Standard "Pflege von Senioren mit Warzen" |
Definition:
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- Als "Warzen" werden Hautwucherungen bezeichnet,
die i.d.R. von Warzenviren ausgelöst werden. Je nach Erreger und
Lokalisation werden unterschieden:
- vulgäre Warzen (Verrucae vulgares)
- Dornwarzen (Verrucae plantares)
- Feigwarzen (Condylomata acuminata)
- Dellwarzen (Mollusca contagiosa)
- Die Ansteckungsgefahr schwankt je nach
Virusart. Bei vulgären Warzen ist das Infektionsrisiko vergleichsweise
gering, während die Übertragungswahrscheinlichkeit bei Dellwarzen
moderat und bei Feigwarzen sehr hoch ist. Die Inkubationszeit kann bis
zu mehrere Monate betragen. Die Anfälligkeit für Warzen ist abhängig
vom Zustand des Immunsystems. Klienten mit Krebserkrankungen oder
Neurodermitis erkranken schneller als Menschen ohne entsprechende
Beeinträchtigungen.
- Alterswarzen (senile Keratose) werden nicht von
Viren übertragen. Es handelt sich dabei um einen gutartigen Hauttumor,
der keine weitere Therapie erfordert.
- Feigwarzen werden sexuell übertragen und treten
somit fast nur im Erwachsenenalter auf. Es ist sinnvoll, ggf. auch den
Partner zu behandeln, sofern der Klient sexuell aktiv ist.
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Grundsätze:
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- Warzen sind zwar primär eine ästhetische
Beeinträchtigung. Allerdings legen auch ältere Menschen oftmals großen
Wert auf ihr Äußeres. Entsprechend störend kann eine Warze etwa im
Gesicht sein.
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Ziele:
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- Die Warze wird möglichst schonend entfernt.
- Eine Übertragung des Erregers wird vermieden.
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Vorbereitung: |
- Warzen sind vergleichsweise einfach zu erkennen und von anderen Hauterkrankungen abzugrenzen.
- Vulgäre Warzen treten vor allem an den Händen
auf. Die Hautwucherung ist hell, rund und einige Millimeter hoch.
Es bilden sich zunächst harte Papeln. Als Folge der fortschreitenden
Verhornung werden sie rauer und dunkler. Bluteinlagerungen können die
Warze dunkel verfärben. Druck verursacht zumeist keine Schmerzen.
- An den Füßen können vulgäre Warzen nicht in die
Höhe wachsen, sondern nur in die Oberhaut des Fußes. Es entsteht ein
Dorn (daher der Name "Dornwarze"), der bei mechanischer Belastung
entsprechend schmerzt; insbesondere also beim Gehen.
- Dellwarzen sind kreisrund. Die Oberfläche ist
glatt und glänzend. In der Mitte der Warze befindet sich eine kleine
Delle. Aus der Warze lässt sich eine breiartige Masse herausdrücken,
die infektiös ist. Dieser Warzentyp tritt vor allem an den Armen, an
den Beinen und am Rumpf auf.
- Feigwarzen sind spitze Wucherungen, die einige
Millimeter Höhe erreichen können und blumenkohlartig aussehen. Sie
treten im Intimbereich auf, also am Penis, an der Scheide und am Anus.
- Wenn eine Hautanomalie nicht zweifelsfrei als
Warze identifizierbar ist, sollte ein (Fach-)Arzt hinzugezogen werden,
um z.B. Hautkrebs auszuschließen.
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Durchführung:
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Indikation für eine chirurgische oder medikamentöse Warzenentfernung
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- Ob eine Warze entfernt wird, entscheidet der
Klient. Wir machen den Klienten darauf aufmerksam, wenn pflegerische
oder sonstige triftige Gründe für eine Entfernung sprechen:
- Der Klient leidet unter schmerzhaften Warzen an
den Fußsohlen. Er versucht, die betroffene Stelle zu entlasten und
humpelt. In der Folge ist die Sturzgefährdung erhöht.
- Die Warzen treten an den Händen auf und behindern die Benutzung etwa von Stiften, Messer und Gabel.
- Der Klient fühlt sich so weit entstellt, dass das Selbstwertgefühl leidet.
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Unterstützung der ärztlichen Therapie
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- Je nach Warzentyp, Eindringtiefe und
Schmerzempfindlichkeit des Klienten können verschiedene Techniken zur
Entfernung genutzt werden.
- Die schonendste, aber langwierigste Methode ist
das wiederholte Auftragen von Salicylsäure. Das Warzengewebe wird nach
der Anwendung schichtweise per Kürettage abgetragen. Es entsteht
(anders als bei invasiven Methoden) keine Narbe. Der Hautbereich um die
Warze herum wird von der Pflegekraft kontinuierlich überwacht. Es kann
gelegentlich zu lokalen Reizungen kommen. Betroffene berichten über ein
leichtes Brennen.
- Bei der Vereisung wird die Warze zunächst mit
Salicylsäure aufgeweicht und dann mit flüssigem Stickstoff behandelt.
Das Gewebe stirbt ab und bildet eine Erfrierungsblase. Diese fällt nach
einigen Tagen ab. Es ist - wenn überhaupt - nur mit geringer
Narbenbildung zu rechnen.
- Alternativ kann die Warze mit einem chirurgischen Löffel oder mit einer Diathermieschlinge abgetragen werden.
- Vergleichsweise neu ist die Laserbehandlung. Diese kann schmerzhaft sein und eine Narbe hinterlassen.
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weitere Maßnahmen
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- Bei allen Pflegemaßnahmen, die zu Hautkontakt
mit der Warze führen können, ist neben einer sorgfältigen
Händedesinfektion auch das Tragen von Einmalhandschuhen erforderlich.
- Nach einer Warzenentfernung am Fuß ist
vorübergehend mit einer eingeschränkten Mobilität und einer erhöhten
Sturzgefährdung zu rechnen.
- Nach einem Eingriff sollte die Wunde bis zur
Abheilung vor Feuchtigkeit geschützt werden. Der Klient sollte also
insbesondere nicht baden und nur vorsichtig duschen.
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Nachbereitung: |
Prognose
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- Selbst bei gesunden Menschen vergehen oftmals
Jahre, bis eine Warze spontan abheilt und verschwindet. Bei den von uns
betreuten Klienten ist somit davon auszugehen, dass Warzen dauerhaft
bleiben, wenn sie nicht medikamentös oder chirurgisch entfernt werden.
- Einige Subtypen der auslösenden Viren stehen im
Verdacht, nicht nur Warzen zu verursachen, sondern auch die Entstehung
von Karzinomen zu fördern.
- Dellwarzen können Juckreiz auslösen. Wenn sich der Klient kratzt, kann es im Umfeld der Warze zu Hautinfektionen kommen.
- Es besteht ein hohes Risiko, dass nach der Entfernung neue Warzen auftreten.
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weitere Maßnahmen
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- Relevante Beobachtungen werden umgehend dem Hausarzt mitgeteilt.
- Der Verlauf der Wundheilung wird von uns
sorgfältig beobachtet und dokumentiert. Wir inspizieren dafür die Haut
und fragen nach einem ggf. vorhandenen Juckreiz.
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Dokumente: |
- Kommunikation Pflegekraft / Arzt
- ärztliche Verordnung
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Verantwortlichkeit / Qualifikation: |
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