Standard "Kieferkontrollgriff" |
Definition: |
- Viele
Krankheitsbilder beeinträchtigen die Kopfkontrolle. Die betroffenen
Klienten sind dann nicht oder nur eingeschränkt in der Lage, den
Kopf gerade zu halten und den Kiefer zu öffnen bzw. zu schließen.
- Pflegekräfte
müssten also mit einem Arm den Kopf fixieren und mit der Hand des
anderen Armes die Kieferkontrolle unterstützen. Dann jedoch wäre
keine Hand mehr frei, um etwa einen Löffel mit Nahrung zum Mund zu
führen oder die Zahnbürste zu halten.
- Der
Kieferkontrollgriff bietet in vielen dieser Fälle eine praktikable
Lösung an. Er kann entweder von der Seite oder von vorne ausgeführt
werden.
- Die Kieferkontrollgriffe sind Bestandteile des F.O.T.T. Konzeptes nach Kay Coombes
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Grundsätze: |
- Für die Durchführung des Kieferkontrollgriffs ist ein gewisses Maß
an Vertrauen des Klienten zur Pflegekraft erforderlich. Insbesondere
bei der Durchführung von hinten oder von der Seite sind viele
Betroffene nicht in der Lage, das Geschehen zu verfolgen.
- Anleitung zu den Griffen ist erforderlich und sollte durch geschultes Personal erfolgen.
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Ziele: |
- Die
Pflegemaßnahme wird sicher durchgeführt.
- Die
Anforderung einer zweiten unterstützenden Pflegekraft kann
unterbleiben.
- Der Bewohner
fühlt sich sicher.
- Das Schlucken gelingt sicherer.
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Vorbereitung: |
Indikation |
- Vor
dem Kieferkontrollgriff ist immer für eine ausreichende Unterstützung
des Rumpfes und bestmögliche Beckenaufrichtung zu sorgen. Keinesfalls
darf ein Bewohner am Kopf aufrecht gehalten werden.
- Der
Kieferkontrollgriff eignet sich für Klienten mit moderaten
Beeinträchtigungen. Also immer dann, wenn die Kopfkontrolle
zumindest eingeschränkt verfügbar ist und nur eine leichte Führung
des Kopfs und des Unterkiefers erforderlich ist. Bei umfassenderen
Schädigungen ist i.d.R. eine zweite Pflegekraft notwendig.
- Verfügt der
Klient über eine vergleichsweise gute Kopfkontrolle, wird der
Kieferkontrollgriff von vorne gewählt. Ansonsten wird die Maßnahme
von hinten oder seitlich durchgeführt.
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weitere Maßnahmen |
- Die korrekte
Durchführung wird regelmäßig im Rahmen von Pflegevisiten überprüft.
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Durchführung: |
Durchführung von hinten / von der Seite |

- Die Pflegekraft steht seitlich neben dem Klienten und ist um Augenhöhe bemüht um einen verkürzten Nacken zu vermeiden.
- Sie führt den
Arm von hinten um den Kopf des Klienten herum.
- Sie platziert
den Zeigefinger zwischen Unterlippe und Kinn. Der Mittelfinger liegt
am Mundboden. Der Daumen liegt in Höhe des Kiefergelenks.
- Der Kopf des
Klienten kann nun durch die Kraft des Ober- und des Unterarmes
sicher gehalten und geführt werden. Die Hand selbst kann das Öffnen
und Schließen des Kiefers unterstützen.
- Der Vorteil
dieser Durchführungsweise liegt darin, dass diese zwei Teilaufgaben
durch nur einen Arm geleistet werden. Der zweite Arm bleibt frei für
andere Tätigkeiten.
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Durchführung von vorne |

- Wenn
die Pflegekraft vor dem Klienten steht, wird der Mittelfinger unter dem
Kinn platziert. Der Daumen liegt in Längsrichtung auf dem Kinn unter
der Unterlippe.
- Der Zeigefinger wird entlang des Kieferkörpers gelegt.
- Die Pflegekraft positioniert sich knapp unterhalb der Augenhöhe des Bewohners. So wird ein Überstrecken des Nackens vermieden.
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Weiteres |
- Die
Pflegekraft kann unterhalb des Kinns in Richtung Kehlkopf
streichen. Damit wird die Unterzungenmuskulatur stimuliert und der
Nahrungstransport in Richtung Schlund gefördert. Sie kann zudem
prüfen, ob sich der Kehlkopf während des Schluckvorgangs hebt.
Dieses ist insbesondere wichtig im Rahmen der Aspirationsprophylaxe.
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Nachbereitung: |
- Die nun
geplanten Pflegemaßnahmen können sich nun anschließen, also etwa die
Mundpflege oder das Eingeben von Nahrung.
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Dokumente: |
- Berichtsblatt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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