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© pqsg 2008 |
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Standard "Bewegungstraining" |
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In den meisten Pflegeeinrichtungen zählt
das Bewegungstraining zu den "Highlights" jedes
Freizeitprogramms. Und das nicht nur für die Bewohner sondern
auch für den MDK. Daher sollten Sie Ihr QM-Handbuch um einen
Standard ergänzen, der die wesentlichen Elemente des
Bewegungstrainings schriftlich fixiert. |
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Standard "Bewegungstraining" |
Definition: |
Eines unserer zentralen Pflegeziele
ist die Erhaltung der körperlichen Bewegungsfähigkeit,
da diese eng an die geistige Gesundheit gekoppelt ist.
Häufig folgt auf den physischen Verfall unmittelbar auch
der Verlust mentaler Fähigkeiten. Wir legen
dementsprechend großen Wert auf ein umfassendes Angebot
an Bewegungstraining. |
Grundsätze: |
- Die Teilnahme am
Bewegungstraining ist freiwillig. Die Bewohner
werden lediglich zur Mitwirkung ermutigt.
- Insbesondere die Teilnahme
von Männern ist wünschenswert, da diese häufig
derartigen Übungsstunden skeptisch gegenüberstehen.
- Die Organisation und
Durchführung des Bewegungstrainings ist Aufgabe von
Ergotherapeuten oder Sozialpädagogen.
- Nach Möglichkeit sollten
mehrere Gruppen gebildet werden, deren Teilnehmer
jeweils ähnliche gesundheitliche Einschränkungen und
Ressourcen aufweisen. Auf diese Weise wird eine
Über- oder Unterforderung der Bewohner verhindert.
- Falls möglich, nimmt stets
ein Praktikant, Zivildienstleistender oder
Pflegeschüler als Assistent am Training teil.
- Angestrebt wird eine
Teilnehmerzahl zwischen 8 und 14. Bei dementiell
erkrankten Bewohnern sollte sich die Gruppengröße am
unteren Ende dieser Spanne bewegen.
- Die Dauer der Übungsstunde
ist abhängig vom Gesundheitszustand der Bewohner und
bewegt sich zwischen 20 und 45 Minuten.
- Die Übungen werden stets im
Sitzen oder Stehen, nicht aber im Liegen
durchgeführt. Übungen im Liegen sind zumeist
anstrengender und belasten die Atmung.
- Bewohner werden stets mit
Namen angesprochen.
- Mit Lob und Anerkennung für
alle Teilnehmer wird nicht gespart.
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Ziele: |
- Förderung des
Gemeinschaftssinnes in unserer Einrichtung
- Herauslösung einzelner
Bewohner aus einer Isolierung
- Entspannung, Minimierung der
psychomotorischen Unruhe
- Abbau von Aggressionen
- Förderung der allgemeinen
Kreativität
- Stärkung des Selbstvertrauens
und des Selbstwertgefühls
- Erhaltung der Beweglichkeit
der Gelenke
- Förderung der Muskelkraft
sowie der Leistungsfähigkeit der Sehnen und Bänder
- Verbesserung der
Koordinations- und der Reaktionsfähigkeit sowie der
allgemeinen Fitness
- Verbesserung des
Stoffwechsels, insbesondere Vermeidung von
Obstipation
- Gesunderhaltung der
Herz-Kreislauffunktionen, insbesondere Vermeidung
von Thrombosen
- Förderung einer gesunden
Atmung
- Verbesserung der
Körperwahrnehmung
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Vorbereitung: |
- Die Bewohner werden zum
Bewegungstraining eingeladen. Das Bewegungstraining
findet ca. 2 Std. nach einer größeren Mahlzeit
statt, niemals vor dem Frühstück. Die Kleidung
sollte nicht zu warm sein und Bewegungsfreiheit
lassen. Wichtig ist festes Schuhwerk.
- Ein Raum wird benötigt, der
- groß genug ist
- gut beleuchtet ist
- gut beheizbar und frisch
gelüftet ist
- ruhig gelegen ist
- über einen rutschfesten
Fußboden verfügt
- über Steckdosen und nahe
gelegene Toiletten verfügt
- über eine
Erste-Hilfe-Ausrüstung sowie Telefon (für
Notfälle) verfügt
- Der Trainingsleiter erstellt
ein geeignetes Trainingsprogramm unter
Berücksichtigung der körperlichen Fähigkeiten und
Einschränkungen. Wichtige Faktoren:
- Die Übungen sind leicht
zu verstehen. Jeder Bewohner kann sie
nachmachen.
- Problematische Bewegungen
mit einem hohen Verletzungsrisiko werden
vermieden (ruckartige Bewegungen, Überdrehungen
des Kopf-Schulter-Hals-Bereiches, schnelle
Beugungen des Rumpfes usw.)
- Übungen sollten auch von
Apoplexie-Patienten ausgeführt werden, ggf. mit
der gesunden Körperseite.
- Die Übungen sollten als
Teil der Inkontinenz-Prophylaxe die
Beckenbodenmuskulatur trainieren.
- Weitere Vorbereitungen:
- Ein Halbkreis aus Stühlen
ohne Armlehnen (Stuhlabstand zwei Meter) wird
gebildet.
- Ein CD-Spieler und
passende Musik werden bereitgestellt.
- Die notwendigen
Handgeräte (Schwungtuch, Zeitungsrollen,
Zauberschnur, Luftballons, Bohnensäcke, Soft,-
Igel-, Noppen-, Knautschbälle) werden
zur Verfügung gestellt.
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Durchführung: |
- Der Trainingsleiter ist stets
als Erster im Übungsraum.
- Das Handy und ggf. der Pieper
werden ausgestellt.
- Jeder Bewohner wird
individuell begrüßt.
- Der Trainingsleiter sucht
sich einen Sitzplatz, auf dem er leicht von allen
anderen Teilnehmern beobachtet werden kann.
Gleichzeitig muss der Trainingsleiter alle Bewohner
im Blick haben.
- Der Trainingsleiter achtet
darauf, dass alle Teilnehmer physiologisch korrekt
sitzen bzw. stehen, ggf. berichtigt der
Trainingsleiter die Sitzhaltung.
- Die teilnehmenden Bewohner
wärmen sich auf (z.B. Klatschen, Gehen, Schütteln,
Pendeln oder Schwingen).
- Der Trainingsleiter stellt
jede Übung vor und erklärt deren gesundheitlichen
Nutzen.
- Die Bewohner werden ermutigt,
- die Übungen im richtigen
Tempo durchzuführen
- bei Schmerzen die Übungen
sofort zu beenden
- normal weiter zu atmen,
den Atem also unter Spannung nicht anzuhalten
- Pausen zu machen, wenn
die Kraft nicht ausreicht oder das
Krankheitsbild dieses erfordert.
- Wenn ein Bewohner sich nicht
korrekt bewegt, so wird dieser nach Möglichkeit
zunächst nicht direkt auf den Fehler angesprochen.
Es ist besser, der gesamten Gruppe die korrekte
Durchführung erneut zu erklären. Der betroffene
Bewohner kann sonst das Gefühl bekommen, in seinen
Leistungen hinter den anderen Teilnehmern
zurückgefallen zu sein. Nur falls dieses Vorgehen
nicht zum Erfolg führen sollte, erhält der Bewohner
eine individuelle Anleitung.
- Falls einem Bewohner ein
Handgerät zu Boden fallen sollte, so wird dieses vom
Übungsleiter aufgehoben. Es werden somit Stürze
vermieden.
- Bei Dehnungsübungen sollten
die Bewohner niemals nachfedern.
- Um dementiell erkrankten
Bewohnern das Erlernen zu erleichtern, erhalten die
Übungen einprägsame Namen, wie etwa "Garn
aufwickeln" oder "Reifen aufpumpen".
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Nachbereitung: |
- Der Übungsleiter bedankt sich
bei allen Teilnehmern.
- Allen Bewohnern wird ein
Getränk angeboten.
- Jeder Bewohner wird einzeln
verabschiedet.
- Der Raum wird aufgeräumt und
kurz gelüftet.
- Das Bewegungstraining wird dokumentiert.
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Dokumente: |
- Pflegedokumentation
- Nachweisbogen
"Bewegungstraining"
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Qualifikation / Verantwortlichkeit: |
- Ergotherapeuten
- Sozialpädagogen
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Beschäftigung; Mobilisierung;
Bewegungstraining; Bewegung; Fitnesstraining;
Körperertüchtigung; Leibesübungen; Training; Turnen;
Tagespflege |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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