun gleichzeitig den Körper des Klienten stabilisieren und z.T. dessen Gewicht tragen.
Nachbereitung:
  • Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Klienten werden dokumentiert.
  • Die Fortschritte des Klienten werden in der Pflegeplanung berücksichtigt.
  • Der Klient wird für sein Engagement gelobt.
  • Sobald möglich sollte der Klient mit Unterstützung einige Schritte gehen.
Dokumente:
  • Berichtsblatt
  • Leistungsnachweis
  • Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • Pflegefachkräfte
 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Bobath; Sturz; Hemiplegie; Transfer; Mobilisierung; Schlaganfall; Hirninfarkt; Apoplexie; Insult, apoplektischer; Insult, zerebrovaskulärer; Ischämie, zerebrale
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.