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Version 2.05a - 2013 |
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Standard "Verwendung von sterilen und unsterilen Einmalhandschuhen" |
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Einmalhandschuhe
sind unverzichtbar für jedes Hygienekonzept. Aber ein Wundermittel sind
sie nicht. Falsch eingesetzt kosten sie unnötig viel Geld, schädigen
die Gesundheit der Pflegekräfte und übertragen dann noch mehr Keime als
zuvor. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Standard "Verwendung von sterilen und unsterilen Einmalhandschuhen" |
Definition:
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- Viele Tätigkeiten in unserer Einrichtung sind
mit erhöhten Infektionsgefahren verbunden und somit risikobehaftet. Die
Einrichtung muss für derartige Maßnahmen Einmalhandschuhe zur Verfügung
stellen. Gleichzeitig ist der Mitarbeiter verpflichtet, die Handschuhe
sachgerecht zu verwenden.
- In unserer Einrichtung sind zwei Arten von
Einmalhandschuhen in Benutzung: Unsterile Handschuhe sind preiswert und
dienen primär dazu, unsere Pflegekräfte in beruflichen
Alltagssituationen vor Keimübertragungen zu schützen. Sterile
Handschuhe sind deutlich teurer und werden bei sensiblen
Pflegemaßnahmen genutzt, die absolute Keimfreiheit erfordern, etwa
Wundversorgung.
- Die Hände sind der mit Abstand häufigste
Übertragungsweg von Keimen innerhalb einer Pflegeeinrichtung. Daher
legen wir größten Wert auf eine gründliche Händehygiene. In Kombination
mit der hygienischen Händedesinfektion bieten Einmalhandschuhe einen
größtmöglichen Schutz vor Infektionen unserer Bewohner und unseres
Personals.
- Handschuhe können immer undicht sein und bieten
nie einen kompletten Schutz. Zudem kann es beim Ausziehen zu
Kontaminationen kommen. Einmalhandschuhe sind daher kein Ersatz für das
korrekte Waschen und Desinfizieren der Hände.
- Anders als auf der eigenen Haut kann man
Verschmutzungen auf dem Handschuh nicht spüren. Dadurch wird es häufig
unterlassen, die Handschuhe unmittelbar nach der Pflegemaßnahme
auszuziehen. Es werden dann oftmals sogar noch wichtige Kontaktflächen
berührt und damit kontaminiert. Etwa: Schnurlostelefone, Türklinken
oder Möbel.
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Grundsätze:
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- Handschuhe werden kurz und gezielt getragen!
- Zeitdruck und das trügerische Gefühl von
Routine sind beim Anziehen von sterilen Handschuhen ein erheblicher
Risikofaktor. Schon ein kleiner Fehler bei der Handhabung der
Einmalhandschuhe kann die Schutzwirkung zunichtemachen. Dieses
unabhängig davon, wie sorgfältig ansonsten gearbeitet wurde.
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Ziele:
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- Bewohner und Pflegekräfte werden vor Infektionen geschützt.
- Die Hände unserer Pflegekräfte werden vor
unnötigen Belastungen bewahrt. Die Haut bleibt geschmeidig und bietet
einen natürlichen Schutz vor Keimen.
- Die Pflegekräfte gehen ökonomisch mit den
materiellen Ressourcen der Einrichtung um. Teure Einmalhandschuhe aus
alternativen Materialien werden nur dann genutzt, wenn es dafür einen
Anlass gibt.
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Vorbereitung: |
allgemeine Vorbereitung:
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- Alle Mitarbeiter werden regelmäßig im hygienischen Umgang mit Einmalhandschuhen geschult.
- Auf allen Wohnbereichen sind Einmalhandschuhe in verschiedenen Größen und aus verschiedenen Materialien verfügbar.
- Latexhandschuhe werden bei Raumtemperatur und
geschützt vor Sonneneinstrahlung gelagert. Sie sollten möglichst
"frisch" genutzt werden. Eine längere Einlagerung großer Bestände an
Handschuhen ist somit nicht sinnvoll.
- Handschuhe werden in den dafür vorgesehenen
Umverpackungen gelagert. Es werden keine Handschuhe "als mobile
Reserve" in der Kitteltasche mitgeführt.
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Indikation für die Nutzung von Einmalhandschuhen:
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Keine Handschuhe:
- Handschuhe werden nur dann getragen, wenn es
relevante Hygienerisiken gibt. Im normalen Umgang mit nicht-infizierten
Bewohnern sollten keine Handschuhe getragen werden, da hier eine
Händedesinfektion reicht. Beispiele: Ganzkörperwaschung (außer Intimbereich) oder basale
Stimulation. Exzessives Tragen von Handschuhen vermittelt ein Bild, das
an ein Krankenhaus erinnert. In unserem Pflegeheim wünschen wir aber
einen wohnlichen Charakter.
- Das permanente Tragen von Handschuhen während
der ganzen Schicht bringt keinen Sicherheitsgewinn, da von
kontaminierten Handschuhen die gleichen Risiken ausgehen wie von
kontaminierten Händen.
- Überdies ist die permanente Nutzung von Handschuhen eine erhebliche Belastung für die Hände der Pflegekraft.
Einmalhandschuhe:
- Bei allen Tätigkeiten, die eine Pflegekraft mit
potenziell infektiösen Stoffen in Kontakt bringen, sind grundsätzlich
Einmalhandschuhe zu tragen. Dazu zählt jeder Umgang mit
Körperflüssigkeiten sowie die Arbeit mit Bewohnern, die an gefährlichen
Infektionen erkrankt sind, etwa HIV, Hepatitis C, MRSA usw.
- Bei pflegerischen Maßnahmen wie etwa der Intimwäsche, bei der Mundpflege oder bei der Hilfe beim Abführen sind
unsterile Schutzhandschuhe ausreichend. Diese Handschuhe dienen vor
allem dem Schutz der Pflegekraft.
- Sinnvoll ist die Nutzung auch beim Umgang mit Stoffen, die die Haut verfärben könnten.
sterile Handschuhe:
- Sterile Handschuhe sind erforderlich, wenn die
Pflegekraft mit Eintrittspforten in Kontakt kommen wird, etwa mit
Wunden, mit Harnröhrenausgängen im Rahmen einer Katheterisierung oder
mit künstlichen Körperausgängen bei Drainagen oder Magensonden.
Weiteres:
- Für unkritische Reinigungsarbeiten ohne
Infektionsrisiken sind normale Haushaltshandschuhe ausreichend, sofern
diese personengebunden genutzt werden.
- Gummihandschuhe können auch bei Arbeiten mit Desinfektionsmittellösungen genutzt werden.
- Pflegekräfte, die allergisch auf Latex
reagieren, können alternative Handschuhe verwenden, etwa aus den
Stoffen Vinyl oder Nitril.
- Es sollten stets ungepuderte Handschuhe
verwendet werden. Puder stört (vor allem in Kombination mit Schweiß)
das physiologische Gleichgewicht der Haut.
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Organisation / sterile Handschuhe:
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- Bei der Nutzung von sterilen Handschuhen sollte
stets ein zweites Paar als Reserve bereitliegen. Falls das erste Paar
durch einen Fehler unsteril wird, muss die Pflegekraft nicht aus dem
Zimmer gehen, um ein neues Paar zu besorgen.
- Die Pflegekraft prüft die Verpackung der Handschuhe. Diese muss unbeschädigt sein.
- Die Verpackung wird auf einer keimfreien Arbeitsoberfläche abgelegt.
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Durchführung:
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Allgemeines:
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- Vor und nach dem Tragen der Handschuhe ist eine
hygienische Händedesinfektion durchzuführen. Wichtig: Nach der
Desinfektion muss die Pflegekraft abwarten, bis die Hände vollständig
getrocknet sind. Sie sollte keine Handschuhe über die noch feuchten
Hände ziehen, da das Desinfektionsmittel dann nicht mehr verdunsten
kann. Häufige Folge ist dann die Bildung eines kulmulativ-toxischen
Ekzems, das leicht mit einer Allergie verwechselt werden kann.
- Überdies lässt Feuchtigkeit die Handschuhe an
der Haut festkleben. Das Ausziehen der Handschuhe wird dadurch deutlich
erschwert.
- Einmalhandschuhe werden nach einmaliger Verwendung entsorgt. Bei mehrmaligem Gebrauch ist die Schutzwirkung nicht mehr gegeben.
- (Hinweis: Seit einigen Jahren wird in der
Fachliteratur die Möglichkeit diskutiert, potenziell kontaminierte
Handschuhe zu desinfizieren und diese danach weiter zu nutzen. Dieses
Vorgehen ist jedoch mangels ausreichender Studien in der Praxis nicht
zu empfehlen.)
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Anziehen des (sterilen) Handschuhes:
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- Die Pflegekraft öffnet langsam und kontrolliert
die Verpackung der Einmalhandschuhe an der dafür markierten Stelle,
ohne diese unsteril zu machen. Die Handschuhe liegen auf dem
Einpackpapier.
- Die Pflegekraft fasst einen Handschuh an der
umgeschlagenen Innenseite ("Stulpe"). Diese liegt später am Handgelenk
und ist dann ohnehin unsteril. Die Pflegekraft zieht den Handschuh über
die andere Hand. Die Pflegekraft muss sorgfältig darauf achten, dass
sie beim Anziehen der Handschuhe die Außenseite nicht mit der Haut
berührt.
- Die Hand, die bereits einen Handschuh trägt,
greift nun
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Einmalhandschuhe;
Handschuhe; Infektion; Hygiene; Prophylaxe; Grippe |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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