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Version 2.12a

Standardpflegeplan "Dehydratation und Dehydratationsprophylaxe"

 
Trotz bester Pflege lässt sich eine Dehydratation nicht immer verhindern. Sommerhitze, mangelhafter Kooperationswille oder schwere Grunderkrankungen sind Faktoren, die sich pflegerischem Wirken oftmals entziehen. Um so wichtiger ist, dass die verbleibenden Optionen konsequent genutzt werden.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".

 

Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 
Standardpflegeplan "Dehydratation und Dehydratationsprophylaxe"
  • Der Mensch benötigt rund zwei Liter Flüssigkeit pro Tag, um den Verlust von Wasser durch Miktion (Wasserlassen), Defäkation (Stuhlentleerung), Transpiration (Schweiß) und Respiration (Atmung) zu kompensieren. Wird die dem Körper entzogene Flüssigkeit nicht ersetzt, kommt es zu einem Defizit im Wasser- und Elektrolythaushalt ("Dehydratation" oder "Exsikkose"). Vor allem Senioren sind gefährdet. Die Hauptgründe dafür:
    • Das Durstgefühl älterer Menschen ist vermindert.
    • Der Wasseranteil im Körper nimmt mit steigendem Lebensalter ab.

    Weitere Faktoren erschweren es pflegebedürftigen Menschen, eigenständig zu trinken:

    • Fixierungen, etwa aufgrund motorischer Unruhe oder Selbstgefährdung
    • Lähmungen (Hemiplegie oder Fazialisparese)
    • Schluckstörungen
    • Sehbehinderungen
    • mangelnde Einsicht, etwa in Folge dementieller Erkrankungen
    • mangelnder Lebenswille

    Eine Dehydratation hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner:

    • stehende Hautfalten, "Pergamenthaut"
    • trockene, belegte Zunge
    • Appetitlosigkeit
    • Verwirrtheit
    • Obstipation
    • Verlangsamung der Stoffwechselvorgänge
    • Konzentrationsschwäche
    • Antriebslosigkeit
    • Abwehrschwäche
    • unerwartete Neben- und Wechselwirkungen von bislang gut verträglichen Medikamenten.

Anmerkung:

  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für Dehydratation und Dehydratationsprophylaxe. Standardpflegepläne umfassen generelle und potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und auf die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem Pflegemaßnahmen Pflegeziel
Sich bewegen
  • Der Bewohner ist auch bei hohen Außentemperaturen körperlich aktiv. Er schwitzt stark und verliert damit zu viel Flüssigkeit.
  • Wir raten dem Bewohner, die Bewegung auf die frühen Morgenstunden oder auf den Abend zu verlegen.
  • Wir legen dem Bewohner nahe, auch während der Aktivität ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Defizite auszugleichen. Insbesondere soll er eine Trinkflasche mit zum Bewegungstraining nehmen.
  • Ein Flüssigkeitsmangel als Folge der körperlichen Aktivität wird vermieden.
  • Der Bewohner will trinken, erreicht aber das Trinkgefäß aufgrund der eingeschränkten Mobilität häufig nicht.
  • Die notwendige Feinmotorik zum Öffnen von verpackten Getränken ist nicht mehr vorhanden.
  • Der Bewohner ist nicht in der Lage, die portioniert verpackte Kaffeesahne, den Süßstoff oder den Zucker zu nutzen. Er kann dem Kaffee, Tee usw. nicht die gewohnte Geschmacksnote geben und verzichtet auf das Getränk.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner nicht doch in der Lage ist, selbständig zu trinken. Wir bieten ihm dafür Getränke in entsprechenden Gefäßen an, etwa ein Becher mit zwei Griffen bei einem Bewohner mit Tremor.
  • Wir nutzen keine Gefäße mit kleinen Schraubverschlüssen oder in Kartonverpackungen.
  • Wir füllen die Gefäße nicht bis zum Rand, da diese dann schwerer zu handhaben sind.
  • Wir achten konsequent darauf, dass das Trinkgefäß in Griffreichweite des Bewohners abgestellt wird.
  • Bei Bewohnern, die sich nicht mehr aufrichten können, nutzen wir Becher mit Rückschlagventil.
  • Wir stellen sicher, dass das Rufsystem stets in Reichweite des Bewohners liegt. Wir legen dem Bewohner nahe, nach einer Pflegekraft zu klingeln, wenn er Durst hat und Hilfe beim Trinken braucht.
  • Die Pflegekraft hilft dem Bewohner beim Einfüllen von Kaffeesahne, Zucker usw.
  • Der Bewohner kann das Trinkgefäß erreichen und öffnen.
  • Die vorhandenen Fähigkeiten werden erhalten und ausgebaut.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
  • Durch den Flüssigkeitsmangel ist die Immunabwehr beeinträchtigt.
  • Der Bewohner wird vor vermeidbaren Infektionsgefahren geschützt, soll also etwa den Kontakt mit erkrankten Mitbewohnern meiden.
  • Wir raten dem Bewohner, die jährliche Grippeschutzimpfung zu nutzen.
  • Infektionen werden soweit möglich vermieden.
  • Durch den Flüssigkeitsmangel kommt es zu Neben- und Wechselwirkungen von bisher gut verträglichen Medikamenten.
  • Der Bewohner erhält Medikamente, die das Durstempfinden beeinflussen.
  • Die Wirkungsweise von Medikamenten wird stets gut überwacht. Ggf. wird der behandelnde Arzt kontaktiert. Falls nötig kann der Wirkstoff oder die Applikationsform gewechselt werden.
  • Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt prüfen wir, ob der Bewohner andere Wirkstoffe erhalten sollte.
  • Alternativ prüfen wir, ob die Störung des Durstempfindens die Folge von Wechselwirkungen mit einem zweiten oder dritten Medikament ist. Dann reicht es ggf. dieses andere Medikament zu wechseln.
  • Neben- und Wechselwirkungen werden vermieden oder zumindest deren Gesundheitsrisiken begrenzt.
  • Die Störung des Durstempfindens wird korrigiert oder zumindest reduziert.
  • Der Mundraum ist soweit geschädigt, dass der Flüssigkeitskonsum mit Schmerzen verbunden ist.
  • Der Bewohner wird ggf. dem Hausarzt oder dem Facharzt vorgestellt.
  • Der Sitz der Zahnprothese wird überprüft.
  • Die Maßnahmen zur Mundpflege werden konsequent durchgeführt.
  • Der Bewohner hat keine Schmerzen bei der Flüssigkeitsaufnahme.
  • Der Bewohner leidet unter einer Herzschwäche.
  • Die vermehrte Flüssigkeitszufuhr erfolgt besonders vorsichtig. Es besteht die Gefahr, dass eine bislang gerade noch kompensierte Herzinsuffizienz entgleisen könnte.
  • Wir achten auf die typische Symptomatik einer Herzinsuffizienz, also insbesondere auf Dyspnoe.
  • Eine zu starke Belastung des Kreislaufsystems wird vermieden.
  • Der Bewohner hat starke Schmerzen (etwa in den Armen, Beinen usw.), die das Durstgefühl überlagern.
  • Die Schmerzbelastung schwankt häufig im Tagesverlauf. Wir bieten dem Bewohner Getränke vor allem in schmerzarmen Phasen an.
  • Wir drängen beim Hausarzt auf eine angemessene Schmerzbehandlung.
  • Weitere Maßnahmen sind im Standard "Schmerzmanagement" beschrieben.
  • Die Schmerzbelastung ist soweit reduziert, dass der Bewohner den Durst wieder spürt.
  • Der Bewohner leidet an den Folgen eines Schlaganfalls, darunter auch Schluckstörungen.
  • Der Bewohner erhält ggf. ein Schlucktraining.
  • Gemeinsam mit dem Logopäden prüfen wir, welche Übungen zur Kräftigung der Gesichts-, Zungen- und Lippenmuskulatur genutzt werden können.
  • Die Maßnahmen des entsprechenden Standards werden sorgfältig umgesetzt.
  • Der Bewohner nimmt trotz Schluckstörungen ausreichend Flüssigkeit zu sich.
  • Der Bewohner leidet an massivem Erbrechen.
  • Der Bewohner schwitzt stark, weil er Fieber hat.
  • Der Bewohner leidet an Diarrhö (Durchfall).
  • Der Bewohner hat Blutungen, großflächige oder extrem nässende Wunden.
  • Der Bewohner leidet unter Stoffwechselstörungen, wie etwa einer nicht oder unzureichend behandelten Diabetes.
  • Die Niere des Bewohners kann Wasser nicht resorbieren (Diabetes insipius).
  • Die entsprechenden Grunderkrankungen müssen behandelt werden. Der Bewohner wird dazu frühzeitig einem Arzt vorgestellt.
  • Es wird eine genaue Krankenbeobachtung durchgeführt.
  • Verordnete Medikamente werden gewissenhaft verabreicht.
  • Der zusätzliche Flüssigkeitsbedarf wird bestimmt und dem Bewohner auf geeignete Weise zugeführt. Bei Fieber liegt der Mehrbedarf bei 500 ml für jedes Grad Celsius über der Normtemperatur.
  • Der Flüssigkeitsverlust durch Grunderkrankungen wird reduziert.
Sich pflegen
  • Der Flüssigkeitsmangel senkt die Elastizität der Haut.
  • Der Bewohner ist adipös. Auch bei Dehydratation bilden sich keine stehenden Hautfalten als Warnzeichen eines Flüssigkeitsmangels.
  • Die Haut ist so gealtert, dass sich stehende Hautfalten auch ohne Dehydratation bilden.
  • Wir führen eine konsequente Dekubitusprophylaxe durch, da das Risiko bei Flüssigkeitsmangel deutlich steigt.
  • Wir sind uns stets bewusst, dass der Aussagewert von stehenden Hautfalten im Rahmen der Diagnostik begrenzt ist. Wir achten immer auch auf andere Symptome.
  • Der Bewohner ist vor Druckgeschwüren geschützt.
  • Eine Dehydratation wird rechtzeitig erkannt.
Essen und trinken
  • Der Bewohner verspürt auch bei Flüssigkeitsmangel kein Durstgefühl.
  • Er "vergisst" zu trinken.
  • Der Bewohner leidet unter Sehstörungen. Er sieht den Trinkbehälter nicht.
  • Dem Bewohner sind die Risiken einer unzureichenden Flüssigkeitsversorgung nicht bewusst.
  • Wir stellen einen Wecker, der den Bewohner im Stundentakt an das Trinken erinnert.
  • Pflegekräfte erinnern den Bewohner bei jedem Betreten des Zimmers daran, dass dieser trinken soll.
  • Soweit ein gutes Verhältnis zum Bettnachbarn besteht, bitten wir diesen, ebenfalls den Bewohner an das Trinken zu erinnert.
  • Wir stellen sicher, dass auch bei Gruppenaktivitäten Getränke bereitstehen, die der Bewohner akzeptiert. Wir sensibilisieren die Gruppenleiter und das weitere Betreuungspersonal für die Problematik.
  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner das Getränk sehen kann. Er sollte dafür seine Brille tragen, die wir ggf. zuvor reinigen.
  • Wir erläutern dem Bewohner die Zusammenhänge zwischen Stoffwechsel, Blutkreislauf, Nierenfunktionen und ableitenden Harnwegen.
  • Der Bewohner trinkt auch ohne Durstgefühl regelmäßig.
  • Dem Bewohner wird klar, welche Gesundheitsrisiken drohen.
  • Der Flüssigkeitsbedarf kann durch trinken allein nicht gedeckt werden.
  • Eine orale Flüssigkeitsversorgung ist trotz aller Anstrengungen nicht möglich.
  • Wir bieten dem Bewohner Gemüse und Obst mit hohem Wasseranteil an, etwa Wassermelonen, Mandarinen oder Orangen.
  • Der Bewohner erhält Milch-, Gemüse- oder Fleischsuppen.
  • Wir bieten dem Bewohner Götterspeise an, da diese fast komplett aus Wasser besteht.
  • Wir prüfen die Notwendigkeit einer enteralen Versorgung per Sonde oder einer rektalen Infusion.
  • Wir prüfen, ob Flüssigkeit über einen intravenösen oder subkutanen Zugang verabreicht werden muss.
  • Alle Maßnahmen zur künstlichen Ernährung und Flüssigkeitsversorgung werden regelmäßig hinterfragt. Sobald es der Zustand des Bewohners erlaubt, wird wieder auf eine orale Versorgung umgestellt.
  • Die Nahrungszufuhr wird genutzt, um gleichzeitig auch die Flüssigkeitsversorgung zu sichern.
  • Es werden wirksame Alternativen und Ergänzungen zur oralen Flüssigkeitsversorgung gefunden und genutzt.
  • Die Flüssigkeitsmenge, die der Bewohner zu sich nimmt, ist nicht bekannt.
  • Wir legen ein Einfuhrprotokoll an.
  • Sofern der Bewohner dazu in der Lage ist, wird er aufgefordert, selbständig in das Protokoll einzutragen. Das Protokoll sollte immer in der Nähe des Bewohners liegen, damit er keine Probleme hat, das Dokument zu erreichen.
  • Wir ermuntern auch Angehörige, mit dem Bewohner gemeinsam zu trinken und danach in das Protokoll einzutragen.
  • Wir vertrauen nicht ausschließlich auf die Werte des Einfuhrprotokolls, da in vielen Fällen unbemerkt getrunken wird.
  • Ggf. wird eine komplette Ein- und Ausfuhrbilanzierung durchgeführt.
  • Der Bewohner sollte zum Trinken Gläser und Becher nehmen, deren Volumen geeicht oder durch Messen bekannt ist.
  • Die konsumierte Flüssigkeitsmenge wird korrekt bestimmt.
  • Die Flüssigkeitsmenge, die der Bewohner zum Leben braucht, ist nicht bekannt.
  • Sofern es keine anderen Informationen gibt, gehen wir von einem Bedarf in Höhe von eineinhalb bis zweieinhalb Litern pro Tag aus. Knapp ein Drittel davon wird über die feste Nahrung aufgenommen.
  • Hinweis: Es gibt verschiedene Skalen und Formeln, die eine genauere Berechnung erlauben. Die Verlässlichkeit ist aber umstritten.)
  • Wir suchen den Kontakt mit dem Hausarzt. Wir fragen, ob es Faktoren gibt, die den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen, etwa Herz- oder Niereninsuffizienz.
  • Wird der ärztlich festgelegte Wert deutlich verfehlt, wird der Arzt informiert. Dieses etwa, um eine Infusionstherapie anzuordnen.
  • Ggf. werden alle für die Flüssigkeitsversorgung relevanten Faktoren engmaschig erfasst, insbesondere Körpergewicht, Körpertemperatur sowie der Zustand von Haut und Schleimhäuten.
  • Der tägliche Bedarf des Bewohners ist bekannt. Auf dieser Basis können die weiteren Pflegemaßnahmen geplant werden.
  • Der Bewohner mag die angebotenen Getränke nicht und trinkt deshalb zu wenig.
  • Wir erfragen die Vorlieben des Bewohners und berücksichtigen diese beim Getränkeangebot.
  • Wenn der Bewohner dementiell erkrankt ist, befragen wir dessen Angehörige.
  • Wir bieten dem Bewohner immer mal wieder auch Getränke an, die er bislang nicht mochte oder nicht kannte. Oftmals verändern sich Vorlieben im Lauf des Lebens.
  • Wenn der Bewohner nicht in der Lage ist, sich verbal verständlich zu machen, zeigen wir ihm mehrere Getränkeflaschen. Er kann dann auswählen. Wir beobachten zudem die Reaktionen des Bewohners auf verschiedene Getränke. I.d.R. zeigt der Bewohner durch sein Verhalten, welche Getränke er mag.
  • Ideale Flüssigkeitslieferanten sind Wasser, Tee und verdünnte Fruchtsäfte. Große Mengen an schwarzem Tee sowie Alkohol sollten vermieden werden.
  • Vor allem den Konsum von Mineralwasser versuchen wir durch gezielte Information zu steigern. Es enthält wertvolle Minerale, während schädliche Zusatzstoffe wie Zucker oder Farbstoffe fehlen.
  • Abgestandene Getränke werden entsorgt und ersetzt.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner einen eigenen kleinen Kühlschrank erhalten sollte, aus dem er sich selbständig bedienen kann.
  • Dem Bewohner werden Getränke angeboten, die ihm schmecken und die er deshalb in größeren Mengen konsumiert.
  • Es werden hauptsächlich "gesunde" Getränke konsumiert.
  • Der Bewohner ist nicht motiviert, ausreichend zu trinken.
  • Wir erstellen gemeinsam mit dem Bewohner einen Trinkplan.
  • Wir bieten dem Bewohner die Getränke ggf. in kleinen Portionen an, dann allerdings häufiger.
  • Wir animieren den Bewohner dazu regelmäßig zu trinken; dieses nicht nur im Rahmen der Hauptmahlzeiten, sondern auch davor und danach.
  • Wir prüfen, ob es biografisch verankerte Trinkgewohnheiten gibt, an die nun angeknüpft werden kann; insbesondere etwa die Teezeit.
  • Wir bitten die Angehörigen, dem Bewohner ein vertrautes Trinkgefäß mitzubringen. Idealerweise ein Glas oder einen Becher, den er schon nutzte, als er noch in der eigenen Häuslichkeit lebte.
  • Wir lassen dem Bewohner ausreichend Zeit zum Trinken. Er soll sich nicht gehetzt fühlen.
  • Wir vermeiden es, mehrere Flaschen (gefüllt oder leer) auf dem Beistelltisch stehen zu lassen. Ein "Flaschen-Spalier" könnte abschreckend wirken.
  • Eine Überversorgung bei der Wahl des Gefäßes ist zu vermeiden. Wenn der Bewohner nicht zwingend eine Trinkhilfe benötigt, wird ihm auch keine angeboten.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner kooperativer ist, wenn die Flüssigkeitszunahme mit der Einnahme von Medikamenten verbunden wird. Ggf. sollte die Medikamentenversorgung so umgestellt werden, dass Arzneien mit viel Wasser genommen werden müssen, etwa in Form von Brausetabletten und in mehreren kleinen Dosen statt in einer großen.
  • Wir beziehen die Angehörigen und Freunde in unsere Versuche ein. Oftmals sind die Bewohner dann kooperativer.
  • Ggf. ist es sinnvoll, gemeinsam mit dem Bewohner zu trinken. Die Pflegekraft nimmt also ihre eigene Wasserflasche mit in das Bewohnerzimmer.
  • Wir achten darauf, ob Bewohner die angebotenen Getränke heimlich entsorgen (etwa in den Blumentopf oder in eine Vase).
  • Der Bewohner ist motiviert, die notwendige Flüssigkeitsmenge zu sich zu nehmen.
  • Der Bewohner will trinken, kann es aber aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht allein.
  • Er will dem Pflegepersonal keine unnötige Arbeit machen und verzichtet auf das Trinken.
  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass es uns weniger Arbeit macht, ihm regelmäßig ein Getränk einzugeben, als später die Folgen der Dehydratation zu behandeln.
  • Bei sehr geschwächten Bewohnern bieten wir ggf. Getränke mit Strohhalm an.
  • Ggf. geben wir dem Bewohner die Flüssigkeit mit dem Löffel ein.
  • Bewohnern, die nicht mehr in der Lage sind selbständig zu trinken, bieten wir Getränke vor und nach jeder pflegerischen Maßnahme an.
  • Der Bewohner weiß, dass wir ihm gerne bei der Flüssigkeitsaufnahme helfen.
  • Der Bewohner hat Angst, sich zu verschlucken und reduziert aus diesem Grund seinen Flüssigkeitskonsum.
  • Der Bewohner hat Angst, sich an einem heißen Getränk zu verbrennen.
  • Wir bieten dem Bewohner an, die Aspirationsprophylaxe zu intensivieren.
  • Wir verdeutlichen, welche Gefahren mit dem Verzicht auf Flüssigkeitszufuhr verbunden sind.
  • Die Pflegekraft kontrolliert jedes warme Getränk an der Innenseite des Armes. Der Bewohner erhält die Möglichkeit, zunächst vorsichtig am Getränk zu nippen um die Temperatur zu prüfen.
  • Wir prüfen, ob es traumatische Erinnerungen an das Trink

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