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Rot: Ist die Aufgabe
notwendig? (ja / nein)
Grün: Muss wirklich ich
diese Aufgabe durchführen? Oder kann sie auch an andere
abgegeben werden? (ja / nein)
Blau:
Ist der Zeitpunkt der richtige? (ja / nein)
Schwarz: Ist die Zeitdauer für
diese Aufgabe angemessen? (ja / nein)
Braun:
Steht die aufgewendete Arbeitszeit (Form, Umfang, Aufwand) in
einer vernünftigen Relation zur Aufgabe? (ja / nein)
Orange:
Hatte ich einen Einfluss auf die Aufgabe oder kam sie
unerwartet und somit ohne dass ich den Zeitpunkt bestimmen
konnte? (ja / nein)
Bewertung: Hier können eigene Kommentare
von Ihnen stehen. Sie können sofort einhaken, um etwas besser zu
machen, wenn sie Schwachstellen erkannt haben.
- Anmerkung: Ein solches Protokoll
komplett auszufüllen, mag auf den ersten Blick ein wenig
übertrieben wirken. Machen Sie es trotzdem! Am Ende werden
Sie sich wundern, wo überall sich "Zeitfresser" verbergen.
Zeitkiller, Störfaktoren,
Fluchtstrategien:
Die größten Lecks in Ihrer Zeitplanung
liegen vermutlich in diesem thematischen Umfeld:
- ungeplante Gespräche mit Mitarbeitern
- ungeplante Gespräche mit Bewohnern
und deren Angehörigen/Betreuern
- ungeplante Gespräche mit
Firmenvertretern
- Telefonate
- ungeplante Besprechungen im Haus
- schlechte Organisation
Es lassen sich selbstverständlich nicht
alle diese Dinge vermeiden. Sie können aber z.B. für
Mitarbeiter, Bewohner, Angehörige usw. feste Sprechzeiten
einrichten. Konsequenterweise gehört es dann aber auch dazu, bei
Abwägung des Falles auch "nein" zu Gesprächen außerhalb dieser
Sprechzeiten zu sagen. Oder anders ausgedrückt: Wenn Sie die
Wahl zwischen einer gemütlichen Tasse Kaffe und einem Gespräch
mit einem Heimplatzinteressenten haben, hat der
Heimplatzinteressent Vorrang. Entscheiden Sie jedoch zwischen
einem wichtigen Brief an den MDK und der x-ten Beschwerde einer
nörgelnden Angehörigen, dann schreiben Sie lieber den Brief und
blocken das Gespräch ab. So oder so: Irgendwann endet der
Service und beginnt die Notwehr.
"An der Organisation kann es nicht
liegen, denn wir haben keine!"
Wer schlecht organisiert ist, verliert
viel Zeit. Wie etwa mit der Suche nach verloren gegangenen
Unterlagen. Schlecht organisiert ist auch derjenige, der sich
von Anderen zu viele Aufgaben aufs Auge drücken lässt. Hier ist
es mit einem bestimmten "nein" besser getan. Merke: Jedermanns
Liebling ist jedermanns Depp.
Unter Fluchtstrategien, auch Anfangshemmungen genannt, fallen:
- Ablage erledigen
- Schreibtisch aufräumen
- Fachzeitschriften lesen usw.
Lieber sucht man sich leichte Aufgaben,
die als Alibitätigkeiten herhalten müssen, bevor man mit einer
großen unangenehmen Aufgabe endlich beginnt.
Strukturierung der einzelnen
Tätigkeiten:
Die A-B-C-D-Analyse:
A-Aufgaben: Bei den A-Aufgaben
handelt es sich um wichtige und dringende Aufgaben. Für die
Erledigung dieser Aufgaben hat ausschließlich die Leitung die
Fähigkeit und ist verantwortlich dafür. Diese Tätigkeiten sind
häufig sehr komplex und umfangreich. Sie können nicht delegiert
werden. Die Nichterledigung dieser Aufgaben hat negative Folgen.
- Beispiel: Ein Qualitätsbeauftragter
muss regelmäßig stichprobenartige Kontrollen in der
Pflegedokumentation durchführen. Führt er diese nicht durch,
bekommt er über kurz oder lang Ärger.
B-Aufgaben: Die B-Aufgaben sind
wichtig, aber im Moment nicht dringend. Sie gehören zwar auch
zum Arbeitsgebiet der Leitung, können aber auch an andere
Mitarbeiter delegiert werden. Werden sie nicht delegiert, können
sie zu einem späteren Zeitpunkt aber auch leicht zu A-Aufgaben
werden.
- Beispiel: Die Krankenversicherung
schickt einen Unfallbogen an die Einrichtung, der ausgefüllt
werden muss. Diese Aufgabe kann auch an eine Pflegekraft
delegiert werden und muss nicht sofort am selben Tag
erledigt werden. Wird diese Aufgabe aber nicht erledigt,
gibt es langfristig Probleme mit der Krankenkasse.
C-Aufgaben: Die C-Aufgaben sind
dringliche Alltags- und Routineaufgaben. Entweder treten sie
unerwartet auf oder aber sie hätten bei besserer Planung
abgegeben werden können.
- Beispiel: Die Erstellung des
Dienstplanes ist so eine Alltags- und Routineaufgabe. Sie
kommt regelmäßig immer wieder auf einen zu, kann aber ggf.
delegiert werden.
D-Aufgaben: Hierbei handelt es sich
um Aufgaben, die nicht wichtig und nicht dringend sind, die aber
ggf. Spaß machen. Es entsteht kein Schaden, wenn sie nicht
erledigt werden.
- Beispiel: Die Einladung eines
Bewohners zum Kaffeetrinken.
Auch hier verschafft eine kleine Tabelle
Klarheit:
Tätigkeitsauflistung A-B-C-D-Analyse |
Datum: |
Prioritäten |
Tätigkeit |
Delegiert an |
Dauer |
Fertigstellung bis |
Bewertung |
A |
B |
C |
D |
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Als recht praktisch für die Strukturierung
des Tages hat sich die "ALPEN-Systematik" erwiesen:
- Aufgaben notieren, die zu
erledigen sind.
- Länge der Aufgabenerledigung
festhalten, bzw. den dafür benötigten Arbeitsaufwand
möglichst realistisch einschätzen.
- Pufferzeiten einkalkulieren
für unvorhergesehene dringende Aufgaben oder Probleme.
- Entscheidungen treffen über
die Reihenfolge der Aufgaben und Prioritäten setzen.
- Nachkontrolle am Abend des
Tages und Übertrag unerledigter Aufgaben auf den nächsten
Tag.
Quelle:
Fachhochschule Heimbronn
Die 1-2-3-Methode: Diese Methode
ist ebenfalls ein recht simples Instrument, um Aufgaben nach
ihrer Wichtigkeit zu sortieren. Stellen Sie alle Aufgaben des
Tages zusammen, legen Sie fest, wie viel Zeit Sie dafür
benötigen. Dann ordnen Sie jeder Tätigkeit die Ziffern 1, 2 und
3 zu.
Alle Aufgaben mit der Ziffer 1 müssen zuerst erledigt werden.
Danach die Aufgaben mit der Ziffer 2 und zum Schluss die mit der
Ziffer 3. Sollten Sie nicht alles an einem Tag schaffen,
übertragen Sie die Aufgaben auf den nächsten Tag und vergeben
die Ziffern neu, je nach Dringlichkeit. Wichtig auch hier wieder
zur eigenen Arbeitsentlastung: Prüfen Sie, ob Sie ggf. Aufgaben
delegieren können.
Tipps:
- Verplanen Sie niemals die gesamte
Arbeitszeit, sondern maximal 60 Prozent davon. Sonst geht
Ihre schönste Planung nicht auf. Denn Sie wissen ja:
"Unverhofft kommt oft."
- Berücksichtigen Sie bei Ihrer
Tagesplanung Ihren Bio-Rhythmus. Für komplexe Aufgaben
eignet sich eher der Vormittag (zwischen 9 und 10 Uhr) und
der Abend (zwischen 18 und 20) Uhr. Eher schlecht ist es mit
der Konzentration direkt nach dem Mittagessen. Sie kennen
sich selbst am besten, probieren Sie es einfach aus.
Erfolgskontrolle:
- Ziehen Sie regelmäßig eine Bilanz!
Hat sich etwas in Ihrem Zeitmanagement zum Positiven
verändert? Haben Sie die Aufgaben in der Zeit erledigen
können, die Sie dafür vorgesehen haben? Vergessen Sie nicht,
dass der von Ihnen aufgestellte Zeitplan keine starre
Vorgabe ist. Sie müssen ihn immer wieder individuell an die
gegebene Situation anpassen.
- Überlegen Sie, wenn etwas nicht
geklappt hat, woran es gelegen haben könnte, um es beim
nächsten Mal zu verbessern.
- Überlegen Sie sich auch, ob sich das
Aufstellen von solchen Zeitplänen gelohnt hat. Den erhöhten
Zeitaufwand, den Sie durch das Aufstellen der Zeitpläne
haben, machen Sie meistens wieder wieder wett, indem Sie
nicht dauernd neu entscheiden müssen, was als nächstes
ansteht.
Weiterführende Literatur:
- Zeitmanagement - Der-richtige-Umgang-des-Anwalts-mit-der-Zeit©
Fedtke, Eberhard©
Erschienen bei: Verlag Neue Wirtschaftsbriefe©
ISBN: 3-482-53671-6
- Zeitmanagement
Hindle, Tim©
Erschienen bei: Dorling Kindersley©
Reihe: Basiswissen, Fit im Job©
ISBN: 3-8310-0173-1
- Zeitmanagement mit NLP© - Die neue
Strategie der Zeitplanung©
Blümmert©, Gisela
Erschienen bei: Junfermann©
ISBN: 3-87387-436-9
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