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Version 2.18 |
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Standard
"Verbandswechsel PEG / PEJ" |
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Die Entwicklung der PEG / PEJ-Sonde in den
80er-Jahren machte es möglich, selbst Bewohner mit schweren
Hirnschäden optimal zu ernähren. Zur ethischen Diskussion dieser
Maßnahmen gesellten sich indes auch pflegerische Probleme. Denn
nur wenn Sonde und Stoma sorgfältig versorgt werden, kann die
PEG / PEJ über Jahre zuverlässig arbeiten. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Standard
"Verbandswechsel PEG / PEJ" |
Definition |
Eine PEG / PEJ-Sonde besteht aus
durchsichtigem flexiblem Kunststoff. Sie ermöglicht eine
schnelle und komplikationsarme Ernährung von Bewohnern,
denen eine orale Nahrungszufuhr auf absehbare Zeit nicht
ausreichend oder gar nicht mehr möglich ist. Dies betrifft etwa Bewohner
mit Apoplex, MS, Demenz oder dem apallischen Syndrom. |
Grundsätze |
- Wir arbeiten eng mit dem
behandelnden Arzt zusammen. Alle Maßnahmen werden
sorgfältig mit dem Arzt besprochen.
- In den ersten Tagen nach
Neuanlage einer PEG / PEJ sind Schmerzen nichts
Ungewöhnliches.
- Der Bewohner muss dem
Verbandswechsel zustimmen.
- Der Verbandswechsel wird nur
von dafür ausgebildeten Pflegekräften durchgeführt.
- Soweit nicht anders verordnet
erfolgt der Verbandswechsel nach Neuanlage zunächst
eine Woche täglich.
- Nach weitgehender Abheilung
der Wunde reicht es, den Verband alle zwei bis
drei Tage zu wechseln.
- Wenn die Wunde vollständig
abgeheilt und reizlos ist, kann nach Rücksprache mit
dem Arzt vollständig auf einen Verband verzichtet
werden.
- Der Verbandswechsel erfolgt
im Rahmen der morgendlichen Grundpflege, etwa dann,
wenn der Bewohner geduscht oder gebadet werden soll.
- Es ist darauf zu achten, dass
ggf. Bewohner auf Jod und einige Verbandsmaterialien
allergisch reagieren könnten.
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Ziele |
- Bei einer neu angelegten PEG
/ PEJ soll die Wunde komplikationsfrei verheilen.
- Es soll sich ein
ausgranulierter Wundkanal bilden.
- Entzündungen sollen vermieden
werden.
- Die Halteplatte soll
mobilisiert werden, darf also nicht etwa in die
Magenschleimhaut einwachsen.
- Durch eine sorgfältige Pflege
soll die PEG / PEJ möglichst lange funktionsfähig
bleiben.
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Vorbereitung |
Qualifikation |
- Der Verbandswechsel wird
regelmäßig per Pflegevisite kontrolliert.
- Unsere Mitarbeiter werden
regelmäßig zu diesem Thema fortgebildet.
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Material |
- 2 sterile Schlitzkompressen
(5 mal 5 cm)
- 1 Paar sterile Handschuhe
- 1 Paar Schutzhandschuhe
- eine Einmalplastikschürze
- 4 sterile Kompressen (5 mal 5
cm)
- 1 sterile Einmalpinzette
- 4 sterile Tupfer
- Stretchpflaster
- Schere
- Reinigungslösung
(Ringerlösung) für die Beseitigung von starken
Verkrustungen
- Abwurfbehälter
- Haut- und
Wunddesinfektionsspray
- Händedesinfektionsmittel
- ggf. Waschbenzin zur
Reinigung des Schlauches
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Hygiene |
- Wenn die Pflegekraft erkältet
ist, nutzt diese zusätzlich einen Mundschutz.
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Zusätzlich werden folgende Maßnahmen
getroffen |
- Das Zimmer wird ggf. gelüftet
und danach auf eine angenehme Raumtemperatur
beheizt.
- Ein von beiden Seiten freier
Zugang zum Bett wird ermöglicht.
- Ggf. vorhandene
Lagerungshilfsmittel werden entfernt.
- Wir informieren den Bewohner
über den Zweck des Verbandswechsels.
- Es werden Maßnahmen zur
Wahrung der Intimsphäre getroffen (die Zimmertür
wird geschlossen, etwaige Mitbewohner werden kurz
vor die Tür gebeten usw.)
- Der Bewohner wird in eine
flache Rückenlage gebracht.
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Durchführung |
- Die Pflegekraft führt eine
hygienische Händedesinfektion durch und zieht
Schutzhandschuhe (bei den folgenden Grafiken
zwecks besserer Visualisierung nicht dargestellt) an.

- Der alte Verband wird
vorsichtig abgelöst und danach entsorgt. Die
Pflegekraft stellt sicher, dass sie keinen zu großen
Zug auf die Sonde ausübt.
- Die Halteplatte wird gelöst
und senkrecht aufgestellt.
- Die Wunde wird untersucht. Zu
achten ist auf:
- Blutungen (nur direkt
nach der Neuanlage normal)
- Rötungen
- Schwellungen
- Verhärtungen
- Sekretion
- Ggf. werden die Handschuhe
entsorgt. Die Pflegekraft führt eine zweite
hygienische Händedesinfektion durch und zieht sterile Handschuhe an.

- Die Halteplatte, die
Einstichstelle und die Sonde werden mit
Desinfektionsspray behandelt. Es ist unverzichtbar,
dass die Haut und PEG / PEJ -Bestandteile abtrocknen
können. Es könnte sonst eine feuchte Kammer
entstehen, die eine Wundinfektion begünstigen
würden. Außerdem sollte vermieden werden, dass
Desinfektionsmittel in die Wunde sickert.

- Die Haut rund um die
Einstichstelle wird mit einer Mullkompresse
gereinigt. Dabei ist darauf zu achten, dass die
Reinigung von innen nach außen erfolgt.
- Die Haut wird ggf. mittels
Ringerlösung von verbleibenden Krusten befreit. Die
Krusten werden von der Pflegekraft vorsichtig gelöst
und entfernt.
- Die äußere Halteplatte und
die Sonde werden per Mullkompresse gesäubert.

- Um die Sonde zu mobilisieren,
wird diese um 180° gedreht (bei gastraler PEG-Sonde, nicht bei Verlängerung oder bei PEJ!) und ein bis zwei
Zentimeter in das Magenlumen eingeschoben. Damit
wird ein Einwachsen der Halteplatte verhindert.
Zudem entsteht ein ausgranulierter Stomakanal.
- Die Bestandteile der Sonde
werden auf Beschädigungen untersucht.

- Zwischen Halteplatte und
Bauchdecke werden zwei Schlitzkompressen um die
Sonde gelegt (ggf. mittels der sterilen Pinzette).
- Die Sonde wird vorsichtig
zurückgezogen, bis die Pflegekraft den Widerstand
der inneren Halteplatte spürt.
- Die äußere Halteplatte wird
mit einem Spielraum von nicht mehr als 10mm fixiert.
Wichtig: Wenn der Druck zu groß ist, drohen
Druckstellen und sogar Nekrosen. Bei zu geringem
Druck kann der Stomakanal nicht ausgranulieren und
es drohen Wundinfektionen.

- Mit einer weiteren sterilen
Kompresse werden die Sonde sowie die Halteplatte
geschützt.
- Die Sonde wird mittels
Stretchpflaster fixiert. Dabei ist ein Abknicken zu
vermeiden.
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Nachbereitung |
- Entstandener Abfall wird
entsorgt.
- Verwendete Hilfsmittel werden
gereinigt und desinfiziert oder entsorgt.
- Die Pflegekraft führt eine
hygienische Händedesinfektion durch.
- Bei ungewöhnlichen Befunden
ist umgehend der Arzt zu benachrichtigen.
- Der Verbandswechsel wird im
Leistungsnachweis vermerkt.
- Etwaige Reaktionen des
Bewohners auf den Verbandswechsel werden im
Berichtsblatt dokumentiert.
- Der Zustand der Wunde wird in
der Wunddokumentation vermerkt.
- Der Bewohner wird korrekt
gelagert.
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Qualifikation |
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Dokumente |
- Wunddokumentation
- Berichtsblatt
- Leistungsnachweis
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Verband; Nahrungszufuhr; Magensonde;
Sondenernährung; PEG; PEJ |
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Genereller
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Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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