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© pqsg 2008 |
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Standard
Fehlzeitengespräch |
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Fehlzeitengespräch - allein das Wort löst
bei den meisten Pflegekräften Unbehagen aus. Und das mit gutem
Grund, denn allzu oft wird dieses Führungsinstrument verwendet,
um kranke Mitarbeiter einzuschüchtern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie
Fehlzeitengespräche fair und sinnvoll einsetzen. |
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Standard
Fehlzeitengespräch |
Definition: |
Wir sind verpflichtet, uns aktiv um
die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiter zu bemühen.
Daher führen wir nach jeder Krankschreibung ein
Fehlzeitengespräch. Das Gespräch wird von der
Pflegedienstleitung bzw. deren Stellvertretung geführt. |
Grundsätze: |
- Wir vertrauen unseren
Mitarbeitern. Wenn sich ein Mitarbeiter krank
meldet, dann glauben wir ihm.
- Unser Vertrauen in die
Ehrlichkeit jedes Mitarbeiters endet erst, wenn uns
stichhaltige Hinweise für missbräuchliche
Krankschreibungen vorliegen.
- Der Erhalt der
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter liegt in unserem
eigenen Interesse. Daher sind Fehlzeitengespräche
Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung.
- Fehlzeitengespräche sind
obligatorisch. Wir führen sie mit jedem Mitarbeiter,
egal ob dieser häufig oder selten, lang oder kurz
krank ist.
- Ziele, Ablauf und Folgen der
Fehlzeitengespräche werden gemeinsam mit der
Mitarbeitervertretung diskutiert und erarbeitet.
- Wenn die Krankheitsdiagnose
für das Fehlzeitengespräch relevant ist, würden wir
diese gerne vom Mitarbeiter erfahren; also
insbesondere dann, wenn wir durch organisatorische
Verbesserungen die Belastung senken können. Wir üben
allerdings keinen Druck aus. Mitarbeiter, die den
Krankheitsgrund nicht nennen möchten, haben keine
Nachteile zu befürchten.
- Wenn sich Mitarbeiter beim
Fehlzeitengespräch unwohl fühlen, können sie
jederzeit ein Mitglied der Mitarbeitervertretung
hinzuziehen.
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Ziele: |
- Bewahrung der Gesundheit und
der Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter
- Verringerung von Fehlzeiten
- Steigerung der
Arbeitszufriedenheit
- Erarbeitung gemeinsamer
Lösungen
- Interesse zeigen am
Arbeitnehmer und dessen Arbeitssituation
- Bereitschaft der Einrichtung
zeigen, betrieblich bedingte Ursachen zu beheben
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Vorbereitung: |
- Fehlzeitengespräche werden -
soweit möglich - am ersten Tag nach Ende der
Krankheit geführt. Dieses ist allen Mitarbeitern
bekannt.
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Durchführung: |
- Der Mitarbeiter wird begrüßt.
- Die Pflegedienstleitung
erläutert noch einmal die Ziele des
Fehlzeitengespräches.
- Falls die Pflegedienstleitung
stichhaltige Gründe hat, die Notwendigkeit der
Krankschreibung zu bezweifeln:
- Die Pflegedienstleitung
schildert dem Mitarbeiter ihre Wahrnehmung
hinsichtlich der Krankschreibung.
- Dem Mitarbeiter werden
die bisherigen Fehlzeiten detailliert
mitgeteilt.
- Die Verdachtsmomente
werden beschrieben (Fehltage immer am Freitag
oder Montag, Fehltage nach nicht bewilligtem
Urlaub, wechselnde Ärzte usw.)
- Die Folgen der letzten
Krankschreibung werden beschrieben (Überstunden
der Kollegen, Folgen für die Bewohner, Kosten
usw.)
- Dem Mitarbeiter werden
die arbeitsrechtlichen Folgen seines Verhaltens
erklärt, also etwa eine Abmahnung oder die
Kündigung.
- Die Pflegedienstleitung
fragt den Mitarbeiter direkt, ob die
Krankschreibung notwendig war.
- Falls der Mitarbeiter
Einsicht zeigt, treffen beide Seiten die
Vereinbarung, dass dieses Verhalten ein
Einzelfall bleibt und keine weiteren Folgen hat.
- Falls der Mitarbeiter die
Verdachtsmomente glaubhaft ausräumen kann,
bittet die Pflegedienstleitung um Nachsicht für
die Überprüfung. Es wird klargestellt, dass die
Angelegenheit damit erledigt ist.
- Wir fragen nach, ob eventuell
weitere Faktoren für die Krankschreibung
mitverantwortlich sein könnten:
- generelle Unzufriedenheit
mit der Arbeit
- schlechtes Klima
innerhalb eines Teams
- gezieltes Mobbing
- fehlende Anerkennung
- Über- oder Unterforderung
- schlechtes
Vorgesetztenverhalten
- zu starre Arbeitszeiten
- Ein häufig kranker
Mitarbeiter wird gefragt, ob er eigene
Lösungsmöglichkeiten vorschlagen kann. Möglich wären
etwa:
- Wechsel des Wohnbereiches
- Verringerung der
Arbeitszeit, etwa von einer 1/1-Stelle auf eine
3/4-Stelle
- Änderung des
Aufgabenbereiches, etwa Verringerung der
direkten Pflege zugunsten einer Tätigkeit als
Hygienebeauftragter, Qualitätsbeauftragter oder
Praxismentor
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Nachbereitung: |
- Der Verlauf des Gesprächs
wird sorgfältig dokumentiert.
- Falls ein offensichtlicher
Missbrauch der Krankschreibung erfolgt ist, prüft
die Pflegedienstleitung die weiteren Schritte:
- Sicherung der Beweise
(z.B. Zeugenaussagen, wenn der krankgeschriebene
Mitarbeiter bei Gartenarbeiten gesehen wurde)
- Einschalten des MDK bei
der nächsten zweifelhaften Krankschreibung
- Information an die
Geschäftsführung
- Abmahnung
- Kündigung
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Dokumente: |
- Protokoll
"Fehlzeitengespräch"
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Qualifikation / Verantwortlichkeit: |
- Pflegedienstleitung
- stellv. Pflegedienstleitung
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Fehlzeitengespräch;
Krankheit; Rückkehrer |
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kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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